Vom Oberrieder Paradies, „Drui-Kaffee“ und fröhlichen Festen
Abseits des bekannten Weihers bleibt Oberried oft unbeachtet. Doch es gibt viel Ungewöhnliches wie Straßenkegeln und Dorf-Whats App.
Gäbe es den Oberrieder Weiher nicht, was wäre dann? Zumindest wäre der kleine Weiler, nur wenige hundert Meter entfernt die Anhöhe hinauf, noch weniger bekannt. 29 Häuser, 54 Bewohner, die große Linde mit dem „Bänkle“ davor und inmitten des Ortes die schmucke Kapelle St. Franziskus. Genannt wird sie – wie könnte es auch anders sein – das Käppele. Im Sommer findet dort einmal im Monat ein Gottesdienst statt, ebenso werden regelmäßig der Fastenrosenkranz, der Wetterrosenkranz und der Allerseelen-Rosenkranz gebetet.
„Mir hand g’feagat ond g’macht“, lacht Willi Schäfer, als man in Oberried vom Besuch unserer Zeitung erfahren habe. Doch zurück zum Käppele. Im Jahr 1769 wurde es unter dem Gerichtsmann und Ortsvogt Johannes Carlinger von den Bewohnern erbaut und ersetzte die bestehende Holzkapelle. Nach ihm ist auch eine der immerhin vier durch den Weiler führenden Straßen benannt: Der Karlinger Weg. In den Jahren 2003 und 2004 wurde das unter Denkmalschutz stehende Käppele von den Bewohnern mit einem außergewöhnlich hohen Anteil an Eigenleistung renoviert. Die Stütze des Vordächleins am Eingang erinnert an einen Bischofsstab, den Weg zum Kapellenplatz dahinter säumen zwölf Buchse. Die zwölf Apostel, sagen die Oberrieder. Zunächst war die Idee entstanden, hier ein Backhaus zu bauen, jetzt entsteht dort ein Brunnen mit einem Wasserfall und einer Edelstahlwanne im Boden, bedeckt mit Steinen. Der Kapellenplatz ist zentraler Mittelpunkt: Willi Schäfer erzählt davon, wie man sich ganz spontan immer wieder am Nachmittag zum „Drui-Kaffee“ oder zum „Drui-Bier“ trifft. Spätestens jetzt wird deutlich: Die Oberrieder sind ein recht geselliges Volk und der Zusammenhalt unter den Bewohnern wird ganz großgeschrieben. Das hatte damals schon das Fest gezeigt, nachdem die Renovierungsarbeiten der Kapelle abgeschlossen waren. Zu später Stunde, sei der Einfall gekommen, man könne das Zelt ja stehen lassen und eine Woche später gleich noch einmal ein Starkbierfest feiern. So findet seitdem alle zwei Jahre ein großes und immer wieder ein kleineres internes Fest statt. Der Erlös kommt zumeist der Kapelle zugute. Gelegenheiten zum Feiern gibt es genügend. Vom eigenen Maibaum, der am Morgen des 1. Mais aufgestellt wird – da könne man anschließend gleich sitzen bleiben und den 1. Mai feiern, bis hin zum Christbaum loben. „Zuerst wird in der Kapelle gebetet, dann senden wir uns miteinander aus“, lacht Susanne Zanker.
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