Endlose Diskussion um die Feuerwehr
Aus zwei eigentlich banalen Beratungspunkten in der jüngsten Ratssitzung wurde eine Riesendebatte, die am Ende sogar zu eskalieren drohte
Eigentlich sollte die letzte Zusammenkunft des Gemeinderates im Jahre 2015 eine ruhige Sache werden, aber es kam anders: Bereits beim ersten Tagesordnungs-Punkt mit der schön klingenden Bezeichnung „Bau einer neuen Fahrzeughalle für die Freiwillige Feuerwehr Balzhausen – Beratung und Billigung der Entwurfsplanung“ entgleiste die Debatte derart, dass Rätin Michaela Leinweber ein Ende der Diskussion beantragte. Abgehalten wurde die Sitzung auf vergleichsweise großer Bühne. So einen Zuhöreransturm gab es zuletzt eher selten im Gemeinderat. Die gut zwanzig Bürger hatten kaum Platz. Gekommen waren hauptsächlich Feuerwehrler, die Kommandant Peter Rehm um sich geschart hatte. Bürgermeister Daniel Mayer erinnerte, dass Gemeinderat Herbert Wieser bei der Oktobersitzung die Notwendigkeit einer Schlauch-Wasch- und -Prüfanlage wegen des großen Platzbedarfs infrage stellte. Er forderte Rehm auf, seine Ansichten über die geplante Anlage dem Gremium vorzutragen.
Dieser hatte sich bei mehreren Wehren schlaugemacht, da es ja um eine Investition für die nächsten Jahrzehnte gehe. Er und seine Leute plädierten für eine automatische Halbstraße, die einen Schlauch in dreieinhalb Minuten wäscht und prüft. Danach kann er dann noch nass in den vorhandenen Trockenturm gehängt werden. Bei einer Vollstraße dauere dieser Vorgang sieben Minuten. Danach muss der gewickelte Schlauch noch in den Trockenschrank, der weiter Geld koste. Rehm bezifferte die Mehrarbeit mit den Schläuchen auf rund 30 Stunden im Jahr. Die Halbstraße koste 54000, die Vollstraße 59000 Euro, der Zuschuss betrage in beiden Fällen 20000 Euro. Rat Christian Haugg war der Meinung, man solle dem Wunsch der Löschmänner entsprechen. „Sie haben sich mit der Materie befasst und müssen damit umgehen. Zudem ist die Halbstraße billiger und technisch ausgereifter, da sie schon länger im Einsatz ist.“ Mit 11:1 (Wieser) wurde für die Halbstraße gestimmt. Bürgermeister Mayer trug dann seine Überlegungen vor, den zweiten Feuerwehr-Schulungsraum im geplanten Neubau größer auszulegen. Mit Trennwänden soll die Räumlichkeit je nach Platzbedarf abgeteilt werden können. Dafür sollen das Büro, der Jugend- und Erste-Hilfe-Raum vom neuen Trakt in den jetzigen Schulungsraum verlegt werden. Dies sei auch noch im Rahmen der Kostenrechnung vertretbar, erwähnte Mayer weiter. Auch hier äußerte Wieser seinen Zweifel über die Notwendigkeit. Er monierte die zusätzlichen Kosten und überhaupt die Größe der gesamten Baumaßnahme. Nach dieser Eröffnung kam es erneut zu einer ausgedehnten Diskussion. Nach endloser Debatte stellte Rätin Michaela Leinweber, unterstützt von etlichen Ratsmitgliedern, den Antrag auf Beendigung der Debatte, da die gesamte Baumaßnahme nicht zur Diskussion stand und diese bereits in nicht öffentlicher und öffentlicher Sitzung beschlossen worden sei. Der Bürgermeister ließ daraufhin mit der Vorgabe abstimmen, dass Planer Gerhard Scherner die neue Raumvariante zu Papier bringen und diese dann dem Gremium vorlegen solle. Dieser Vorschlag wurde mit 11:1 Stimmen angenommen.
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