Frau in Bellenberg getötet: Angeklagter gesteht Tat im Prozess
Plus Im Streit über einen Hauskauf hat ein 36-Jähriger eine Frau in Bellenberg getötet. Vor dem Landgericht Memmingen legt er ein umfassendes Geständnis ab.
Dieser Prozess ist ein ungewöhnlicher, stellt der Verteidiger des Angeklagten, Ralph Walker, gleich zu Beginn fest. Bei der Verhandlung am Landgericht Memmingen werde es nicht darum gehen, die Schuld des 36-Jährigen nachzuweisen, sondern zu ergründen, wie es zu der Tat kommen konnte. Was war passiert, dass ein bislang unbescholtener Familienvater so die Kontrolle verloren hatte? Im September des vergangenen Jahres kam es im Haus einer Bellenbergerin zum Streit, mit Tritten gegen den Kopf der 57-Jährigen soll der Angeklagte sie umgebracht haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Totschlag vor. Am ersten Prozesstag legte er ein umfassendes Geständnis ab und berichtet ausführlich, was im Vorfeld der Tat alles vorgefallen war.
Nach dem Kauf kamen einige Mängel am Haus zum Vorschein
Auslöser des Streits war eine Immobilie im Kreis Neu-Ulm. Der Angeklagte hat das Einfamilienhaus von der Bellenbergerin gekauft. Im August begann er mit den Umbauarbeiten, im Dezember wollte er mit seiner Frau und den zwei kleinen Töchtern einziehen. Erst bei der Entkernung kam dann eine ganze Reihe an Mängeln zum Vorschein. Anders als der Makler versprochen hatte, war der Keller feucht. In der Wand klaffte ein Spalt, der zuvor von der Tapete verborgen war. Ein Stahlträger lag quer über einem Fenstersturz, in tragenden Wänden waren Leitungen quer eingezogen – alles Alarmsignale für den Angeklagten, der Bauingenieurwesen studiert hatte. Ein Statiker, der sich das bis dahin entkernte Haus genauer angeschaut hatte, sei dann zu einem niederschmetternden Ergebnis gekommen, so der Angeklagte. All die Probleme würden sich derart aufsummieren, dass es praktisch nicht mehr lohnenswert gewesen sei, das Haus zu sanieren. Ein schriftliches Gutachten hatte der Experte damals nicht angefertigt.
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