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11.02.2019

Provokateur mit Feingefühl

Er schuf Kinderbücher ebenso wie Pornografisches: Tomi Ungerer.
Foto: dpa

Zeichner und Autor: Tomi Ungerer ist tot

Wer so intensiv gelebt hat wie Tomi Ungerer, wer immer neue Kunstformen ausprobierte und dahinter stets dieselbe ironisch-lebensbejahende Philosophie gestellt hat, für den mag das Sterben nur eine neue Etappe darstellen. So schilderte er es jedenfalls selbst. „Der Tod ist ein Ereignis wie die anderen auch“, sagte Ungerer 2016 der Zeitung Le Monde. „Ich sehe ihn wie einen Grenzkontrolleur: Man kann davor stehen, ohne zu wissen, was uns auf der anderen Seite erwartet.“ An diesem unbekannten Ort befindet sich der französische Zeichner, Illustrator und Autor nun, der in der Nacht zum Samstag im Haus seiner Tochter im irischen Cork gestorben ist. Und der in seine 87 Jahre Leben so viel gepackt hat. Dreimal heiratete er, war Vater von vier Kindern, überstand drei Herzinfarkte und eine Krebserkrankung.

Ungerers Federstrich war so feinfühlig wie provozierend, so politisch wie philosophisch. Er setzte sich gegen Rassismus und für die deutsch-französische Verständigung ein, war Kinderbuchautor mit Werken wie „Die drei Räuber“, schuf zugleich explizite erotische Zeichnungen wie im „Kamasutra der Frösche“. In Deutschland besonders bekannt ist „Das große Liederbuch“, eine illustrierte Sammlung von Volks- und Kinderliedern. Mehr als 40000 Zeichnungen hat Ungerer angefertigt, über 150 Bücher veröffentlicht, hinzukommen Plakate, Lithografien, Skulpturen, Collagen. Ein Teil seines Werks, das er Straßburg überlassen hat, ist im dortigen Tomi-Ungerer-Museum zu sehen.

In Straßburg wurde Jean-Thomas, kurz Tomi, 1931 in einer Uhrmacherfamilie geboren. Im Alter von dreieinhalb Jahren verlor er seinen Vater. Einige Jahre später besetzten die Nazis das Elsass und verboten, in der Schule Französisch zu sprechen, wo Jean-Thomas zeitweise zu Hans wurde. Er rächte sich heimlich mit boshaften Hitler-Karikaturen. Nach Kriegsende ging die Gängelung weiter, als wiederum die Franzosen den elsässischen Dialekt untersagten, für Ungerer ein kulturelles Verbrechen. Als junger Mann reiste er herum, ging mit 24 in die USA. Schnell hatte er Erfolg, renommierte Blätter druckten seine Zeichnungen. Ab Ungerers erstem Kinderbuch „Die Mellops gehen fliegen“ reüssierte er auch in diesem Bereich. Er arbeitete für die Werbeindustrie, nahm aber auch politisch Stellung mit Plakaten gegen den Vietnam-Krieg oder die Rassentrennung.

Dann aber verscherzte er es sich in den USA mit der Veröffentlichung des pornografischen Buchs „Fornicon“ und seiner zornigen Reaktion auf die bigotte Entrüstung: „Wenn die Leute nicht ficken würden, gäbe es gar keine Kinder!“ Er wurde Persona non grata und war stolz darauf, wie er versicherte, aus den Bibliotheken verbannt zu werden. Ungerer ging zunächst nach Kanada, 1976 schließlich nach Irland, wo er sich neben seiner Kunst dem Züchten von Schafen und Ziegen widmete.

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