Memmingen/Wullenstetten: Mordprozess Wullenstetten: Es gibt keine Zweifel an der Schuld des Ehemanns

Plus Der Staatsanwalt ist überzeugt, dass der Angeklagte seine Frau heimtückisch ermordet hat. Doch aus Sicht des Verteidigers fehlen dafür klare Beweise.

VonJens Noll

Der Prozess um die Tötung einer dreifachen Mutter im Sendener Ortsteil Wullenstetten steht kurz vor dem Abschluss. Am Dienstag sind die Plädoyers gehalten worden. Zuvor hatte das Schwurgericht unter dem Vorsitz von Richter Christian Liebhart noch weitere Zeuginnen und Zeugen befragt, was sich bis in den späten Nachmittag zog. Der Verhandlungstag hatte schon eine Stunde später begonnen, weil der angeklagte Ehemann der Frau zunächst nicht da war. Offenbar hatte es Probleme gegeben bei der Organisation der Fahrt von der Justizvollzugsanstalt, wo der Mann in Untersuchungshaft sitzt, bis ans Gericht.

Der Familienvater hat sich während der gesamten Verhandlung nicht zur Sache geäußert. Staatsanwalt Daniel Theurer machte in seinem Plädoyer deutlich: Für ihn gebe es keinen Zweifel daran, dass sich Hadji N. M. des Mordes schuldig gemacht hat. Aus den vorliegenden Ermittlungsergebnissen und der Beweisaufnahme habe sich ergeben, dass er sich in der Nacht auf den 28. März 2021 wie in der Anklage geschildert nach einem Streit auf seine Frau Sevie E. O. gesetzt und sie mit einer Bettdecke erstickt hatte. Das Opfer sei arg- und wehrlos gewesen, sagte Theurer. Die Frau habe ihren Mann zuvor aufgefordert, die erst kürzlich erworbene gemeinsame Wohnung zu verlassen. Danach habe sie sich im Schlafzimmer hingelegt.

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