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Bier
03.11.2018

Beim härtesten Bier-Wettbewerb der Welt

Drei komplett verschiedene Biere: Vorne links ein Helles, in der Mitte ein Fruchtbier und rechts ein tiefschwarzes Imperial Stout.
Foto: Denis Dworatschek

144 Experten aus ganz Europa verkosten 2344 Biere aus aller Welt - ein Besuch auf der Bierakademie Doemens bei München. Mit dabei ein Experte aus der Region.

Acht Menschen aus allen Ecken der Welt sitzen an einem Tisch. Vor ihnen rund 50 Gläser Bier. Sie lachen und scherzen. Eine witzige Trinkrunde halt. Aber keiner ist betrunken oder angeheitert. Es ist auch nicht Samstagabend, sondern Freitagvormittag. Hier wird Bier verkostet. Und das ist schwerer, als es sich manch einer vorstellt – es ist eine Wissenschaft. Und Peter Spanrunft ist einer, der hier sein Wissen unter Beweis stellen will, er ist einer der acht Bierverkoster am Tisch. Eigentlich arbeitet der 30-Jährige für die Zusmarshausener Brauerei Schwarzbräu, doch erstmals darf er beim European Beer Star teilnehmen.

Aus der ganzen Welt wurden 2344 verschiedene Biere eingesendet, um von 144 Verkostern blind probiert zu werden. Insgesamt 56.000 Flaschen Bier lagern dazu auf dem Gelände der Bierakademie Doemens in Gräfelfing bei München. In der Genussakademie können Brauer zu Meistern ihres Fachs werden. Auch Biersommeliers werden hier ausgebildet. Die tapferen Männer und Frauen testen sich an zwei Tagen durch einen wahren Trinkmarathon, Biere in 65 Kategorien. Und trotzdem wird nicht viel getrunken. „Vielleicht eineinhalb Liter über den ganzen Tag verteilt“, sagt Spanrunft. Dafür sei die Schlange nach der zweite Verkostungsrunde länger vor den Toiletten.

Morgens werden leichte Biere probiert, bevor es dann zum Nachmittag immer stärkere werden. Schüler und Mitarbeiter von Doemens bringen die Biere aus einem abgeschotteten Raum zu den Verkostern. Der Wettbewerb ist – Vorsicht Wortwitz – bierernst. Im Halbkreis vor ihm stehen sechs kleine halb gefüllte Gläser. Wenn er ansetzt, nippt er kurz daran. Kein Gurgeln, kein Spucken. Anders als bei Wein muss Bier getrunken werden, um verkostet zu werden. Zwischen dem Probieren werden die Geschmacksknospen mit Weißbrot und Knäckebrot neutralisiert.

Willkommen zum „European Beer Star“

Wie wird man eigentlich Verkoster bei einer solchen Veranstaltung? „Wer gerne Bier trinkt, ist noch kein guter Verkoster“, sagt Oliver David. Der Geschäftsführer der Privaten Brauereien und Veranstalter der Blindverkostung weiß, wovon er redet. Schon 15 Jahre lang findet der European Beer Star bei Doemens statt. Jedes Jahr werden mehr und mehr Biere eingesendet. „Wir sind der härteste und fast der größte Wettbewerb“, sagt David. Nur alle zwei Jahre übertrumpfe sie eine Veranstaltung in Las Vegas.

Teilnehmen kann jede Brauerei, die nach traditionellen, europäischen Brauarten braut. „Die Verkoster laden wir persönlich ein, meistens auf Empfehlungen anderer“, erklärt David. Zwar gebe es viele Bewerbungen, die werden aber ignoriert. „Wir wollen Bierbegeisterte, aber auch Experten.“

Aber worauf achtet ein Verkoster? Der amtierende Biersommelier-Weltmeister heißt Karl Schiffner. Der Österreicher nimmt ebenfalls als Verkoster am European Beer Star teil. Und er erklärt: „Ich brauche zuerst einmal einen freien Blick auf das Bier.“ Ist der Schaum seidig, feinporig und kräftig? Ist die Farbe der Sorte entsprechend richtig? Und ist das Bier glanzfein oder hat es eine leichte Trübung? Dann wird gerochen. Mit geschlossenem Mund. Mit offenem Mund. Mit der ganzen Nase. Nur mit dem linken, dann mit dem rechten Nasenloch.

Bier: Einfach runterkippen ist nicht

Schnell wird einem bewusst: Bierverkosten heißt geduldig sein. Einfach runterkippen ist nicht. „Laien vergessen, das Bier an der Zungenspitze zu schmecken“, sagt Schiffner. Nur so könne sich der volle Geschmack im Mund ausbreiten. Und was zeichnet ein gutes Bier aus? Die Antwort ist diplomatisch und wenig erhellend: „Wenn dir ein Bier schmeckt, hast du immer recht.“ Oder anders gesagt: Jeder hat seine eigenen Vorlieben und seinen eigenen einzigartigen Geschmack.

