Er hat die Zug-Notbremse erfunden
100. Todestag: Der Niederraunauer Michael Schleifer hat außerdem die Jugend gefördert. Für seine Erfindung wurde er Königlicher Kommerzienrat und Ehrenbürger
Michael Schleifer ist im Jahre 1847 in Niederraunau geboren, erlernte in der heimischen Maschinenfabrik am Südrand des Ortes das Schlosserhandwerk und arbeitete nach der Gesellenprüfung mehrere Jahre in der Lokomotiven-Fabrik Craus & Co. in München. Er galt als äußerst strebsam und überbrückte den Mangel der Mittel- und Hochschulbildung neben seiner Arbeit durch den Besuch von Privatlehranstalten. 1873 schloss er sein Studium als Ingenieur ab und betätigte sich als Reiseinspektor für die Münchner Feberlein- Bremsengesellschaft (später Teil des Knorr-Bremsen-Konzerns). Dort „bastelte“ er an seiner Erfindung, die schließlich zum Patent angemeldet wurde. Die Nachfrage aus aller Welt führte 1884 zur Gründung einer eigenen Firma in Berlin. Bis dahin gab es in den Zügen lediglich eine sogenannte „Rolleine“, die durch sämtliche Waggons bis zur Lok führte. Zog ein Reisender daran, so spannte sich das Seil, was in der Lokomotive ein Pfeifsignal auslöste und den „Bremser“ veranlasste, umgehend aktiv zu werden. Die Schleifer’sche Luftdruckbremse kann ebenfalls in jedem Waggon gezogen werden, löst jedoch den sofortigen Bremsmechanismus aus.
„Durch rastlose Arbeit und große Tüchtigkeit“ brachte es Schleifer zu einem angesehenen und auch finanziell unabhängigen Unternehmer, der mit seiner Heimatgemeinde stets in engem Kontakt blieb, die er immer wieder besuchte und für die er schon bald zum „großen Förderer und Wohltäter“ wurde. Gegenüber seinen Landsleuten war er mit seinem „leutseligen und liebenswürdigen Charakter“ ein beliebter Gesprächspartner und das Heilbad Krumbad zählte ihn zu den ältesten Stammgästen. Im Dezember 1914 erkrankte er an einem Magenleiden, wurde zwei Monate später operiert, was allerdings keine Besserung brachte. Schleifer starb am 3. März 1915 im Berliner Hedwigskrankenhaus im Alter von 68 Jahren. Seinem Wunsch entsprechend wurde der Leichnam wenige Tage später nach Niederraunau überführt.
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