Markus Lüpertz: "Wir haben im Moment eine gigantische Verblödung"
Exklusiv Der Künstler kritisiert, dass die Kunst immer häufiger das liefere, was eigentlich im Kopf geschehen muss.
Der Maler, Bildhauer und langjährige Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie, Markus Lüpertz, beklagt den Niedergang der Kunst, verursacht durch mangelnde Bildung. „Wir haben im Moment eine gigantische Verblödung, was die Bildende Kunst betrifft – und das geht bis hin zur Literatur“, sagt Lüpertz unserer Redaktion. „Letztens habe ich gelesen, dass man über Marcel Proust und seinen Roman ,Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, einen Comic macht. Man nimmt Ihnen also, wenn Sie das anschauen, noch die Vorstellung einer Phantasie. Das, was im Kopf passieren muss, wird auch noch geliefert.“ Dabei sollten Künstler die Welt gestalten oder erklären. Die Ursache für die Entwicklung sieht er in der Gesellschaft: „Die Bildung und Schulung ist nicht mehr da.“
Lüpertz und der katholische Glaube
Lüpertz feiert am Sonntag seinen 80. Geburtstag. Er ist vor Jahren zum katholischen Glauben konvertiert. „Man kann natürlich glaubenslos leben, aber man kann auch mit Glauben leben. Beides ist einem persönlich überlassen“, sagt er heute. „Also wenn ich bezüglich der Vorstellung meines Todes und der Ewigkeit, die daraus folgt, den Glauben an eine gewisse Zukunft habe, ist das doch angenehmer als wenn man in ein Nirwana verfällt.“
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