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Ballett im Theater Augsburg
28.12.2011

"Cinderella": Seelenverwandte finden sich

Zeigten die große, wahre Liebe: Alisha Coon als Cinderella und Patrick Howell als Prinz.
2 Bilder
Zeigten die große, wahre Liebe: Alisha Coon als Cinderella und Patrick Howell als Prinz.
Foto: Nick Schölzel

Choreograph Mauro de Candias zeigt im Ballett "Cinderella" am Theater Augsburg die große, wahre Liebe. Um nicht ins Pathos abzugleiten, verwendet er einen besonderen Kniff.

So ist das nun mal mit Märchen: Nach harten Prüfungen und großem Kummer wartet oft ein schöner Prinz auf die leidgeprüfte Heldin. So ist’s bei Schneewittchen, bei Rapunzel und auch beim Aschenputtel (der angelsächsischen „Cinderella“), das seine Jugend ungeliebt in einer Familie mit böser Stiefmutter und missgünstigen Schwestern fristen muss.

Leidenschaft und Liebe im Blick

Der italienische Choreograph Mauro de Candia hat nun in seiner Umsetzung von Sergej Prokofjews Ballett „Cinderella“ für das Theater Augsburg nicht so sehr den Prinzen als Retter in der Not im Blick, sondern die Leidenschaft und die Liebe, die Cinderella und der Prinz füreinander empfinden. Dass er dabei nicht ins Pathos abgleitet, verhindern jene humoristischen Elemente seiner Regie und Choreografie, die im Zusammenspiel mit Bühnenbild und Kostümen (Stefan Morgenstern) zu einem munteren und unverbrauchten Abend beitragen und die etwas angestaubte Geschichte nicht radikal modernisieren, stattdessen zeitgemäß auffrischen.

Morgenstern hat als Bühnenbild eine farblose Welt geschaffen, in der Cinderella mit ihrer herrischen, matronenhaften Adoptivmutter (sehr überzeugend: Erich Payer) und fünf (nicht nur zwei!) Stiefschwestern lebt. Alles wirkt ein wenig überdimensioniert in diesem Salon, die große Couch, der riesige Schrank, der zugleich Kleider- und Bettkammer für die Mädchen ist. Die zarte Cinderella will da nicht so recht hineinpassen.

Die schrillen Schwestern beäugen sich gegenseitig

Vor allem aber passt Cinderella nicht zu den schrillen Schwestern. Diese gängeln sie, wo sie nur können, und beäugen sich auch untereinander misstrauisch. In dieser Familie regiert die Eifersucht, das ist von den ersten Szenen an klar, in denen die Schwestern um den besten Platz auf dem Sofa, um das Küsschen der Mutter und um das schönste Kleid wetteifern. Während die Schwestern in eckigen Posen erstarren und Oberflächlichkeit zelebrieren, gibt sich Cinderella in fließenden Bewegungen dem Gefühl hin.

Diesen Gegensatz spiegelt Mauro de Candia in der höfischen Welt mit fünf Ministern, die er wie Puppen-Automaten agieren lässt. Den Prinzen lässt er, anders als im Original, schon im ersten Akt auftreten und gibt ihm eine stärkere Kontur. In dieser Gesellschaft der buckelnden Minister und in seiner Rolle als hofiertes Objekt fühlt der Prinz sich nicht wohl. Er liegt traumverloren am Boden oder lümmelt auf einem Thron, der viel zu groß ist für ihn.

"Cinderella" als Entwicklungsgeschichte

Mauro de Candia zeigt „Cinderella“ als Entwicklungsgeschichte, als ein Gleichnis für das Zu-sich-Kommen und das Erwachsenwerden. Zwei Suchende, die in ihrem gesellschaftlichen Umfeld fehl am Platze scheinen, finden sich als Seelenverwandte. Es ist elektrisierender Höhepunkt des Abends, wenn Cinderella und ihr Prinz zwischen den aufgeregten Schwestern und geifernden Hofschranzen auf dem Ball zusammentreffen und einen Pas de deux tanzen, in dem pure Empfindsamkeit, Leidenschaft und Erotik zum Ausdruck kommen.

Mit dieser Szene gewinnt der Abend die Spannung und Intensität, die ihm zuvor im aufgescheuchten Treiben der Schwestern und Höflinge ein wenig gefehlt haben. Prokofjews gefühlvolle und facettenreiche Musik, die das Philharmonische Orchester unter Leitung von Carolin Nordmeyer nuancenreich interpretiert, findet ihre Entsprechung in der Musikalität und Ausdruckskraft von Mauro de Candias Choreographie, in dessen ganz eigener Körpersprache, im schnellen Wechsel von geschmeidigen und eckigen Bewegungen.

Hohes tänzerisches Niveau

Die Augsburger Ballett-Compagnie begeistert dabei nicht nur mit hohem tänzerischen Niveau, sondern auch durch Schauspielvermögen und Gespür für feine Komik ohne plumpen Klamauk. Patrick Howell nutzt die Rolle des Prinzen für einen furiosen Einstand auf der Augsburger Bühne, und Alicia Koon überzeugt mit ihrer Interpretation der Cinderella als träumerische und doch sich selbst behauptende Frau.

Mauro de Candias „Cinderella“ – diesen Eindruck aus der Generalprobe bestätigte die gestrige Premiere – ist ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass man auch mit einem kleinen Ensemble von einem Dutzend Tänzern eines der klassischen Handlungsballette auf die Bühne bringen kann. Auch ohne gute Fee in persona und ohne die Zwerge der Originalversion hatte dieser Abend das, was die Menschen an Märchen lieben: Magie.

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