Wer einmal lügt . . .
Ursberg (pac) - Lügner gibt es in der Literaturgeschichte zuhauf - Pinocchio und Münchhausen sind nur zwei Beispiele. Der bekannteste Lügner Skandinaviens ist Peer Gynt. Diesen brachten im gleichnamigen Schauspiel des Norwegers Henrik Ibsen die Oberstufenschüler des Grundkurses Dramatisches Gestalten am Ringeisen-Gymnasium der St. Josefskongregation mit Elan und großem Können auf die Bühne. Drei ausverkaufte Vorstellungen waren der Lohn für ihre Mühe.
Mutter Aase (gespielt von Anna Högg) hat es nicht leicht mit ihrem aufschneiderischen Peer (Georg Weser). Immer wieder lügt er und ist einfach nicht das, was man sich unter einem "guten Sohn" vorstellt. Schließlich lässt er sie im Stich und begibt sich auf Reisen. Allerlei Abenteuer hat er hier zu bestehen. Keine Frau ist vor seinen Nachstellungen sicher. Dabei begegnet er auch der braven Solvejg (Ina Koshetov), doch er beachtet sie zunächst nicht weiter, sie ist ihm zu bieder. Stattdessen macht er sich im Orient an Anitra (Melanie Ober) heran und spannt einem Bräutigam (Leonhard Langhans) trotz Beistands der Mutter (Felicitas Braun) kurz vor der Hochzeit die Braut aus. Er verführt sogar die Tochter (Eva Hack) des Trollkönigs (Markus Rieder). Nur knapp kann er der Bestrafung durch die Trolle (Carla Behringer, Bettina Brandl, Nadine Hillenbrand, Carina Knoll, Sarah Spengler) entkommen. Das Ergebnis dieser Liaison (Christoph Weh) wird ihm von seiner ehemaligen Geliebten gebracht. Doch er verdrängt deren Vorhaltungen ebenso wie die der "Stimme" (Kornelia Rung) und der "Vogelschreie" (Dorina Pascher) in einer unheimlichen Begegnung mit sich selbst. Immer wieder zeigt er sich als Angeber, so auch in der Szene, in der er vier Frauen (Cornelia David, Sabrina Kreuzer, Sabrina Scheffler, Rebekka Uhl) klar macht, dass er zum Kaiser geboren ist. Erst im Angesicht seiner sterbenden Mutter und ihrer mahnenden Nachbarin (Nanna Pasemann) und zuletzt bei der Wiederbegegnung mit Solvejg, dem Sinnbild der liebenden Frau, die über alle Schwächen hinwegsieht, kommt er am Ende seiner Lebensreise zur Besinnung.
Das Team um Oberstudienrat Andreas Eberle zeigte mit dieser Inszenierung wahrlich großes Theater und das gleich in mehrfacher Hinsicht: Zum einen ist ein Theaterstück von drei Stunden Dauer für Schüler schon rein vom Umfang her eine großartige Leistung.
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