"Serpentinen" von Bov Bjerg: Ein Familienausflug, aber was für einer
Plus Mit "Auerhaus" wurde Bov Bjerg berühmt. Nun legt er eine düstere Vater-Sohn-Geschichte nach
Wer steile Anstiege und Abgründe bewältigen möchte, muss Kurven nehmen. Serpentinen , die sich bergauf oder bergab winden. Im Roman „Serpentinen“ von Bov Bjerg geht meist bergab, schraubt sich der Erzähler in engen Kurven hinab in eine düstere Familiengeschichte. Vom Schriftsteller gleich auf der ersten Seite auf drei Zeilen verknappt: „Urgroßvater, Großvater, Vater. Ertränkt, erschossen, erhängt. Pioniere. Ich war noch am Leben. Vor Angst schlief ich ein.“
Nein. Keine Wohlfühlliteratur also. Definitiv nicht. Auch kein melancholisch-trotzig-schöner Roman wie „ Auerhaus “, der Bov Bjerg bekannt machte, monatelang auf der Bestsellerliste stand, mittlerweile Schullektüre und Filmstoff geworden ist. „ Auerhaus “ war, trotz aller Tragik, ein Buch zum Verlieben. „ Serpentinen “ ist, trotz komischer Momente, ein Buch zum Erschrecken. Eines, das einen direkt ans Herz fasst. Weil dieser Vater-Sohn-Ausflug in die Heimat des Erzählers zwar vom Programm her idealtypisch aussieht: Wanderung durch Wald, Besuch einer Höhle, Besuch eines Museums – nein, Ammoniten sind keine Schnecken –, Besuch der Großmutter, Besuch eines alten Klassenkameraden, Besuch des Geburtshauses … Aber der Leser muss ums Überleben der beiden bangen. Der suizidale Vater setzt im Leihwagen zu gewagten Überholmanövern an. Nachts schaut er auf seinen schlafenden Sohn – das Kissen schon in der Hand.
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