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Buchvorstellung
07.05.2019

Patti Smiths "Hingabe" - Ein mysteriös märchenhaftes Werk

Punkrock-Ikone und Buchautorin: Patti Smith hat ein neues Buch veröffentlicht.
Foto: Martial Trezzini, dpa

Patti Smith, die Königin des Punkrock, hat ihr erstes fiktionales Werk veröffentlicht. In "Hingabe" schreibt sie sich ein dunkles Märchen von der Seele.

Sie ist die „Godmother of Punk“, vom Rolling Stone unter die besten Songwriter aller Zeiten gewählt, eine lebende Musik-Legende, die noch immer mit Konzerten um die Welt zieht. Sie ist eine Dichterin, die auch ihre eigene Geschichte bespiegelt, zuletzt in den beiden so intimen wie horizonterweiternden Autobiografie-Bänden „Just Kids“ und „M Train“ veröffentlicht.

Sie ist Patti Smith, eine Figur, bei der Kunst und Leben nicht zu trennen ist. Und sie ist jetzt, mit 73 Jahren, auch noch: eine Debütantin.

Denn mit „Hingabe“ ist seit Donnerstag auch auf Deutsch ihr erstes fiktionales Werk zu entdecken. Es ist eine Erzählung, gut 60 Seiten lang, die tatsächlich das Zeug hat, einen neuen Blick auf diese Ikone zu eröffnen, den manche durchaus befremdlich finden.

Aber das Buch ist insofern doch auch eine typische Patti, weil sie zudem offenlegt, wie und wann diese Geschichte entstanden ist – ein im Literaturbetrieb höchst ungewöhnlicher Vorgang.

Die New Yorkerin also erzählt von einer Reise auf den Spuren der vor 75 Jahren gestorbenen Autorin und Sozialrevolutionärin Simone Weil, auf der sie, gepaart mit Traumbildern, in den plötzlichen Sog dieser Fiktion geraten ist und sie fieberhaft im Zug zu Papier bringen musste. Die große Bedeutung der Träume für Patti kennt man ja bereits aus dem Band „Die Traumsammlerin“. Was aber hat sich nun daraus entwickelt?

Patti Smith erzählt in "Hingabe" die Geschichte eines geheimnisvollen Mädchens

„Hingabe“ ist ein mysteriös märchenhaftes Werk, das die Geschichte eines Mädchens rund um ihren 16. Geburtstag erzählt. Die Eltern in sowjetischen Arbeitslagern verschwunden, mit der Tante geflüchtet und in einem Häuschen lebend, bis sie auch diese allein lässt, ist sie so geheimnisvoll wie hochbegabt: Sie spricht viele Sprachen fließend, ist auch in praktisch allen anderen Fächern ihren Mitschülern weit voraus, spielt Schach – und interessiert sich für all das doch eigentlich gar nicht.

Denn diese Eugenia, die zudem im Tagebuch eher ihre eigene Lebensgeschichte literarisch komponiert, findet einzig wirklich Erfüllung im Schlittschuhlaufen. Und auch dort entwickelt sie, tanzend und springend, geradezu überirdische Fähigkeiten …

Das Befremdliche ist nun, wie Patti Smith deren Geschichte mit einem Mann Ende 30 verbindet, der ihr zunächst nur zusehend verfällt, sie dann aber mit Geschenken und Versprechungen gefügig macht. Der sie nach der „Stadt der Freiheit“ Philadelphia nennt („Aber ich war nicht frei. Hunger war sein Wächter“) und sie an ihrem Geburtstag entjungfert: „Er nahm sie langsam und erstaunlich sanft, und als sie aufschrie, tröstete er sie leise … Am Morgen entfernte er das Laken, auf dem ein blutfarbener Fleck prangte.“ Später dann: „Sie schwamm in Schmutz, völlig verloren.“

Natürlich eskaliert diese Beziehung, bis sogar ein Schuss fällt – und natürlich geht es hier um die übermenschliche Unschuld der künstlerischen Hingabe und die allzumenschliche Schuld zwischen Abhängigkeit und Gier. Die Mystik und die Tragik der Simone Weil finden sich wieder. Aber diese ganz andere, fiktionale Patti Smith ist darin weder stilistisch souverän, wankend zwischen einem lapidaren und einem geradezu klassisch hochtönenden Erzählton voller bedeutungsschwerer Bilder. Noch ist hier ihre sonst so unwiderstehliche Widerspenstigkeit und Eigenwilligkeit erkennbar. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung urteilte deshalb schon vorab: „Wieso stellt sie in ‚Hingabe‘ alles infrage, was ihr eigenes Leben ausmacht?“

Das aber ist selbst ein Missverständnis des Literarischen, an das sich Patti Smith hier erstmals wagt. Die Rezensentin Alexa Hennig von Lange, selbst Autorin, meint wohl, alles müsste heute wie bei ihr Pop sein und damit von sich selbst erzählen. Patti Smith aber hat sich einfach ihren Bildern überlassen und dabei mit künstlerischer Melancholie von Verletzlichkeit und Selbstbehauptung erzählt. Nicht besonders gut. Aber doch interessant. Weil sie sich hier eigentlich ein dunkles Märchen von der Seele schreibt und keine Lebensgeschichte liefert.

Patti Smith: "Hingabe". Übersetzt von Brigitte Jakobeit, Kiepenheuer & Witsch 144 S., 18 ¤

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