Dem Publikum gefällt das Finale des "Rings" weiterhin nicht
Plus Regisseur Valentin Schwarz hat zwar weiter gearbeitet an seinem Bayreuther "Ring" – doch schlussendlich erneut drastische Missfallensäußerungen hinnehmen müssen.
In Relation gesetzt zur üblichen Idealisierung von Familienleben, bleibt doch erstaunlich, wie oft sich Geschwister vor Gericht übler Dinge bezichtigen. "Familienbande", so drückte es einst Karl Kraus aus, habe halt einen Beigeschmack von Wahrheit. Dies dürfte vielen in den Sinn kommen, die jetzt den Bayreuther "Ring des Nibelungen" bei seiner ersten Wiederaufnahme nach der zu Recht heftig kritisierten Premiere 2022 erleben. Deutlicher als im Vorjahr werden zumal in "Siegfried" und in der "Götterdämmerung" die komplizierten Beziehungskisten, Partner-Verstrickungen, Privattragödien der Protagonisten dargelegt – wobei Regisseur Valentin Schwarz schwer noch eins zusätzlich draufsetzt.
Ihm reichen ja nicht – zwischen monumentaler Anfangs- und Schlusseinblendung zweier konkurrierender Föten im Mutterleib – die von Richard Wagner im "Ring" festgehaltenen Zwistigkeiten, spitzt er doch das Boshafte und das Justiziable bis hin zu Kindsraub und Kindshandel weiter zu. Bei Schwarz ist bekanntermaßen das "Rheingold" ein Kind – um genau zu sein: als geschmiedete Goldverarbeitung sogar mehrere Kinder –, wodurch seine Inszenierung eben alles andere als leicht durchschaubar wird. Der junge Mensch als Druckmittel, als Waffe und als Altersabsicherung – alles schwingt mit.
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