Mit dabei: Peter Spanrunft von der Zusmarshausener Brauerei Schwarzbräu
Foto: Denis Dworatschek

Spanrunft stimmt zu: „Ein Bier muss trinkbar sein. Willst du kein zweites von einer bestimmten Sorte, ist es durchgefallen.“ Aber kann Geschmack auch eine Frage der Herkunft sein? Der Deutsche hat es gerne schlicht: Helles, Dunkles, Pils, Weizen. Doch Bier kann es in so vielen Facetten geben. Mit Frucht-aromen, starkgehopft, geräuchert, mit Milchzucker oder in speziellen Fässern gelagert. Unendliche Möglichkeiten also, einem Bier mehr Geschmack zu verleihen. Ob es dann wirklich dem gemeinen Biertrinker schmeckt? Schwer zu sagen.

Sauerbiere liegen im Trend

Spanrunft erzählt: „Sauerbiere liegen derzeit im Trend.“ In Deutschland fast ausgestorben, erfreut sich die Sorte im Rest der Welt einer wahren Renaissance. Vor allem in den USA oder in Belgien werden diese sauren Sorten gebraut. „Der Geschmack widerspricht dem deutschen Bierverständnis total“, sagt Spanrunft. Ironisch, weil Sauerbiere ja einst in Deutschland erfunden wurden.

Am Verkoster-Tisch werden gerade Biere probiert, die zuvor in Holzfässern lagerten, worin andere Getränke waren. Chardonnay, Bourbon-Whiskey oder Cognac. Nach dem Probieren wird im Plenum über die Eindrücke gesprochen und ein gemeinsamer Sieger gekürt, der eine Runde weiterkommt. „Da muss man sich schon einmal durchsetzen, aber nach und nach gleichen sich die Geschmäcker an“, sagt Spanrunft. Ihm persönlich hat ein Imperial Stout überrascht. „Es schmeckt anfangs süßlich, hinten raus aber herb und das Whiskey-Holz-Aroma schwang deutlich mit.“ Und was trinkt Spanrunft gerne? Weizen. Die Erklärung hat er auch gleich parat: „Man nimmt sich Zeit fürs Einschenken, betrachtet es und genießt es.“

Fünf ungewöhnliche Biersorten in der Übersicht

Sour and Fruit Sour Beer: Wie der Name schon sagt: fruchtig-säuerliches Aroma mit geringer bis mittlerer Hopfenausprägung. Vor allem in Belgien haben saure Biere Tradition. Dabei schmeckten früher viele Biere säuerlich. Erst als die Brauer Ende des 19. Jahrhunderts in der Lage waren, das zu verhindern, taten sie das. Ein typisch deutscher Vertreter dieser ungewöhnlichen Biersorte ist die Berliner Weiße.

Sweet Stout/Milk Stout: Durch Zugabe von Milchzucker (Laktose) vor der Abfüllung: vollmundiger. Malzsüße, Schokolade und Karamell dominieren das Geschmacksprofil und verstärken das Aroma. Um das Milk Stout einer bayerischen Brauerei gab es viel Aufsehen, als die Lebensmittelaufsicht verfügte, das Bier zu vernichten, da es nicht dem Reinheitsgebot entsprach.

Herb and Spice Beer: Von den Anfängen des Biers bei den Sumerern bis ins Hochmittelalter fügten die Brauer dem Bier zu, wozu sie gerade Lust und Laune hatten – so auch Kräuter und Gewürze. Während des Kochens der Maische oder der Haupt- und Nachgärung wurden diese zugesetzt. Das können zum Beispiel Ingwer, Pfeffer, Wacholder oder Koriander sein.

Imperial Stout: Das tiefschwarze Bier hat einen sehr hohen Alkoholgehalt (mehr als acht Prozent) und ist etwas bitterer im Abgang. Abhängig vom Rezept können Aromen von Rosinen, Pflaume, Schokolade, Kaffee, Zimt oder Lakritz beim Trinken auftauchen.

Speciality Honey Beer: Bereits die alten Germanen schworen auf Honigbier, angelehnt an den Honigwein Met. Der süße Charakter ist in Geschmack und Geruch sofort erkennbar, harmoniert aber mit den anderen Inhaltsstoffen, ohne diese zu überdecken. Auch im Mittelalter nutzte man Honig, wodurch das Bier länger haltbar war.

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