Kluftinger ermittelt im Fall Udo: Darum geht es in dem neuen Allgäuer Krimi
Plus Der Menschenaffe aus dem Allgäu war der vielleicht erste Fußgänger. Der Fund der Fossilien in einer Tongrube galt als Sensation. Jetzt schicken die Allgäuer Krimiautoren ihren Kommissar Kluftinger los.
In einen Roman schaffen es die wenigsten Menschen, die wenigsten Menschen aber ja auch einen Roman. Thomas Lechner hat es ein bisschen geschafft, wenn man das so sagen kann. Also nicht einen Roman zu schreiben, sondern in einen hineinzukommen. Mit ein paar Prozent vielleicht, seiner Arbeit nämlich, seiner Expertise. Gerade beugt er sich über eine kleine Plastikkiste, kruschtelt vorsichtig, steht dann wieder auf – ein dunkelbraunes Stück Knochen in der einen Hand, ein kleineres in der anderen Hand. „Natürlich nicht die Originale, sondern nur Abgüsse“, sagt der Grabungsleiter und gibt die zwei Stücke an die beiden Männer neben ihm weiter. Schienbein, Kieferstück, alles von Udo, hier bitteschön. Mit ein bisschen Ehrfurcht fast schauen die beiden auf die Knochen, wenden sie hin und her, dann aber kommt der erste Gag. „Der hat aber ein paar Knochenbrüche hinter sich“, sagt der eine von beiden, der andere lacht: „Du sprichst ja wie ein Arzt.“ In den nächsten Minuten wird das so gehen, ein Witz nach dem anderen, der eine wird sich das Stück Knochen vors Schienbein halten, der andere ihm das Stück aus dem Kiefer vor die Zähne: „Ein bisschen kariös.“ Volker, das ist der eine, wird sagen: „Der Michi kommt ja eher nach dem Udo.“ Und der Michi wird sagen: „Der Volker ist ja vom Typ eher eine Waldantilope.“ Und die Fotografen freuen sich, Bild, Bild, Bild ... Volker (links), Michi (rechts) und der Udo (Mitte).
Drei bekannte Allgäuer, könnte man auch ein bisschen scherzhaft unters Bild schreiben. Udo – korrekt Danuvius guggenmosi –, dessen Überreste nach über elf Millionen Jahren hier in der Tongrube im Ostallgäu, im Pforzener Ortsteil Hammerschmiede, gefunden wurden und der als Weltsensation gilt: der erste aufrecht laufende Menschenaffe. Und dann: Volker und Michi, korrekt Volker Klüpfel und Michael Kobr, Bestsellerautoren, die den Roman geschrieben haben, in dem sich nun Thomas Lechner ein klitzekleines bisschen wiederfindet. Zum Beispiel auch seine selbst gebaute Maschine, Rosie, ein Rotationssieb zum Ausschlämmen kleiner Fundstücke. Wobei man natürlich noch einen vierten Namen erwähnen muss: Klufti, korrekt Kluftinger, kantiger kauziger Ermittler bei der Polizei Kempten in mittlerweile zwölf Kriminalromanen.
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