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Interview
22.01.2022

Hollywoodstar Denzel Washington: „Ich spüre eine Verantwortung“

Denzel Washington ist jetzt auf AppleTV+ zu sehen.
Foto: Jordan Strauss

Er ist einer von Hollywoods Größten, jetzt spielt er Shakespeares „Macbeth“: Denzel Washington über hilfreiche Ahnungslosigkeit, Vorbilder und Frage der Hautfarbe.

Mr. Washington, Shakespeares „Macbeth“ wurde schon unzählige Male verfilmt. Was macht diese Geschichte im Jahr 2022 noch relevant?

Denzel Washington: Keine Ahnung. Die Frage wäre wahrscheinlich eine, die man dem Regisseur Joel Coen stellen müsste. Habe ich allerdings auch nicht gemacht, denn mir war einfach klar: diesem Mann werde ich keinen Korb geben. Einfach weil er ein brillanter Regisseur ist, der schon eine ganze Reihe großartiger Filme gemacht hat. Und seine Frau Frances McDormand, die Lady Macbeth spielt, ist eine fantastische Schauspielerin. Als die beiden anriefen und mir die Rolle anboten, habe ich nicht lange nachgedacht, sondern einfach zugesagt. Joel, Frances und Shakespeare – das waren drei exzellente Gründe für diesen Film, mehr brauchte ich nicht.

Hatten Sie einen persönlichen Bezug zu Shakespeare und speziell diesem Stück?

Washington: Zu „Macbeth“ überhaupt nicht. Tatsächlich hatte ich das Stück nie gelesen und auch keine Inszenierung gesehen. Mit fast allen Shakespeare-Stücken war ich vertraut, nur mit diesem nicht. Aber das muss ja kein Hindernis sein. Als ich am College mit 21 Jahren das erste Mal die Gelegenheit hatte, „Othello“ zu spielen, wusste ich praktisch nichts über Shakespeare. Das war im Rückblick sogar hilfreich.

Denzel Washington über Ehrgeiz und Enttäuschungspotenzial

Sie sind ja durchaus ein Mann des Theaters und etwa ein großer Fan des amerikanischen Dramatikers August Wilson. Verbindet den irgendetwas mit Shakespeare?

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Washington: Irgendjemand nannte August Wilson mal den amerikanischen Shakespeare, also sind da wohl durchaus Parallelen zu entdecken. Das Versmaß ist definitiv ein anderes; vom fünfhebigen Jambus wie bei Shakespeare kann bei Wilson keine Rede sein. Aber in beiden Werken entdecke ich eine enorme Musikalität. Da steckt so viel Musik drin, dass ich die Texte singen könnte.

War die Arbeit an „The Tragedy of Macbeth“ jetzt denn irgendwie vergleichbar mit der an einem Theaterstück?

Washington: Wir haben ausschließlich auf Studiobühnen gedreht, und die Ausstattung war enorm reduziert. Joel, sein Kameramann und die Designer haben bewusst auf realistische Möbel und solche Dinge verzichtet, was man vom Film ja eher weniger kennt. Außerdem haben wir zu Beginn der Probenzeit erst einmal tagelang zusammen an einem Tisch gesessen und gelesen, wodurch wir als Ensemble zusammenfanden wie eine Theaterkompanie. Aber natürlich gibt es beim Film immer den großen, entscheidenden Unterschied, dass man jede Szene wieder und wieder drehen kann, wenn man noch etwas verändern will. Am Theater kann man nur Abend für Abend variieren, was auch was für sich hat, aber eben nicht das Gleiche ist.

Denzel Washington in „The Tragedy of Macbeth“.
Foto: Alison Rosa/Apple TV+

Sie sagten, Joel Coen als Regisseur zu haben, war einer der wichtigsten Gründe für Sie, diesen Film zu drehen. Wie hat er Sie denn inszeniert?

Washington: In erster Linie hat er mich in Ruhe gelassen. Ich weiß nicht, von wem der Klischee-Spruch kommt, dass 80 Prozent des Gelingens eines Films am Casting liegt. Aber vermutlich ist da doch etwas dran. Joel jedenfalls schien gemerkt zu haben, dass er den richtigen Schauspieler engagiert hatte. Er ließ mich machen und vertraute darauf, dass ich weiß, was ich tue. So etwas weiß ich sehr zu schätzen – und es sorgt für eine sehr entspannte Arbeitsatmosphäre.

„Macbeth“ ist auch eine Geschichte von Ehrgeiz, Korruption und Gier. Gab es in Ihrem Leben je die Gefahr, dass Sie von diesen Dingen übermannt werden?

