Tipp 34 in der Corona-Zeit: Verschönere dein T-Shirt!
Viele Kinder haben wegen der Corona-Krise mehr Zeit. Hier gibt es jeden Tag einen Tipp gegen Langeweile. Folge 34: So bekommst du Farbe in den Kleiderschrank.
- Du brauchst: ein weißes T-Shirt, Schnur (Küchengarn oder Paketband), zum Färben eine Packung Hagebuttentee, ein Döschen Kurkuma oder 500 Milliliter bis einen Liter dunkelrote Säfte (Rote Bete, Holunder, Kirsche), etwas Essig.
- Schritt: Gib die Teebeutel in einen großen Topf, fülle den Topf zur Hälfte mit Wasser und koche den Sud. Möchtest du mit einem anderen natürlichen Färbemittel färben, dann setz einen Sud damit an – zum Beispiel, indem du das Kurkuma in zwei Liter Wasser gibst.
- Schritt: Nun nimmst du die Schnur und bindest einzelne Zipfel des T-Shirts damit ab. Wichtig: Die Schnur muss ganz fest und dicht sitzen. Denn dort, wo sich die Schnur befindet, soll später keine Farbe hinkommen.
- Schritt: Binde verschiedene Stoffstücke des T-Shirts so ab.
- Schritt: Lege das T-Shirt in den Hagebuttensud, koche es kurz mit und lass es dann ein paar Stunden in der knallroten Flüssigkeit durchziehen.
- Schritt: Jetzt nimmst du das T-Shirt aus dem Sud und wäschst es unter kaltem Wasser kurz aus.
- Schritt: Nun legst du es in eine Schüssel mit 250 Millilitern Essig und einem Liter Wasser und gibst zwei Esslöffel Salz hinzu. Das soll die Farbe festigen. Lass es eine Stunde so liegen.
- Schritt: Nimm das T-Shirt aus der Schüssel und schneide mit einer Schere die Schnüre auf. Jetzt kannst du schon die Batikringe sehen. Lass das T-Shirt nun trocknen.
- Schritt: Bügel das T-Shirt, das festigt die Farbe.
- Tipp: Magst du knalligere Farben? Dann probier das Batiken mit dem Gewürz Kurkuma. Das Ergebnis siehst du hier:
- Mehr Action-Tipps für die Corona-Ferien findest du hier.
Batik ist eine ganz alte Kunst
Promis kommen in Corona-Zeiten auf den Batik-Geschmack: Fußballerfamilie Beckham, deren Mutter Modedesignerin ist, batikt, Model und Unternehmerin Kendall Jenner tut’s auch. Erfunden haben sie diese Färbetechnik aber nicht. Die ist nämlich schon über tausend Jahre alt. Besonders bekannt sind gebatikte Stoffe aus dem Land Indonesien. Genauer: von der Insel Java. Dort sieht Batik aber ganz anders aus auf den T-Shirts der Stars oder dem T-Shirt, das wir im obenstehenden Text gefärbt haben. Auf der indonesischen Insel Java kann man sogar Menschen beim Batiken zusehen. Diese Färbetechnik ist nämlich ein Handwerk.
Batik heißt in der Sprache Javanesisch „mit Wachs malen“. Denn die originale Batik hat wirklich mit Wachsmalerei auf Stoff zu tun. Mit einem besonderen Werkzeug, das wie eine Wachsfeder aussieht, werden Wachsmuster auf den Stoff gemalt. Das Werkzeug heißt Canting. Dort, wo das Wachs ist, soll später keine Farbe hinkommen – also ähnlich wie bei der Schnürtechnik oben. Allerdings können mit dem Wachswerkzeug viel feinere Muster hergestellt werden als mit der Bindetechnik. Gemalte Batik heißt „Batik Tulis“. Solche Batik ist sehr aufwendig. Die Künstler arbeiten zum Teil viele Wochen an den Stoffen. Schneller ist das Stempeln. Dann wird ein Muster einfach mit Wachs auf den Stoff gedrückt. Diese Technik heißt „Batik Cap“.
Nach dem Färben wird das Wachs übrigens einfach durch Erhitzen wieder entfernt. Und zurück bleibt dann eine Zeichnung oder ein Muster im Gewebe. Gute javanesische Batik erkennt man an drei Merkmalen: 1. die Farbe – meistens werden zwei Farben verwendet: Dunkelbraun und Dunkelblau. Sind Batiken bunter, sind sie meistens aus Fabriken. 2. der Geruch – riecht der gefärbte Stoff nach Chemie, dann kommt er höchstwahrscheinlich aus einer Fabrik. 3. der Preis – gemalte Batik ist die teuerste. Da kostet ein Meter schon mal über 20 Euro. Gestempelte Batik kostet die Hälfte. Und alles, was unter 10 Euro liegt, kommt aus der Fabrik und gilt als schlechte Qualität.
Übrigens: Javanesische Batik ist sogar in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen worden. Das heißt, es ist eine besondere und schützenswerte Färbetechnik. (lea)
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