"Die Kliniken im Kreis Günzburg stehen besser da als andere Häuser"
Plus Klinikenvorstand Robert Wieland spricht über die Herausforderungen für die Krankenhäuser in Günzburg und Krumbach. Welche Perspektiven er für die Geburtshilfe sieht.
Das Defizit der Kreiskliniken in Günzburg und Krumbach betrug Ende 2022 rund elf Millionen Euro. Wie ist der aktuelle Stand und mit welcher finanziellen Entwicklung rechnen Sie?
Klinikenvorstand Robert Wieland: Das abschließende Ergebnis für dieses Jahr liegt noch nicht vor. Die Hochrechnung des operativen Betriebsergebnisses ist besser als im Vorjahr. Es ist harte Arbeit und eine Teamleistung, das Ergebnis im Rahmen der allgemeinen großen Kostensteigerungen zu stabilisieren, und damit stehen die Kreiskliniken in der Entwicklung besser da als andere Häuser. Wir werden weiter voll daran arbeiten, Doppelstrukturen in beiden Kliniken zu beseitigen und unsere Restrukturierungsmaßnahmen umzusetzen. Wir verzeichnen aber ein geringeres Leistungs- und Erlösvolumen als noch vor Corona. Fachkräftemangel und Personalausfälle verhindern, dass wir alle vorhandenen Kapazitäten nutzen können. Zudem ist der Trend zur Ambulantisierung verstärkt worden. Hinzu kommen enorme inflationsbedingte Preissteigerungen, erhöhte Energiekosten und Tarifsteigerungen. Wir sind derzeit dabei, einen neuen Wirtschaftsplan zu erstellen. Aber für die kommenden Jahre ist die Situation, Stand jetzt, nicht überschaubar. Es sind keinerlei Überbrückungshilfen oder Vorschaltfinanzierungen konkret durch die Bundesregierung in Aussicht gestellt.
Sie kritisieren immer wieder auch die zunehmende Bürokratie im Klinikenbereich. Wo sehen Sie da konkret Probleme?
Wieland: Ein Beispiel sind die Struktur- und Qualitätsanforderungen, die immer weiter hochgeschraubt werden. So beispielsweise die Zusatzweiterbildung in der Akut- und Notfallmedizin und die vorgeschriebene Anzahl der notwendigen Ärzte für die Rufdienste. Für die Notaufnahmen brauchen alle Kliniken zusätzliche Ärzte bis zum 1. Januar 2025, die diese Qualifikation erfüllen. Diese gibt es aber in ganz Deutschland derzeit nicht in ausreichender Anzahl.
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