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Kulturgeschichte
03.04.2018

Es war einmal der Mensch

Kunstvoll, klug, visionär: Stanley Kubrick 1968 am Set von „2001“. Im Original: „A Space Odyssey“.
4 Bilder
Kunstvoll, klug, visionär: Stanley Kubrick 1968 am Set von „2001“. Im Original: „A Space Odyssey“.

Ein Meilenstein der Filmgeschichte – und noch mehr: Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ hat gerade jetzt, 50 Jahre nach seiner Uraufführung, eine hochbrisante Botschaft

Mit einfach nur guten, packenden, berührenden Filmen wollte sich dieser Mann nie zufriedengeben. Stanley Kubrick war gerade mal Anfang 30, da verwandelte er den Historienstoff „Spartakus“ in ein Monumentaldrama über den unterdrückten Menschen. Und nicht weniger als zu Klassikern ihres Genres wurden auch: die Atomkriegs-Groteske „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“, der Gesellschaftsschocker „Uhrwerk Orange“, das Horror-Kunstwerk „Shining“ und der Vietnam-Wahnsinn „Full Metal Jacket“.

Jeder Film eine perfekt inszenierte und mythisch tiefe Bearbeitung der Frage nach dem Menschsein – Wahnsinn, dieser Kubrick. Was wohl daraus geworden wäre, wenn er sein Langzeitprojekt zu Napoleon abgeschlossen und den x-fach durchdachten Stoff zu „A. I. – Künstliche Intelligenz“ nicht an Steven Spielberg übergeben hätte, bevor er 1999 starb? Aber beendet hat er zum Glück bei all seinem Perfektionsanspruch jenes Werk, das am 2. April 1968 in Washington Welturaufführung feierte und am 6. April dann in den Kinos startete: „2001: Odyssee im Weltraum“.

Lässt man den historisch gewiss so zufälligen wie befremdlichen Fakt beiseite, dass sich mit dem Datum des verspäteten deutschen Kinostarts der 11. September und das Jahr 2001 verbinden; lässt man auch all die Geschichten beiseite, die sich um den Dreh dieses Klassikers der Science-Fiction ein Jahr vor der Mondlandung erhalten haben – so der über zwei Jahre lange Bau per Hand an all den Szenenbildern und Modellen, die Erfindung von Mode- und Möbeldesigns, die daraufhin die Gestaltung der tatsächlichen Welt vor 50 Jahren maßgeblich beeinflussten, die astronomischen Summen, die all das verschlungen hat, die direkte Inspiration David Bowies zu seinem Song „Space Oddity“, die zahllosen Zitate, die Motive und Szenen in anderen Filmen wiederauftauchen ließen –, so bleibt immer noch das Wesentliche der gut 148 Minuten selbst: wieder ein mächtiges Epos über den Menschen, vielleicht sogar Kubricks mächtigstes, das uns gerade heute, 50 Jahre später, noch die dringlichste Botschaft vermittelt.

Die zentralen Szenen und Ideen sind nichts weniger als Geniestreiche. Das beginnt gleich mit einem der wohl berühmtesten Prologe der Filmgeschichte. Über fast zehn Minuten hinweg wird der Streit zweier vorzeitlicher Primatengruppen um ein Wasserloch gezeigt. Einer dieser Gruppen erscheint – von Richard Strauss’ sinfonischer Dichtung „Also sprach Zarathustra“ unterlegt – ein überirdisch-geheimnisvoll wirkender Monolith. Und diese Gruppe wird es dann auch sein, die – bereits aufrecht gehend – entdeckt, dass aus einem simplen Tierknochen ein Werkzeug, eine Waffe werden kann – zunächst zur Jagd, dann für Kampf und Sieg untereinander. Die Morgenröte der Menschheit ist die Instrumentalisierung der Natur als Kriegstechnik. Und der symbolisch dafür stehende Knochen verwandelt sich, hochgeworfen, durch einen – vier Millionen Jahre überspringenden – Schnitt in einen Satelliten.

In der folgenden Geschichte führt der überirdisch-geheimnisvolle Monolith die Menschheit dann auch zu einer Reise zum Jupiter. Es zeigt sich, wie der Mensch die Technik inzwischen zur Herrschaft über die Naturgesetze einzusetzen gelernt hat – bis hin zu Magnetismen, die die Schwerkraft überwinden. Vor allem aber werden die Weltraumreisenden von einer fehlerfreien künstlichen Intelligenz begleitet: von dem durch ein rotes Auge symbolisierten, sprechenden Supercomputer HAL 9000. Der ist autonom und, wie sich bald zeigt, den Menschen überlegen. Nur ein Mensch überlebt die Auseinandersetzung mit ihm …

Es lässt sich nun endlos rätseln, was Stanley Kubrick den Zuschauern suggerieren wollte, wenn dieser Mensch dann bei Erreichen des Jupiters einen weiteren Monolithen findet und nach surrealistischen Raum- und Perspektivwechseln zu den wiederkehrenden Strauss-Klängen als Sternenkind wiedergeboren wird – ein mythisches Spektakel jedenfalls. Aber seine Vision der Menschheitsgeschichte, der Evolution, die in all dem aufleuchtet, stellt wohl eindeutig eine Frage auch an die heutigen Entwicklungen.

Der geistige Funke, der den Primaten zum technischen Fortschritt befähigte und damit über die Natur erhob, mag ein Mysterium bleiben – der Mensch hat ihn jedenfalls in Konkurrenz und Kampf zu einer Blüte gebracht, die ihn zu Unahnbarem geführt hat. Aber wo zielt er mit all diesen Fähigkeiten hin, wozu nutzt er diese „überirdischen“ Fähigkeiten?

In „2001“ scheint bereits auf, dass der Mensch die Perfektionierung des instrumentellen, technischen Denkens bis zu einer nicht menschlichen Form der Intelligenz vorantreibt, die ihm überlegen ist, womit er sich selbst entmachtet. Und es scheint auch der blinde Drang ins Unendliche, Überirdische auf, der in einer so wundersamen wie traurig-einsamen Geburt des neuen, göttlichen Menschen gipfelt. Willkommen im Zeitalter der Digitalisierung und des Transhumanismus, willkommen im 21. Jahrhundert. Die vor 50 Jahren gestellte Frage bleibt: Wohin zielen wir?

17 Jahre über 2001 hinaus haben wir den technischen Stand des Films längst nicht erreicht – aber die dazugehörigen Fragen auch noch nicht gelöst. In Kampf und Konkurrenz treiben wir nur immer weiter in eine ungewisse Zukunft.

im Deutschen Filmmuseum Frankfurt (bis 23. September) veranschaulicht Entstehung und Wirkung von Kubricks „2001“.

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