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26.06.2014

Mit den Augen der anderen

Es hat offenbar Spaß gemacht: Valerie Döring (links) und Anna Schmid haben sich ans Selfie-Fotografieren gemacht und eine Menge ausprobiert.
Foto: Anna Schmid

Ich bin eigentlich immer ein Fan von schönen Fotos gewesen – egal, ob es Urlaubsbilder, Naturaufnahmen oder Bilder von und mit Freunden waren. Doch die Zeit, in der man nur gelegentlich ein Bild von sich selbst machte, ist schon lange Vergangenheit - was gute Selbstporträts ausmacht und wieso wir sie ins Netz stellen.

 Längst reicht es nämlich nicht mehr, mit Freunden in der Stadt ein Eis essen zu gehen, längst ist es nicht mehr genug, nur abends sein Smartphone dabeizuhaben. Ein Treffen mit Freunden ohne Handy ist einfach nicht dasselbe wie ein Treffen mit Freunden mit Handy. Nicht nur, dass ohne Smartphones das ständige nervöse Warten auf neue Nachrichten ausbleibt oder Handyspiele den Abend nicht unterhaltsamer machen können. Nein, viel wichtiger: Man kann dieses so einmalige Ereignis auch nicht auf Selfies festhalten. Und da wären wir beim Thema: Kaum ein Trend keimte in den letzten Jahren so sehr wie der der Selfies.

2013 wurde der eigentlich noch recht junge Begriff sogar ins „Oxford English Dictionary“ aufgenommen und im selben Jahr von dessen Autoren zum „Wort des Jahres 2013“ erklärt. Für alle, die diesen Begriff nur mal flüchtig oder vielleicht sogar noch nie gehört haben, hier die Definition: Ein Selfie ist ein Foto, das man von sich selbst macht. Auch andere Personen können mit auf dem Bild sein. Dieses Foto wird dann – so will es der Brauch – in einem sozialen Netzwerk hochgeladen. Folgen oder langfristige Auswirkungen sind noch unklar. Dazu ist das Selfie zu jung. Fest steht nur, dass immer mehr Menschen sich selbst fotografieren und von anderen die Porträts bewerten lassen.

Egal wo, egal wann, für ein Selfie muss immer Zeit sein, und die Orte werden immer skurriler: In Achterbahnen, auf Dächern, aus fahrenden Straßenbahnen, sogar vor Beerdigungen schrecken manche Leute nicht zurück. Und spätestens da kommt einem der Gedanke, dass sich manche wohl doch wenig Gedanken machen.

Eigentlich gibt es Selfies ja schon lange. Wenn man es mal genauer bedenkt, sind auch gemalte Selbstporträts so eine Art Selfie – und die gab es schon vor Hunderten von Jahren. Der Unterschied ist, dass Künstler wie Vincent van Gogh ihre Selfies nicht in Facebook hochgeladen haben. Und dass es Selbstporträts nur von ganz wenigen Personen gab. Heute macht jeder ein Selfie.

Aber wieso machen die Leute das eigentlich? Die Antwort ist wahrscheinlich einfacher, als man denkt: Vielleicht, um sich einmal so zu sehen, wie es andere tun, oder zumindest so, wie man von ihnen gern gesehen werden würde. Fast jeder Jugendliche hat wohl schon mindestens einmal in seinem Leben ein Selfie geschossen. Es macht ja auch Spaß, sich zu fotografieren und es ist auch schön, wenn das Bild am Ende gut aussieht. Ich selbst habe einfach so lange rumprobiert, bis mir das Ergebnis irgendwann gefallen hat. Dennoch ist es interessant, auf was für skurrile Tipps man doch stößt, wenn man Google nach Methoden zum Schöne-Selfies-Machen fragt. Da liest man zum Beispiel, dass ein Foto nie länger als drei Sekunden dauern solle, weil sonst „die Energie raus ist“. Oder dass man bloß nicht mit Rote-Augen-Korrektur fotografieren sollte, weil auch das zu lang dauere und jede Spontanität genommen werde. Mir ist neu, dass Selfies etwas mit Spontan-Sein zu tun haben, aber man lernt nie aus.

Auch zu finden ist der Rat, bitte kein Selfie beim Begehen von Straftaten von sich zu machen. Das kommt im Netz wohl nicht so gut an. Ich bin schockiert über diese wahren Worte. Aber auch ein paar wohl ganz sinnvolle Tipps sind zu finden: das Bild am besten von oben machen, für gute Beleuchtung sorgen, nicht Wackeln. Zudem hat man in repräsentativen Umfragen herausgefunden, dass Bilder mit Überbelichtung in sozialen Netzwerken besser ankommen als andere.

Ob sich wohl auch die Promis Tipps auf solchen Seiten holen? Denn bekanntlich sind sie ja die Spitzenreiter im Selfie-Knipsen. So hat sich auch Ellen Degeneres einen Namen in der Selfie-Szene gemacht, denn spätestens seit der Oscar-Verleihung Anfang diesen Jahres weiß fast jeder mit der Talkshow-Blondine etwas anzufangen. Sie hat das Big-Event des Jahres moderiert, und gleichzeitig den Versuch unternommen, den Rekord für das meistgeteilte Bild im Internet zu knacken. Natürlich war es nicht irgendein Bild, das sie postete. Es handelte sich um ein Selfie mit mindestens zehn bekannten Promis – eingeschlossen sie selbst – darauf.

Wie weit werden wir noch gehen? Die Oscar-Verleihung – zugegeben, schon immer hauptsächlich zur Selbstdarstellung der Promis gedacht – wird zum Selfie-Rekordversuch. Wer hat überhaupt Interesse, jeden Tag selbstverliebte Promis in Selfie-Pose im Internet zu finden? Jeden Tag Bombardierung mit Selbstporträts und gleichzeitig der Aufruf, mehr an andere zu denken. Wie passt das zusammen? Es passt eben nicht. Und wir ziehen mit, weil wir Idolen nacheifern oder einfach im Trend liegen wollen. Gleichzeitig regen wir uns über NSA, BND und Datenüberwachung auf, wir haben ja keine Privatsphäre mehr. Vielleicht haben wir zu viel Privatsphäre, denn es ist nicht anders zu erklären, dass wir heutzutage jedem zeigen müssen, wo wir sind, was wir gerade tun und wie wir dabei aussehen. Dass es den anderen vermutlich egal ist, ob wir gerade fern sehen, Pizza essen oder etwas Interessantes tun, das juckt die Selfie-Fotografen nicht.

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