„Direkt danach und kurz davor“
Autor Frank Witzel liest im Krumbacher Schloss aus seinem neuesten Roman.
Frank Witzel, geboren 1955 in Wiesbaden, ist Autor, Essayist, Illustrator und Musiker. Für seinen 2014 erschienenen Roman „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“ wurde er mit dem Robert Gernhardt Preis und dem Deutschen Buchpreis 2015 ausgezeichnet. Das gleichnamige Hörspiel wurde mit dem Deutschen Hörspielpreis 2016 ausgezeichnet. Jetzt kommt er im Rahmen des Krumbacher Literaturherbstes nach Krumbach und lies aus seinem neuesten Roman „Direkt danach und kurz davor“ (nominiert für den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2017) auf Einladung des Kult-Vereins Krumbach. Darin befindet sich Deutschland in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Es herrscht Krieg im Frieden, aller Umerziehung zum Trotz. Flugzeuge stürzen ab, Züge entgleisen, die Pläne zur Weltmechanik sind unauffindbar. Kinder gründen eine neue Religion und ersticken unter Lawinen. Der begabte Zögling Fählmann verlässt das Waisenhaus nicht mehr. Der Kretin hängt unter der Decke und beobachtet seine Eltern. Siebert steht am Fenster. Er wartet auf Marga. Doch Marga scheint verschwunden. Ihr Körper nicht mehr auffindbar.
Ein Chor unterschiedlicher Stimmen fragt in diesem unheimlichen Buch von Frank Witzel unermüdlich nach dem, was wirklich geschah. Die Stimmen versuchen, Geschichte durch Geschichten zu erfassen. Sie tasten nach Gründen und werfen mit jeder Frage neue Fragen auf. Gewissheit wird zur Illusion, das Imaginierte zum letzten Zufluchtsort. So steigt der Leser immer tiefer in die Bodenlosigkeit von Geschichte und sieht ins Grauen des Menschenmöglichen. Witzels Bücher sind in der deutschsprachigen Literatur etwas Einzigartiges. „Dieser Roman ist eine Zumutung. Ein Ungetüm. Ein Abenteuer. Eine Frechheit. Eine Verwirrung. Vor allem aber ein fulminantes Stück Literatur, das aus einem engen Wirklichkeitsausschnitt eine Mentalitätsgeschichte der Bundesrepublik herauspräpariert“, sagte Ulrich Rüdenauer im Deutschlandfunk über den Roman „Die Erfindung der RAF...“; und der Literaturagent Thomas Böhm meinte: „Ein grandioses Buch! Ein Buch, bei dem man Seite für Seite denkt: dafür habe ich lesen gelernt.“
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