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75. Todestag
18.07.2019

Hitler-Attentäter Stauffenberg: Der Junge aus Jettingen

Der deutsche Offizier und spätere Widerstandskämpfer Claus Graf Schenk von Stauffenberg.
Foto: Foto: Stauffenberg

Wie wurde Claus Schenk Graf von Stauffenberg vom Schloss Jettingen bei Günzburg zum Hitler-Attentäter? Eine neue Biografie beleuchtet seinen Werdegang.

Der Ort der Geburt des Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg war etwas zufällig, aber durchaus standesgemäß: Schloss Jettingen bei Günzburg, 2. Stock. Die Mutter befand sich am 15. November 1907 besuchsweise bei der Schwiegermutter, als im achten Monat gegen 1 Uhr überraschend die Wehen einsetzten. Auch wo das Leben des Hitler-Attentäters vor nunmehr 75 Jahren ein Ende fand, ist dank zahlloser Film-, Fernseh- und anderer Dokumentationen leicht lokalisierbar: auf einem Sandhaufen im Innenhof des Bendlerblocks zu Berlin. Er ist zur Symbolkulisse für den Aufstand des Gewissens am 20. Juli 1944 geworden.

Wer freilich nach der letzten Ruhestätte Stauffenbergs sucht, wird nicht fündig: weder Asche noch Gebeine, kein Staubkörnchen sterblicher Überreste. Die Nazis wollten das Andenken an Tat und Täter für alle Zeiten tilgen. Es ist ihnen grandios misslungen.

Die Szenerie im Bendlerblock – Kommandozentrale des Heeres – war am Abend jenes 20. Juli gespenstisch mit Lkw-Scheinwerfern ausgeleuchtet. Vor die Gewehre eines angeblich standrechtlich zusammengetrommelten Exekutionskommandos wurden außer Stauffenberg noch drei Mitverschworene gezerrt. Ein Leutnant Schady, der bald darauf an der Front fiel, befehligte den Kugelhagel der zehn Unteroffiziere des Hinrichtungspelotons.

Die Nazis wollten jede Erinnerung ausradieren

Nach dessen Todesschüssen lud man den blutverschmierten Attentäter auf einen Lastwagen und begrub ihn mit allen Orden und Ehrenzeichen auf dem Alten Matthäi-Friedhof in Berlin-Schöneberg. Der Vernichtungsfuror des Regimes ging indessen über das Grab hinaus: Noch in der Frühe des 21. Julis ließ SS-Chef Himmler den Obersten im Generalstab exhumieren und verbrennen. Seine Asche wurde „in die Felder gestreut“. Himmler posaunte: „Wir wollen von diesen Leuten nicht die geringste Erinnerung in irgend einem Grabe oder an einer sonstigen Stätte haben.“

Tatsächlich pflegt die Republik vielerorts die Erinnerung an das Komplott der Patrioten um Stauffenberg: im heutigen Polen in der einstigen „Wolfsschanze“ bei Rastenburg, wo 975 Gramm Plastiksprengstoff beim letzten – dem fünften – Anlauf der Frondeure in die Luft flogen; am Schloss Jettingen; in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Bendlerblock; im Stammschloss der Stauffenbergs in Lautlingen (bei Sigmaringen), in Kasernen und im Alten Schloss in Stuttgart, wo Claus Stauffenberg als Sohn des letzten Oberhofmarschalls des Königs von Württemberg aufwuchs.

Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (mit Krawatte) um Jahr 1920 in Jettingen bei Günzburg auf dem Häusleberg in der Nähe des Stauffenberg-Schlosses.
Foto: Foto: Familienbesitz

Er war Nachkomme eines seit 1262 nachweisbaren Geschlechts, das den Staufern die Mundschenken stellte. Die Familie war und ist noch begütert in Württemberg und Bayern. Ein Johannes Franz war im 18. Jahrhundert Bischof von Augsburg. 1747 erwarben die Stauffenbergs die Herrschaft Jettingen. Einträgen im Gästebuch des Schlosses zufolge besuchte Claus Stauffenberg regelmäßig den idyllischen Markt an der Mindel.

Wunderkind des Generalstabs

Mit der Frage, was den „Hochverräter“ aus deutschem Uradel auf seinem Weg von Jettingen zum Wald von Rastenburg formte, beschäftigt sich eine zum 75. Jahrestag des Attentats erschienene neue Biografie Thomas Karlaufs: „Stauffenberg – Porträt eines Attentäters“. Deren Botschaft lautet: Tradition der Familie, Militär und Bindung an den Dichterfürsten Stefan George bestimmten das Weltbild des Offiziers, der früh als „Wunderkind des Generalstabs“ mit charismatischen Zügen galt.

