BR-Symphonieorchester: Ein Ereignis, das Dirigent Andris Nelsons erklingen lässt

Plus Mit Schostakowitsch und Andris Nelsons kehrt das BR-Symphonieorchester vor das zahlende Publikum zurück - mit der phänomenalen Violinistin Baiba Skride.

VonRüdiger Heinze

Nun spielt auch das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks wieder vor (zahlendem) Publikum – das allerdings noch nicht wirklich strömt. 650 Hörer nur sind zugelassen pro Konzert im Gasteig, aber bei fünf angesetzten Aufführungen eines reinen Schostakowitsch-Programms unter der Leitung von Andris Nelsons sind auch für kurzfristig Entschlossene noch Tickets an der Abendkasse erhältlich. Letzte Gelegenheit: 5. Juni, 19 Uhr.

Dabei müsste speziell dieses Angebot aus dem Jahreskalender ziehen: Andris Nelsons, der 42-jährige Lette, ist ausgewiesener Schostakowitsch-Interpret; seine Gesamtaufnahme der 15 Sinfonien mit dem Boston Symphony Orchestra steht vor dem Abschluss, und Teile des Zyklus’ sind bereits mit vier Grammys ausgezeichnet worden. Gleichzeitig nimmt Nelsons mit dem Gewandhausorchester Leipzig, seinem anderen festen Orchester, einen beachtlichen Bruckner-Sinfonien-Zyklus auf – und wenn man dann noch bedenkt, dass Nelsons in diesem Sommer auch wieder mit Konzerten in Bayreuth und in Salzburg (Mahler, dritte Sinfonie) verpflichtet ist, dann kann auch der Außenstehende ermessen, welche Kapazität da speziell für die Spätromantik und klassische Moderne auf dem Pult steht. „Star-Dirigent“ hin oder her: Klar ist, dass Nelsons – in Riga einst Orchestermusiker – inzwischen nur noch Elite-Ensembles anführt.

Kultur Rüdiger Heinze