Washington: Gibt es die nicht immer? Ich bin sicher, dass ich meine Momente hatte, in denen ich nur dachte: ich, ich, ich! Würde ich allerdings nie zugeben. So etwas ist doch ziemlich menschlich. Und gerade in den USA wird uns ganz früh beigebracht, gewinnen zu wollen und die Nummer 1 zu sein, was auch immer das heißt. Da bekommt man gleich eine große Portion Ehrgeiz mitgegeben. Und natürlich ein kaum weniger großes Enttäuschungspotenzial.

Denzel Washington über Sidney Poitier: ein fantastisches Vorbild, ein toller Freund

Dass Sie als schwarzer Schauspieler in der Rolle des Macbeth besetzt werden, wäre vor 20 Jahren womöglich noch kaum vorstellbar gewesen. Aber wie weit ist Hollywood wirklich, wenn es um das so genannte „color-blind“ Casting und Chancen für nicht-weiße Schauspielerinnen und Schauspieler geht?

Washington: Puh, große Frage, zumal meine Position in diesem System ja eine andere ist als für die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen. Ich würde denken, dass es Fälle gibt, wo die Hautfarbe womöglich gar keine große Rolle mehr spielt. Zumindest ist die Situation eine vollkommen andere als in jener Zeit, als ich meine Karriere begann. Heutzutage gibt es viel mehr Möglichkeiten für jedermann, was eben auch daran liegt, dass es insgesamt mehr Arbeit gibt. Durch all die Streamingdienste wird ja viel mehr gedreht als früher.

Ein Vorreiter diesbezüglich war Ihr Kollege Sidney Poitier, der als erster schwarzer Hauptdarsteller mit dem Oscar ausgezeichnet wurde und kürzlich im Alter von 94 Jahren gestorben ist. Was hat er Ihnen bedeutet?

Washington: Er war natürlich ein fantastisches Vorbild, aber vor allem war er in erster Linie gut 40 Jahre lang ein toller Freund. Seine Tür stand immer für mich offen und wir haben uns über alles ausgetauscht, nicht nur über die Schauspielerei.

Sehen Sie sich in einer ähnlichen Vorbildrolle für jüngere Kollegen wie Michael B. Jordan, der gerade die Hauptrolle in Ihrer Regiearbeit „A Journal For Jordan“ spielte, oder auch Ihren Sohn John David Washington?

Washington: Oder auch Corey Hawkins jetzt in „The Tragedy of Macbeth“! Die Liste ist lang … Und natürlich habe ich zu all diesen Kerlen unterschiedliche, individuelle Beziehungen und keine davon ist vergleichbar zu der Freundschaft, die ich mit Sidney hatte. Aber es stimmt schon, ich kann nicht leugnen, dass ich eine Art von Verantwortung spüre, meine Erfahrungen und mein Wissen mit Jüngeren zu teilen. Zumindest wenn ich gefragt werde.

Zur Person

Die "New York Times" ernannte ihn 2020 zum größten Schauspieler des 21. Jahrhunderts. Zweimal wurde Denzel Washington bislang mit dem Oscar ausgezeichnet: 1989 als Nebendarsteller in „Glory“ und 2002 als Hauptdarsteller in „Training Day“. In der schwarz-weißen Shakespeare-Adaption „The Tragedy of Macbeth“ bei AppleTV+ kann man sich einmal mehr vom Ausnahmetalent des 67-Jährigen überzeugen, der auch für diese Rolle wieder als Oscar-Anwärter gilt.Die Mutter arbeitete im Schönheitssalon, der Vater war Prediger: Kam da nicht schon Zentrales für die Schauspielerei zusammen beim Ende 1954 nahe New York geborenen Denzel Washington? Zuerst aber Militärakademie, Journalismusstudium – dann erst der Gang zur Theaterschule, auf die Bühne und mit 27 zum Film. Den Durchbruch brachten „Schrei nach Freiheit“ und die Titelrolle in Spike LeesMalcolm X“. Der Rest ist eine Legion an Filmen vom prominenten „Ausnahmezustand“ über Action als „Equalizer“ bis zu Kammerspielen wie „Fences“ – oder auch schon Shakespeare mit Keneth Branaghs „Viel Lärm um nichts“. Der bekennende Christ, der seit zehn Jahren auch Regie führt, als Produzent auftritt, aber auch nach wie vor Theater spielt, ist seit bald 40 Jahren verheiratet und vierfacher Vater.

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