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Geocaching
09.06.2018

Die geheime Welt der Geocacher

Sandra und Chris haben schon mehr als 2800 Geocaches gefunden.
Foto: Dorina Pascher

In kaputten Zigarettenautomaten oder hohlen Baumstümpfen liegen die Schätze unserer Zeit: Geocaches. Für unsere Leser haben wir einen eigenen Cache versteckt.

Wer in die Welt des Geocaching eintaucht, der fühlt sich ein bisschen so wie ein Novize unter Illuminaten: Man muss geheime Codes entschlüsseln, keiner will seinen Klarnamen sagen, manche Vorhaben dürfen nur nach Anbruch der Dunkelheit unternommen werden und die Kenner verwenden Wörter, die Laien nicht verstehen. Laien oder, wie Geocacher sie nennen, Muggels. Ein Wort, das aus der Harry-Potter-Saga entlehnt wurde und das Menschen bezeichnet, die nicht zaubern können, die keinen Einblick haben in die Welt von Zauberschulen und Magie-Ministerien. Bei Geocachern sind Muggel all diejenigen, die nicht in ihre geheime Welt eintauchen; die nicht die Codes entschlüsseln oder die versteckten Schätze für Müll halten und wegwerfen.

Seit Beginn der Nullerjahre hat sich Geocaching zu einem beliebten Hobby entwickelt. Es ist eine Art moderne Schnitzeljagd. Doch statt mit Straßenkreide oder Fährten aus Sägespänen kommen die Sucher mittels GPS-Daten, die in einer Geocaching-App abrufbar sind, auf die Spur des Verstecks. Das kann sich in einem losen Kopfstein mitten in der Stadt oder unter einer Holzwurzel in einem abgelegenen Waldstück befinden. Der Geocache ist in der Regel ein wasserdichter Behälter, in dem sich ein Logbuch und kleine Gegenstände befinden. Wer erfolgreich war und den Cache gefunden hat, der dokumentiert sein Gelingen in dem Büchlein und tauscht den Inhalt der Schatzkiste aus. Das kann eine Haarspange sein, ein Kugelschreiber oder Zündhölzer – was sich gerade in der Hosentasche befindet. Auf den Internetseiten der Geocaching-Anbieter wie geocaching.com können sich die Sucher ihre Erfahrungen teilen, Tipps geben und Fotos hochladen. Dafür müssen sich die Geocache-Jäger in den Foren anmelden und die App für das Smartphone herunterladen.

Die Geocaches müssen regelmäßig kontrolliert werden

Zwei Jahre ist es her, dass Sandra und Chris die App „Geocaching“ heruntergeladen haben. Mittlerweile haben sie mehr als 2800 Caches gefunden und rund 70 Kistchen samt Logbuch selbst versteckt. Einmal im Monat überprüft das Augsburger Paar alle Caches, die sie gelegt haben. Ist das Logbuch voll? Hat jemand die Dose beschädigt? Oder gar entwendet?

Gerade stehen Sandra und Chris an einer Straßenlaterne, wenige Meter vor dem Eingang zum Augsburger Stadtmarkt. Abwechselnd schauen die beiden auf ihr Handy und ein oranges Schild, das an einem Laternenpfahl befestigt ist. Sie müssen das Display mit ihren Händen abschirmen. Es ist ein sommerlich warmer Tag. Keiner würde dieses viereckige Blech, auf dem nur Zahlen zu sehen sind, in irgendeiner Weise beachten. Passanten mit Einkaufstüten gehen an dem Paar vorbei, ein Auto manövriert sich in die Parklücke neben den beiden. „Okay, wir brauchen die drei Zahlen der sechsten Reihe“, sagt der junge Mann zu seiner Freundin. 761. Kurz notiert, dann gehen die beiden in Richtung Stadtbibliothek.

Über 3000 Geocaches sind in Augsburg und der Umgebung versteckt

Der Geocache von Sandra und Chris ist einer von mehr als 3000 in Augsburg und Umgebung. In Deutschland sind 380.000 Verstecke verzeichnet, auf der Welt über drei Millionen. In 191 Ländern sind Geocaches versteckt. Selbst in der Antarktis kann man die kleinen Schatzkisten finden. Deutschland hat eine aktive Gemeinschaft an Geocachern. Nach den USA sind hierzulande die meisten Caches zu finden.

