Da startet jemand mit den Worten, er sei gerne Priester, und drei Jahre später schreibt er: Hier stehe ich, ich kann nicht mehr. Was ist da passiert?
Was Pfarrer Stefan Finkl dazu bewogen hat, sein Priesteramt aufzugeben, darüber kann an dieser Stelle nur spekuliert werden. Dafür sind wir nicht zuständig. Die Worte, die Finkl in seinem Brief an die Pfarrei gewählt hat, sind dagegen sehr klar. Wer sich nur schriftlich äußert, will sich in aller Regel Zeit nehmen, die Formulierungen exakt zu wählen. Der ganze Vorgang wirkt auf Außenstehende ziemlich verzweifelt. Da startet jemand mit den Worten, er sei gerne Priester, und drei Jahre später schreibt er: Hier stehe ich, ich kann nicht mehr. Was ist in diesen drei Jahren nur geschehen? Wir wissen es nicht. Stefan Finkl hat seine persönlichen Gründe. Selbst ein Pfarrer hat ein Recht auf Privatsphäre.
Was man weiß, ist, dass die Arbeitsbelastung in den Pfarreien durch den grassierenden Priestermangel immer größer wird. Immer mehr Pfarreien sind zu betreuen und auch die Gläubigen sind nicht mehr das, was sie vielleicht einmal waren. Abgesehen davon ist ein Pfarrer immer im Dienst. Gestorben wird auch um Mitternacht. Aber ein Pfarrer ist letzten Endes nur ein Mensch. Ein Mensch mit Gefühlen, ein Mensch, der, obwohl er mitten in der Gesellschaft steht und sicher keinen Mangel an Gesprächspartnern leidet, dennoch einsam sein kann. Ein Mensch, der scheitern kann oder dem das alles nichts anhaben kann. Unabhängig davon, was Finkl bewogen hat, verdient seine Entscheidung großen Respekt. Wenn man nicht voll hinter einer Sache steht, kann man sie nicht überzeugend vertreten. Finkl haderte offensichtlich mit dem Priestersein. Da macht es keinen Sinn, sich daran fest zu klammern.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.