Harry Potters Schicksal: Diskutieren Sie mit!
Muss Harry Potter wirklich sterben? Unser Redakteur Ronald Hinzpeter meint: Ja! Er hat spekuliert, wie der letzte Teil ausgehen könnte. Was glauben Sie? In unserem Harry-Potter-Special  können Sie über das Schicksal des Zauberlehrlings diskutieren. Und hier der Artikel unseres Autors:
Muss Harry Potter wirklich sterben? Unser Redakteur Ronald Hinzpeter meint: Ja! Er hat spekuliert, wie der letzte Teil ausgehen könnte. Was glauben Sie? In unserem   können Sie über das Schicksal des Zauberlehrlings diskutieren. Und hier der Artikel unseres Autors:
Reden wir doch nicht lange herum: Harry Potter wird sterben nicht als hoch dekorierter grauer Zauberrentner an der Seite seiner Ehefrau Ginny Weasley, sondern im Dienst des Guten. Bis es so weit ist, werden wir wissbegierigen Muggel wohl noch ein Jahr warten müssen. Harrys "Mutter" Joanne K. Rowling hat die Fan-Gemeinde mit düsteren Andeutungen über das mögliche Ende ihrer Roman-Serie gerade wieder kräftig auf die Folter gespannt.
Aus denen lässt sich alles und nichts herauslesen, aber vor allem eines: Sie will die Neugier wieder anheizen, denn bis zum Erscheinen des siebten Bandes könnte das Interesse etwas erschlaffen. Zwei wichtige Figuren will sie sterben lassen, verkündete sie unlängst. Seither ist die Gemeinde in Aufruhr. In den Fan-Foren wird mit atemberaubender Spitzfindigkeit darüber spekuliert, wer sterben könnte, wer nicht, warum das so sein muss oder warum eben nicht. Könnte man all die geistige Energie in elektrischen Strom umwandeln, ließe sich dafür mindestens ein halbes Dutzend Kernkraftwerke abschalten. Selbst bedeutende Autoren wie John Irving ("Garp") und Horror-König Stephen King warfen sich in die Bresche, um das Leben des Zauberlehrlings zu retten.
Warum eigentlich? Mit Harrys Ableben würde der Potter-Zyklus ein würdiges Ende finden. Wollen wir wirklich wissen, wie er als Erwachsener weiter gegen immer neue Bösewichte kämpft, eine Art magischer 007, der seine Gegner nicht mit silbrig glänzender Pistole erledigt, sondern mit einem Funken sprühenden Stück Zauberholz? Noch ein Super-Held wie so viele andere.
Nein, mit Band sieben muss Schluss sein. Doch ein Happy End mit Kuss, Jubel, Schlussbankett, Schulterklopfen und ein paar lockeren Sprüchen wäre emotional ein bisschen dürftig. Damit könnte die Kitsch-Falle zuschnappen, der J. K. Rowling bislang so geschickt entgangen ist.
Spätestens an dieser Stelle müssten jetzt die Eingeweihten mit der "Prophezeiung" aus Band fünf wedeln. Der Kernsatz der Botschaft lautet: "... und der Eine muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben, während der Andere überlebt." Also: Entweder stirbt Bösewicht Voldemort oder "Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen." Abgesehen davon, dass die Vorhersage von der unzuverlässigen Wahrsage-Lehrerin Sibyll P. Trelawney stammt, die schon viel mystischen Mist verzapft hat, kann es auch bedeuten, dass beide ihr Leben lassen müssen. Im Kampf mit dem Bösen kann für Harry die Situation eintreten, dass die Vernichtung von "Der, dessen Name nicht genannt werden darf" nur gelingt, wenn er sich selber dabei opfert.
Dies wird wohl Harrys letzte Prüfung sein: Soll er sich für die Zauberer und die nicht magische Menschheit opfern oder irgendwie weiterleben? Soll er zum Preis des eigenen Untergangs das Leid aus der Welt fortschaffen? Harry Potter, der "Erlöser"? In Band sechs trägt er bereits den Titel "Der Auserwählte", das erinnert an "Christus", griechisch für "Der Gesalbte". Könige wurden einst gesalbt. Im letzten Kampf könnte er das Kreuz auf sich nehmen und mit seinem Tod die Welt befreien. Jesus nahm mit seinem Tod die Schuld der Menschen auf sich, schaffte aber nicht das Böse aus der Welt. Harry könnte nun das personifizierte Böse beseitigen.
Das Erlösermotiv zieht sich von Anfang an durch die Romane. Das Kind wird als Befreier bewundert, denn nach einem misslungenen Angriff auf den kleinen Buben verliert der Erzbösewicht für mehr als ein Jahrzehnt alle Macht. Für die Zaubererwelt endet ein Alptraum.
Selbst wenn Harry stirbt, gibt es keinen Grund zu verzweifeln, denn das Gute wird ja höchstwahrscheinlich dennoch siegen. Vielleicht gibt uns J. K. Rowling ja die eine oder andere Figur zurück. So könnte der weise Dumbledore seine Auferstehung feiern. Vaterfiguren wie ihn lässt man nicht einfach sterben, Gandalf der Graue ist genauso zurückgekehrt wie Obi-Wan Kenobi, der Jedi-Meister. Außerdem kriegen sich endlich Ron und Hermine. Seite an Seite können sie das Andenken an Harry hochhalten, einen wahren Helden.
Ach ja: Lottospielen und Weissagungen haben mehr gemein als nur den Gebrauch von Kugeln. Deshalb gibt es natürlich für alle diese Mutmaßungen keine Gewähr. 
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