Eine neuen Aretha: Die unglaubliche Geschichte der Jennifer Hudson
Jennifer Hudson hat hellstes Licht und tiefstes Dunkel erlebt. Dass sie jetzt als Aretha Franklin in "Respect" im Kino zu sehen ist, wirkt geradezu schicksalhaft.
Wenn Jennifer Hudson gefragt wird, welche Rolle die große Aretha Franklin in ihrem Leben und in ihrer Karriere gespielt habe, sagt sie erst einmal nur das: „Oh mein Gott!“
Aber bevor es zur Auflösung all des geradezu Schicksalhaften geht, das sich darin ausdrückt, erst mal: Wer ist die Frau überhaupt, die nun ab morgen in „Respect“ als die Soul-Göttin höchstselbst im Kino zu sehen ist? Und schon dabei geht es vom hellsten Erstrahlen eines neuen Sterns am Musik- und Filmhimmel ins düsterteste Tal des Todes – und ausgerechnet mit der Beerdigung von Michael Jackson zurück ins Leben.
Jennifer Hudsons kometenhafter Aufstieg von der Talentshow zum Oscar
Dass die in Chicago geborene Hudson heute, mit 40, zu den erfolgreichsten R&B-Sängerinnen überhaupt gehört, hat nämlich mit einem kleinen Wunder begonnen. Gerade mal Platz sieben hatte sie noch 2004 beim US-Talent-Wettbewerb „American Idol“ belegt. Aber schon zwei Jahre später spielte sie im Musikfilm „Dreamgirls“ an der Seite von Jamie Foxx und Beyoncé Knowles im Kino, aus einer Unzahl von Bewerberinnen heraus gecastet – und dann gleich mit einem Golden Globe und dem Oscar für die beste Nebendarstellerin gekrönt. Ein Märchen. Das sich dann auch noch fortsetzte in Grammy-prämierten Alben, mehrfach Auftritte beim US-Megaevent Superbowl …
Aber wiederum nur zwei Jahre später dann der plötzliche Einbruch der Dunkelheit. Ihre Mutter, ihr Bruder und ihr Neffe: ermordet. Im Schock tauchte Jennifer Hudson erst einmal ab – und sollte erst im Jahr darauf, wieder auftauchen, es war inzwischen Mitte 2009, als sie auf Bitten von dessen Familie bei Michael Jacksons Beerdigung sang: „Will You Be There“. Samt eines sichtbaren Zeichen des Lebens: Sie war – ihr Partner ist der Profi-Wrestler David Otunga – bereits hoch schwanger.
Aretha Franklin ist Jennifer Hudsons großes Vorbild - und noch viel mehr
Aber es sollte weiter drei Jahre dauern, bis der Albtraum endete, weil der Mann ihrer Schwester da für die Morde schuldig gesprochen wurde. Und kurz danach sang sie auch schon zum Gedenken an die nächste gestorbene Legende: Whitney Houston. Bevor sie dann 2018 auch noch bei der Beerdigung ihres Idols höchstselbst sang, genau: Damit sind wir jetzt bei Aretha Franklin. Ihr „riesiges Vorbild“, wie Jennifer Hudson sagt, für ihr Leben und ihre Musik: „Ihr Weg hat mich ermutigt, meiner eigenen Stimme viel mehr zu vertrauen.“
Denn auch Aretha ist ja durch Abgründe gegangen, die Jennifer nun auf der Leinwand durchlebt und in „Respect“ darstellt, etwa als zügellos Trinkende. Unvergesslich freilich für die noch junge Hudson, die schon alte Franklin auch noch persönlich kennengelernt, und von eben ihr, ihrem Idol, auch gesagt bekommen zu haben: „Ich möchte, dass du mich porträtierst.“ Wenn die Erfüllung nun nicht bereits das hellste Licht ihres Lebens und ihrer Karriere wäre – nicht unwahrscheinlich, dass dazu noch ein Hauptdarstellerinnen-Oscar kommt.
Die Diskussion ist geschlossen.