Das Ackerbeat-Festival ist ein außergewöhnliches Kunstptrojekt, das mehr Publikum verdient hätte. Vielleicht müssen die Organisatoren nur an wenigen Stellschrauben drehen und einmal wird doch auch das Wetter mitspielen.
Es sei schon ein Unterschied, ob man den Marktplatz rockt oder ein Festival wie das Ackerbeat aus dem Boden stampft, sagt Axel Brandt. Das bedeutet keineswegs, dass er den Erfolg von Live am Marktplatz beneiden würde. Zu unterschiedlich sind die Konzepte. Bei Live am Marktplatz geht es in erster Linie um Unterhaltung, die für das Publikum kostenlos ist, während das Ackerbeat eher einen künstlerisch-avantgardistischen Ansatz verfolgt. Hier steht die Kunst als Selbstzweck viel mehr im Vordergrund.
Die Kunst erfordert bisweilen aber, dass man sich auf Neues, auf Unbekanntes einlässt. Das ist es, was das Ackerbeat ausmacht, was es spannend und attraktiv macht. Für die Veranstalter ist das auch ein Wagnis – fast ohne Sponsoren und Förderer. Die meisten Musiker, die dort auftraten, waren wohl wenigen Menschen in der Region bislang ein Begriff. Der Bekanntheitsgrad einer Band sagt nicht zwingend etwas über ihre Qualität aus. Von der Katze im Sack zu sprechen, wäre daher falsch. Axel Brandt und die anderen Organisatoren haben bislang immer ein sehr gutes Händchen bewiesen, was die Auswahl der Musiker und die gesamte Komposition des Festivalprogramms betrifft. Trotzdem bringen viele Menschen dem Unbekannten eine gewisse Skepsis entgegen. Wenn dann auch noch das Wetter nicht mitspielt, bleiben viele schlicht daheim. Sie wissen ja auch nicht, was sie verpassen.
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