Alle zwei Monate veranstaltet „Team Xemori“, wie sich Sandra und Chris auf Geocaching.com nennen, einen Stammtisch. Rund 30 Leute kommen jedes Mal. „Unter Geocachern kennt man sich“, sagt die 22-Jährige. „Und man weiß, wie jeder so tickt.“ Geocaching ist für viele Menschen nicht nur ein Hobby. Für manche ist es eine Sucht. Da gibt es die Statistik-Cacher, wie Sandra sie nennt. Das sind diejenigen, die sich in möglichst vielen Logbüchern eintragen wollen. Die von einem Cache zum nächsten hasten, damit ihre Statistik auf der Geocaching-Internetseite nach oben steigt. Je mehr gefundene Dosen, desto mehr Anerkennung in der Community. Das lehnt der Gourmet-Cacher ab. Für ihn stehen keine Zahlen, sondern Erlebnisse im Vordergrund. Ein schöner Blick von der Stadtmauer, ein gemütlicher Spaziergang durch den Siebentischwald – der Gourmet-Cacher will nicht im Dreck wühlen oder sich in Gefahr bringen. Den Part übernehmen die Hardcore-Cacher.

Manche Geocacher riskieren ihr Leben

Auf der Jagd nach den schwierigsten Geocaches riskieren sie ihr Leben. So starb vergangenes Jahr ein 61-Jähriger in Kayhude, rund 30 Kilometer nördlich von Hamburg. Mit drei Freunden war der Mann auf der Suche nach einem Cache. Er bestieg einen Baum und erlitt vor Erschöpfung einen Herzinfarkt. Unfälle sind beim Geocaching nicht selten, eigene Statistiken gibt es dazu aber nicht. Doch in Internetforen wird über das Risiko beim Suchen und Finden der Mini-Schätze diskutiert. Meist passieren Unfälle, weil das Versteck sich an einem gefährlichen Ort befindet. Ob Höhlen, Brückenpfeiler, stillgelegte Fabriken oder Bahngleise, nichts ist vor den Schatzjägern sicher. Manchmal ist eine Kletter- oder Taucherausrüstung nötig.

Geocacher benötigen für ihr Hobby nur ein Handy und die passende App.
Foto: Alexander Kaya

So wie bei dem Cache, den Roland gelegt hat. Der Augsburger möchte nicht mit Klarnamen genannt werden, denn sein Cache ist ein T6. T1 bedeutet barrierefreier Zugang, T6 dagegen Lebensgefahr. „Ich würde jedem davon abraten, nach diesem Cache zu suchen“, sagt der 30-Jährige. Er selbst hat eine Ausbildung zur Höhenrettung. Ohne Kletterausrüstung ist an das Versteck nicht zu kommen. Höhenangst wäre ebenfalls schlecht. Das Ziel befindet sich an einer 70 Meter hohen stillgelegten Bahnbrücke bei Nesselwang. „Man muss die Koordinaten berechnen, um zu wissen, an welchem der Pfeiler sich der Eingang befindet“, erläutert Roland. In einer der Bahnstützen befindet sich ein kleiner Tunnel. Wer in diesen gelangen will, muss sich mit einer Kletterausrüstung abseilen und in den richtigen Pfosten hineinschaukeln. Das ist nicht nur gefährlich, sondern auch mit Aufwand verbunden – und dennoch sagt der 30-Jährige: „Es ist einer der beliebtesten Caches im Allgäu.“

Beim Geocaching müssen Geheimnisse entschlüsselt werden

Sich für Geocaching in Gefahr begeben, das kommt für Sandra und Chris nicht infrage. Die beiden zählen sich nicht zu den „Hardcore-Cachern“, wie sie sagen. „Wir wollen andere Seiten von der Stadt sehen“, so die 22-Jährige. „Es macht einfach Spaß, etwas zu suchen und nicht zu wissen, was man dort findet“, fügt ihr Freund hinzu, während er die Stufen in den ersten Stock der Stadtbibliothek nimmt. Irgendwo in den Bücherregalen, zwischen Europäischer und Amerikanischer Geschichte, dort ist einer ihrer Caches versteckt. Sandra und Chris wissen, dass sie sich in der richtigen Reihe befinden. Ihr Blick sucht alle Titel ab. Dann lacht die 22-Jährige auf, zieht ein Buch heraus und sagt: „Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.“ In der Hand hält sie ein Buch. Oder besser gesagt: eine schwarze Metall-Kassette in Buchform. Sandra öffnet behutsam die Schatulle, darin befindet sich ein Zahlenschloss. Jetzt macht die 761 – die drei Ziffern auf dem orangen Schild – endlich Sinn. Es fühlt sich an, als ob man einen kleinen Schatz gefunden hat. Mitten im Alltag, mitten unter all den Leuten, den Muggels, die in der Stadtbibliothek nur von fernen Geheimnissen lesen und träumen können.

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