Das Spiel der Spiele
Was Fußball mit dem Glauben verbindet
Die Copacabana, Zuckerhut, Sonne, Sambarhythmen, Ballartisten, Triumph und Niederlage. In Rio de Janeiro ist es am 13. Juli im Estádio do Maracanã so weit: Wir werden einen neuen Fußballweltmeister 2014 haben und mehr als 750 Millionen werden als Zuschauer über das Fernsehen dabei sein. ‘54, ‘74, ‘90 und 2014? Kommen Jogis Jungs ins Finale oder werden sie gar Weltmeister? Wenn der Ball rollt, werden Menschen zu Schwestern und Brüdern, eine Nation rückt im Fahnenrausch zusammen. Dem Fußball wohnt ein Geheimnis inne.
„Es gibt nichts Sinnloseres als Fußball, außer Nachdenken über Fußball“, soll der Schriftsteller Martin Walser einmal gesagt haben. Das klingt scharf, provokant und lenkt den Blick auf Wesentliches. Aus Fußball ist weit mehr als ein Geselligkeitsspiel geworden: Public Viewing, Bratwurst vom Grill, kühles Bier und Deutschland-Schminke mit Hut und Fähnchen. Ganz Deutschland ist wieder im Fieber, freut sich im Sommermärchen. Fußball wird zum eigenen Kosmos und zu einer Parallelwelt mit eigenen Gesetzen: Das Spielfeld wird zum geweihten Boden, Mittelfeldstrategen zu Fußballgöttern und Torwarte zu Titanen. Fans pilgern in die Stadien, die zu Kathedralen und Fußball-Tempeln erklärt werden. Eine Fußballhymne „You never walk alone“ aus den Liverpooler Fanblocks – ursprünglich ein Stück für ein Broadway-Musical – klingt wie ein Choral und erinnert an die Verheißungen Gottes, den Menschen niemals alleinzulassen. Fußball ist aller Vermarktung zum Trotz für mich das Spiel der Spiele. Denn Fußball verbindet.
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