So kann man Igeln einen schönen Winter bescheren
Unterschlüpfe im Garten und welche Tiere überhaupt gerettet werden müssen: Die Untere Naturschutzbehörde gibt Tipps, wie Igeln im Herbst geholfen werden kann.
Es ist Herbst. Und damit beginnt bei den Igeln meist die Suche nach einem geeigneten Winterquartier. Dennoch ist ein übereifriges Einsammeln der Tiere, die trotz kalten Bedingungen noch auf Nahrungssuche sind, nicht immer zielführend. Igel sind nach Naturschutzrecht besonders geschützt und dürfen nur in Ausnahmefällen aufgenommen werden, wenn sie verletzt, krank oder stark unterernährt sind. Zudem sind viele Auffangstationen im Herbst oft heillos überfüllt. Dabei würden es einige der aufgegriffenen Tiere auch auf natürlichem Wege selbst durch den Winter schaffen. Gefährdet sind nur mutterlose, unselbstständige Jungtiere, verletzte und kranke Igel, sowie Tiere, die am Tag oder bei Frost und Schnee angetroffen werden und ein Mindestüberwinterungsgewicht von 500 Gramm nicht erreichen.
Da die stacheligen Vierbeiner häufig Parasiten wie Zecken und Flöhe haben und spezielle Futter- und Haltungsansprüche haben, sind viele Laien, die einen Igel aufnehmen, schnell mit der Pflege überfordert. Tierärzte und Organisationen wie der Igelhilfeverein bieten Unterstützung durch nützliche Tipps zur richtigen Pflege, Fütterung und Unterbringung und stellen sicher, ob der Igel tatsächlich aufgepäppelt werden muss. Im Notfall stellen sie auch den Kontakt zu Auffangstationen her.
Mit Überwinterungsmöglichkeiten kann man Igeln das Leben leichter machen
Wer den Tieren nachhaltig helfen will, sollte darauf achten, in seinem Garten geeignete, barrierefreie Lebensräume mit genügend Futter und Überwinterungsmöglichkeiten zu schaffen. Unterschlüpfe und Verstecke wie Hecken, Laub- und Reisighaufen, Holzbeigen, Trockenmauern und Dickichte sind überlebenswichtig für Igel, damit sie sich im Garten heimisch fühlen. Mit Laub gefüllte Igelhäuschen und Igelkuppeln sind eine zusätzliche sinnvolle Ergänzung.
Wer sie im Garten haben möchte, sollte darauf achten, dass die Umfriedung des Gartens für Igel durchlässig ist und gefährliche Fallen wie Lichtschächte oder Regensammelgefäße den Tieren nicht zum Verhängnis werden können. Außerdem verzichten Igelfreunde auf Chemieeinsatz im Garten, Laubsauger und den (nächtlichen) Betrieb von Mährobotern, die für die hauptsächlich nachtaktiven Tiere eine erhebliche Gefahr darstellen. Im nahrungsknappen Frühjahr und Herbst sind Futterstellen mit Katzenfeucht- und Trockenfutter eine echte Hilfe. Wichtig ist hierbei nur, dass das Katzenfutter einen hohen Fleischanteil und möglichst wenig Kohlenhydrate beinhaltet. Auch gegartes, ungewürztes Rinderhackfleisch oder Rührei können alternativ gefüttert werden. Ungeeignet dagegen sind Nüsse, Obst, Küchenabfälle und Milch. (AZ)
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