Karlauf, der 2007 eine viel beachtete Lebensbeschreibung Georges vorlegte, thematisiert in seinem neuen Buch ausführlich den Gesinnungswandel Stauffenbergs in seinem Verhältnis zum Regime. Zunächst war er ja Hitlers Reich relativ aufgeschlossen gegenüber gestanden. In dem Maße freilich, in dem dessen verbrecherischer Charakter offenbar wurde, ging er auf Distanz. 1942/1943 wurde dem Kavallerieoffizier klar, dass die Zeit für vorsichtig-abwartendes Teetrinken und schlaue Denkschriften vorbei und jetzt Dynamit, die befreiende Tat, gefragt war: der Tyrannenmord.

Die Neuerscheinung nennt George als geistigen Urheber des Attentats. Das mag man so sehen – darüber wie über dessen verschwurbelte Auserwähltheitsfantasien lässt sich brillant feuilletonisieren. Unterm Strich gibt das Buch aber definitiv keine Veranlassung, die Geschichte des Staatsstreichs umzuschreiben.

Reichsmarschall Hermann Göring (helle Uniform) und der Chef der "Kanzlei des Führers", Martin Bormann (l.), begutachten die Zerstörung im Raum der Karten-Baracke im Führerhauptquartier.
Foto: Foto: Heinrich Hoffmann, UPI, dpa

Selbst Goebbels schwärmte: „Das war ein Kerl!“

Nachstehend eine kurze Chronik der Operation „Walküre“, wie das Codewort des Unternehmens 20. Juli lautete. Pikanterweise waren Generalstabspläne für den Fall innerer Unruhen mit Billigung Hitlers längst vor dem 20. Juli ausgearbeitet worden. Durch einige Umformulierungen und Zusatzbefehle machten die Widerstandskämpfer die Alarm- und Einsatzpläne für ihre Zwecke „passend“. Wohl der genialste Einfall des konspirativen „Netzwerks“.

25. Mai 1944:

Stauffenberg erhält Sprengstoff für das geplante Attentat – zwei Packungen von je 975 Gramm Plastiksprengstoff deutscher Herstellung mit englischen Zündern.

7. Juni 1944:

Stauffenberg nimmt an einer von insgesamt fünf Lagebesprechungen mit Hitler teil. Im „Berghof“ bei Berchtesgaden ergreift der „Führer“ mit beiden Händen die Linke des Offiziers, verschiebt mit zitternder Hand Lagekarten und blickt immer wieder auf den 36-Jährigen, der vermutlich die Aktentasche mit dem Sprengstoff noch nicht dabei hat.

6. Juli 1944:

Vortrag Stauffenbergs über die offiziellen Pläne für „Walküre“. Rüstungsminister Speer bemerkt die „auffallend dicke Aktentasche“ des Gastes.

11. Juli 1944:

Vortrag des am 1. Juli zum Obersten im Generalstab beförderten Stauffenberg in der „Morgenlage“ bei Hitler. Das Attentat wird verschoben, weil Reichsmarschall Hermann Göring und SS-Chef Heinrich Himmler nicht anwesend sind. Die Opposition war sich einig gewesen, dass beide gleichzeitig mit Hitler getötet werden müssten.

15. Juli 1944:

Stauffenberg ist erstmals in der „Wolfsschanze“ in Rastenburg. Es gibt unterschiedliche Darstellungen darüber, weshalb das Attentat unterbleibt. „Walküre“ wird zwar formal ausgelöst, die Verschwörer deklarieren die Aktion jedoch später als „Probealarm“.

20. Juli 1944, 12.30 Uhr:

Beginn der „Morgenlage“ mit Hitler. Stauffenberg kann den Zünder nur für eines der beiden Sprengstoffpakete scharf machen, weil er in seinen Vorbereitungen von einem Feldwebel gestört und dringend zum Erscheinen in der Lagebesprechung aufgefordert wird. Kritiker kreideten ihm im Nachhinein an, dass er nicht auch das zweite Paket in seine Aktentasche steckte, weil es auch ohne Zünder nach der ersten Detonation explodiert wäre.

Auch Biograf Karlauf greift diesen Vorwurf auf. Zu bedenken ist freilich, dass der schwer kriegsverletzte Stauffenberg in der Hektik wenig Zeit und Gelegenheit für explosivstofftechnische Finessen gehabt haben dürfte. Propagandaminister Goebbels jedenfalls attestierte dem Mann, der den Finger am Drücker hatte: „Das war ein Kerl! Um den ist es beinahe schade. Welche Kaltblütigkeit!“

Die aktuelle Biografie

Thomas Karlauf: Stauffenberg – Porträt eines Attentäters Karl Blessing Verlag, 368 S., 24 Euro

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