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Rolling Stones
21.11.2019

Ronnie Wood: „Ich bin dankbar für jeden Tag“

Ronnie Wood, 72.
Foto: BMG

Der Rolling Stone verneigt sich abseits der Band vor seinem Helden Chuck Berry - und wundert sich sehr, dass er noch lebt   

Er hat bei den Faces gespielt und in der Jeff Beck Group. Seit 1975 ist Ronnie Wood festes Mitglied der Rolling Stones. Er hat sechs Kinder von drei Frauen, betrieb jahrzehntelang einen ungesunden Konsum legaler (Alkohol) wie illegaler Drogen (Kokain) und auch mit 72 Jahren noch so volles (wenngleich gefärbtes) Haar, dass er es kunstvoll durcheinanderwuscheln kann wie ein Zwanzigjähriger. Mehr Rock’n’Roll als Ronnie Wood geht also praktisch gar nicht. Nun sitzt der Musiker, der auch ein versierter Hobbymaler ist, an einem Spätnachmittag im feudalen „Landmark“-Hotel zu London und möchte über sein neues Album „Mad Lad“, auf dem er Stücke seines Helden Chuck Berry live zum Besten gibt, sowie über den im kommenden Frühjahr startenden, von Mike Figgis („Leaving las Vegas“) gedrehten Dokumentarfilm „Somebody Up There Likes Me“ sprechen.

Was bedeutet Ihnen die Musik von Chuck Berry?

Ronnie Wood: Chuck ist eines der großen Vorbilder meiner Kindheit und Jugend und einer meiner frühen prägenden Einflüsse als Gitarrist. Seine Musik brummte vor Energie, und diese Kraft wollte ich auch auf „Mad Lad“ spürbar machen. Dieses Album ist vollkommen ohne Kalkül, Hintergedanken oder jeglichen sonstigen Quatsch entstanden. Sondern ziemlich spontan und mit großer Spielfreude.

Sie haben „Mad Lad“ an zwei Abenden im „Tivoli Theatre“ in Wimborne, einem 500-Leute-Club in einem Dorf an der englischen Südküste, eingespielt. Warum gerade dort?

Wood: Der Laden hat eine tolle Atmosphäre und ist einfach ein gutes Pflaster für uns Stones, auch Charlie Watts hat dort schon gespielt. Besonders glücklich bin ich darüber, dass Ben Waters dabei ist, ein echter Virtuose am Piano. Er spielt bei uns die Rolle, die Johnnie Johnson bei Chuck innehatte. Bevor wir es so richtig gemerkt hatten, war das Album auch schon aufgenommen, denn ursprünglich war das gar nicht unser erklärter Plan. Wir wollten einfach Shows spielen und Spaß haben.

Als Sängerin ist die Irin Imelda May dabei.

Wood: Imelda ist der Wahnsinn, oder? Wunderschöne Frau, wunderschöne Stimme. Ich liebe Imelda. Sie lebt und verkörpert den Rock’n’Roll in seiner reinen Form.

„Zum Glück hatte ich Freunde, die mir Platten liehen“

Wie haben Sie Chuck Berry für sich entdeckt?

Wood: So ungefähr mit 14. Ich hörte eine Schallplatte namens „Jukebox Hits“, da waren Songs drauf wie „No Particular Place To Go“. Ich erinnere mich auch an das Instrumentalstück „Mad Lad“, das Chuck an der Lap-Steel-Gitarre spielte. Dieses Instrument kannte ich noch gar nicht, ich fand seinen Sound aber gleich aufregend und faszinierend. Chuck stachelte mich an, selbst als Gitarrist besser zu werden. Besonders spannend war für mich, dass es extrem schwierig war, seine Platten zu bekommen. Sie waren als US-Importe im England der sechziger Jahre echte Sammlerstücke. Zum Glück hatte ich Freunde, die mir viele Platten ausliehen, so etwas kann sich die Jugend heute ja gar nicht mehr vorstellen. Mick und Keith lernten sich auch auf diese Weise kennen, sie freundeten sich an, als sie sich ein Album von Muddy Waters teilten.

