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Brandhorst Museum
03.06.2017

Eine Wiedergeburt der Malerei

Gelegentlich hat die deutsche Künstlerin Kerstin Brätsch ihre Werke auch mal begraben und beerdigt. Heute blicken aus ihnen komische Gespenster den Betrachter an

Vielfach wurde die Malerei für tot erklärt, vielfach lebte die Totgesagte länger.

Mehrfach hat die in Hamburg geborene Künstlerin Kerstin Brätsch ihre Arbeiten in dokumentierter demonstrativer Performance beerdigt – aber gleichzeitig die Gattung erneuert, erweitert, gedehnt. Und zwar durch Maßnahmen, denen mancher Kunst-Enthusiast jegliche Ernsthaftigkeit abschreiben würde. Als da wären Humor, Groteske, Parodie. Dazu regelmäßig wechselnde Co-Autorenschaften. Zudem unter Verwendung von Kunsthandwerk und Verunklarung eines „meisterlichen“ Entstehungsprozesses. Schließlich auch durch die Einbindung ihrer Bilder und Gemälde in Aktionen wie Tanz, Ritual, Nothelfer-Funktion sowie Vertrieb – bis hin zur Verscherbelung.

All das kann den Betrachter beträchtlich verunsichern. All das ist aber auch ein Weg unter etlichen individuellen Wegen, die vorzustellen das Münchner Museum Brandhorst seit 2015 für wesentlich erachtet, um die Malerei des 21. Jahrhunderts einzuordnen. Hier wird insbesondere verhandelt, welchen Einfluss die neuen Medien und Techniken auf den Gang der jahrtausendealten Gattung nehmen. Und für welche Funktion dann das entstandene Produkt steht … Im künstlerischen Credo von Kerstin Brätsch etwa wird das Bild, das Gemälde, zu einem sozialen Körper – der eben beispielsweise auch symbolisch beerdigt werden kann.

Bekannt wurde die wohl 1979 geborene Kerstin Brätsch, die ihren Jahrgang gerne mal wechselnd angibt, in Verbindung mit der Künstlerin Adele Röder. Was die beiden teils gemeinschaftlich, teils getrennt schufen, erhielt das Label: „Das Institut“. Unter diesem Namen beeindruckten sie anhaltend als Newcomer auch auf der Biennale Venedig 2011. Nach Abschluss der Lothar-Baumgarten-Meisterklasse an der Berliner Universität der Künste lebte Kerstin Brätsch seinerzeit bereits in New York, wo sie auch ihre Fertigkeit an der Columbia University ausgebaut hatte.

Es war die Zeit ihrer beeindruckenden Ölmalerei auf teils mehrere Schichten von Polyesterfolie, die variierend übereinander geschoben werden konnten, um immer neue Ansichten zu generieren. Hier, speziell in der reizvollen Auffächerung von Farbstufe und Farbauftrag, bahnte sich bei Kerstin Brätsch ein künstlerischer Weg an, der mit Folie, Filter, Spiegelung und Glas ebenso jonglierte wie mit den Natur-Marmorierungen von geschliffenen Halbedelsteinen, die mithilfe eines professionellen Glasmalers und eines professionellen Marmoriermeisters kunsthandwerklich übertragen werden – auf Papier beziehungsweise eben auf Glas.

Mitunter ist da Sigmar Polke nicht fern. Weder in seiner experimentellen Lust an Malmittel-Reaktionen, noch in seinem marmorierten Stein-Glasfensterstil für das Grossmünster Zürich – und auch nicht in seiner Freude an höheren Wesen, die bei Kerstin Brätsch glupschend und gespenstisch auf den Betrachter zurückstarren, siehe die roten Einsprengsel auf unserer Abbildung oben. Das marmorierte „Auge“ eines Halbedelsteins wandelt sich zum Auge eines grotesken Nachtmahrs, halb komisch, halb unheilvoll.

Gewiss nicht jede der 100 Arbeiten, die das Brandhorst-Museum von Kerstin Brätsch und ihren in Dienst genommenen wechselnden Künstlerfreunden zeigt, besitzt hohes Gewicht. Manches verharrt zu sehr im Spielerischen und in der Ausschmückung – gleich ob die Präsentationsform in übergroßen stehenden Stahlrahmen tiefstapelnd oder geltungssteigernd wirkt. Zudem neigt der erste Raum dieser Schau namens „Innovation“ eher der Witzelei zu, wo Kerstin Brätsch – als Wandmalerei – unter anderem vier Kompressoren zeigt, die aus jener Hamburger Kompressoren-Fabrik Brätsch stammen, die ihr Großvater gegründet hatte. Dennoch: Diese originelle, ingeniöse Künstlerin ist weiterhin zu verfolgen.

im Museum Brandhorst (Theresienstraße 35a) bis 17. September. Täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, donnerstags 10 bis 20 Uhr. Der 433-seitige, gebundene Katalog kostet im Museum 48 Euro. Regulärer Eintrittspreis: sieben Euro.

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