Wie finde ich den richtigen Studiengang?
Ein K!ar.Texter hat mit zwei Freunden ein Tool getestet. Zwei haben gerade am Dossenberger-Gymnasium Günzburg Abitur gemacht, eine steht kurz davor. Hat ihnen der Selbsttest der Arbeitsagentur etwas gebracht?
Tests zur Studienorientierung gibt es im Internet haufenweise. Die meisten Schulabgänger haben sich schon viele Stunden mit der Frage geplagt, was aus ihnen werden soll. Mittlerweile gibt es deshalb spezielle Schulfächer: Sie sollen den Schülern ein gutes Bild von der Arbeitswelt und dem Berufsleben vermitteln, um Ängste und Sorgen bei ihnen abzubauen.
Die Agentur für Arbeit hat dieses Jahr ein „Selbsterkundungstool“ für Schüler und angehende Studenten veröffentlicht. Wie gut funktioniert es? Um diese Frage zu beantworten, hat die Zielgruppe das Angebot unter die Lupe genommen: Zeit Tester haben ihr Abitur gerade abgeschlossen, eine steht kurz davor. Erfahrene Testpsychologen haben das Tool laut der Agentur für Arbeit mitentwickelt, um die Aussagekraft und Bearbeitung zu verbessern. Hat das funktioniert?
Website aufrufen, mit persönlichen Daten registrieren, schon wird man zu der Hauptseite des Tests geleitet. Die Anmeldung ermöglicht, den Test zu unterbrechen und später weiterzuführen, ohne den bisherigen Fortschritt zu verlieren. Das ist wichtig, da der Test laut Agentur mehr als zwei Stunden dauern kann. In der Praxis hat es kürzer gedauert. Das Tool ist komplexer als vergleichbare Selbsttests. Es umfasst vier Teilmodule, die unabhängig voneinander bearbeitet werden: eigene Fähigkeiten, soziale Kompetenzen, berufliche Vorlieben und zuletzt Interessen.
Ein Klick führt uns zum ersten Modul. Einige Hinweise erklären, wie der Test funktioniert. Statt den Probanden mit trockenen Fragen zu überschütten, werden Aussagen angezeigt, zu denen man Stellung nehmen soll. Von Teamfähigkeit und Empathie bis zur emotionalen Stabilität, es werden alle wichtigen Teile durchgeprüft. Neben den Aussagen verdeutlichen Bilder bestimmte Situationen. Nach jedem Modul sieht man seine Zwischenergebnisse. Bestimmte Charaktereigenschaften werden dann auf Berufs- und Studienfelder bezogen. Dadurch wird klar, wie die eigenen Eigenschaften sich auf das Studium auswirken könnten. Ähnlich abwechslungsreich sind die anderen drei Teilmodule. Bei den beruflichen Vorlieben entscheidet man sich zwischen zwei Szenarien, gibt an, mit welchen Tätigkeiten man sich gerne im Job auseinandersetzen würde und wird anschließend in Berufstypen eingeteilt.
Der Bereich „Interessen“ ist ähnlich gut aufgebaut. Bei den eigenen Fähigkeiten muss man definitiv nachdenken und wird in längeren Tests auf Können im mathematischen und textlichen Bereich auf die Probe gestellt.
Damit das ganze auch einen Sinn hat, spuckt der Test am Ende eine Reihe von Studiengängen aus. Diese kann man praktischerweise nach den einzelnen Modulen filtern. Damit kann man einzelne Bereiche weniger stark gewichten – wenn man sie persönlich für unwichtig hält. Beim Klick auf den entsprechenden Studiengang erscheint eine kurze Zusammenfassung mitsamt der Möglichkeit direkt nach Studienplätzen zu suchen.
Doch sind die Ergebnisse sinnvoll? Hilft der Test oder ist man so unwissend wie davor? Allgemein dürfte der Test seinen Zweck erfüllen und einen groben Gedanken in eine konkrete Idee verwandeln. Trotzdem ist klar: Ein allgemeiner Test kann nicht jeden Menschen richtig einschätzen. Bei einem der drei Tester wurden am Ende Ergebnisse vorgeschlagen, die er uninteressant fand – Testergebnisse und Selbsteinschätzung waren weit voneinander entfernt. Doch wer sich ernsthaft mit der Idee auseinandersetzt, was er studieren möchte, der setzt seine Zeit mit diesem Test sinnvoll ein – möglicherweise kann er sich mithilfe der Ergebnisse weitere Gedanken machen.
Das Selbsterkundungstool gibt es im Internet unter https://www.arbeitsagentur.de/bildung/studium/welches-studium-passt.
Zu den Testern:
K!ar.Text-Autor Paul Endhardt ist 17 Jahre alt, kommt aus Günzburg und hat dieses Jahr am Dossenberger-Gymnasium sein Abitur absolviert. Er hat Fred Kalmbach, der mit ihm Abitur gemacht hat, und Johanna Holzinger, die aktuell die zwölfte Klasse des Dossenberger-Gymnasiums besucht, den Test probieren lassen.
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