Man fühlte sich also wie eine kleine Bande von Kennern?

Wood: Ja, wir waren eine eingeschworene Gemeinschaft, ein exklusiver Geheimzirkel, zu dem allerdings jeder Zutritt hatte, der unsere Liebe zum Rock’n’Roll teilte.

Haben Sie viel von Chuck Berry gelernt?

Wood: Nein, mit den Jahren drehte sich das geradezu um. Ich habe ihm dann ziemlich viel beigebracht. Als wir uns kennenlernten, war er ein sehr nachlässiger Gitarrist, speziell das Zusammenspiel mit seiner Band schien ihn nicht wirklich zu interessieren. Er spielte schlicht, ruppig. Kein Vergleich mehr zu seiner Virtuosität im Studio in den frühen Jahren. Ich habe ein bisschen versucht, ihm ins Gewissen zu reden und den alten Chuck wieder hervorzukitzeln.

Mit Erfolg?

Wood: Mit überschaubarem Erfolg. Er war bei unseren Begegnungen, von denen es nicht mehr als zehn gab über die Jahre, stets nett und freundlich, was keine Selbstverständlichkeit war, denn Chuck konnte sehr harsch und ungnädig sein. Aber das Geld war ihm immer am Wichtigsten. Man kann das verstehen, über viele Jahre haben ihn Veranstalter, Manager und Plattenfirmen übers Ohr gehauen, Bo Diddley etwa ging es ähnlich, irgendwann verbittert man dann, ist frustriert und achtet nur noch darauf, dass man am Ende des Konzertes seine Kohle bekommt.

„Den Lungenkrebs überlebt - und Saufen und Drogen“ 

In gewisser Weise sind Sie als Musiker das Gegenteil von Chuck?

Wood: Ja, voll und ganz. Ich bin sehr gewissenhaft, sehr genau. Mit den Stones proben wir bis heute äußerst akribisch und achten auf jedes noch so kleine Detail. Wir sind alles andere als „take the money and run“.

Wie überrascht sind Sie eigentlich, dass Sie noch am Leben sind?

Wood: Sehr. Ich muss einen Schutzengel gehabt haben. Nicht umsonst heißt die Doku über mein Leben „Somebody Up There Likes Me“. Das höhere Wesen, wer immer es auch ist, hat gut auf mich aufgepasst. Ich habe 2017 dank einer frühzeitigen Operation den Lungenkrebs überlebt und viele Jahre mit Saufen und Drogen. Seit ich nicht mehr trinke, fühlt sich mein Leben an wie neu.

Fehlt Ihnen nichts?

Wood: Nö. Ganz ehrlich, ich habe alles mitgenommen. Ich war viele Jahre lang ein Party Animal. Aber jetzt ist es auch genug. Ich habe andere Prioritäten als die Frage, wo ich meinen nächsten Drink bekomme.

Sie haben mit Ihrer Frau Sally Humphries, mit der Sie seit 2012 verheiratet sind, dreijährige Zwillingstöchter.

Wood: Alice und Gracie, meine süßen kleinen Mädchen. Mein Leben ist wunderbar und ein wirklicher Segen. Ich bin dankbar und demütig für jeden Tag, den ich erleben darf. Ich liebe es, die beiden abends ins Bett zu bringen. Und anschließend noch der Malerei, meiner zweiten großen Leidenschaft, zu frönen oder Musik zu machen. Die eine schlechte Angewohnheit, die man nicht mehr aus mir herausbekommen wird, ist meine Nachtschwärmerei.

Chuck Berry hat Musik gemacht, bis er vor zwei Jahren mit 90 starb. Ist das auch Ihr Ziel?

Wood: Ja, ich will weitermachen. Ich liebe es, zu malen und Musik zu machen. Hoffentlich gehen die Stones nächstes Jahr wieder raus, wir stehen in regelmäßigem Kontakt und haben auch schon neue Musik aufgenommen. Mal sehen, was passiert. Auf jeden Fall werde ich mit meinen eigenen Projekten unterwegs sein. Ich möchte nicht aufhören. Es gibt noch so vieles für mich zu tun.

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