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Salzburger Festspiele
26.07.2009

Gewagt und gewonnen mit Händels "Theodora"

Die Salzburger Festspiele begeistern.
Foto: dpa

Die Krise, so scheint es, hat die Salzburger Festspiele erreicht. Wannje war die Liste der Theater- und Konzertveranstaltungen, zu denen esnoch Karten gibt, so lang wie heuer? Von Rüdiger Heinze

Von Rüdiger Heinze

Salzburg - Die Krise, so scheint es, hat die Salzburger Festspiele erreicht. Wann je war die Liste der Theater- und Konzertveranstaltungen, zu denen es noch Karten gibt, so lang wie heuer?

Dafür können auch nicht mehrere Repertoire-Raritäten im Programm 2009 verantwortlich gemacht werden, denn selbst für die beiden Mozart-Opern, also für die neue "Cosi" und den wieder aufzunehmenden "Figaro" sind ebenso noch Billets (höherer Preisklasse) zu haben wie für die Orchesterabende der "Wiener Philharmoniker" - bislang jeweils Garanten für überbuchte Abende.

Zu den Raritäten im musikalischen Sektor gehört Händels spätes Oratorium "Theodora", das das Festival im Großen Festspielhaus eröffnete - trotz Händel-Jahr (250. Todestag) ein gewagtes, wenn nicht gar tollkühnes Unterfangen:

Kein Glamour war also annonciert, sondern der Passionsweg zweier Märtyrer, kein Kostümfest, keine Kulissenschieberei, sondern halb katholisch-heilsgeschichtliche, halb anglikanische Strenge, keine Koloratur-Virtuosität, sondern Andacht, keine Leidenschaft, sondern beispielhafte Zucht, wenig Dur, dafür viel Moll. Kann das gut gehen bei einem vergnügungsempfänglichen Festspielpublikum?

Es ging nicht nur gut, es endete nach viereinviertel Stunden Sakralmusik sogar in einhelligem Jubel - was ja nur bestätigt, dass man dem Publikum etwas zumuten kann, wenn die Voraussetzungen stimmen, im vorliegenden Fall: innere Überzeugung, Ernst und Seriosität aller Ausführenden.

Fast eine Schwester der Augsburger Afra

Theodora, das ist eine Schwester im Geiste der Augsburger Bistumsheiligen Afra. Beide sollen sie der Legende nach "höhere" Töchter gewesen sein, beide wurden 304/305 unter Kaiser Diokletian als Christinnen verfolgt, beide lehnten Götzendienste als mögliche Rettung vor der Hinrichtung ab, beide verbindet Erfahrung mit dem Bordell - mehr oder weniger freiwillig bei Afra, gewaltsam erzwungen bei Theodora.

Dass deren letzte Tage von dem abgeklärten Händel vertont wurden, dürfte durchaus etwas mit dem englischen Glaubensspannungen auch zu seiner Zeit zu tun haben: Womöglich wollte er tolerant ausgleichend wirken, als er einen "Zaunpfahl" aus Thomas Morells Textbuch zu einem gut verständlichen Rezitativ formte: "Muss man den Menschen nicht die Freiheit der Entscheidung lassen? Man kann niemand unter Androhung der Todesstrafe zum Glauben zwingen."

Nach Peter Sellars und Herbert Wernicke, gewiss keine kleinmütigen Regisseure, hat sich nun Christof Loy der "Theodora" angenommen - und diese vor einem Szene füllenden Barock-Orgelprospekt (Bühne: Annette Kurz) als Glaubensauseinandersetzung in einem heutigen Oratorienverein inszeniert: hier choreographisch stilisiert, dort emotional handgreiflich, dann auch - in den großen Chorälen - als demonstrative Proben- oder Aufführungssituation.

Ein kleiner Kosmos spiegelt einen großen, und das Kollektiv neigt mal diesem, mal jenem Protagonisten als Entscheidungsträger zu: Zwischen Theodora und Valens, dem Statthalter von Antiochien, entwickelt sich ein vielschichtiger Autoritätskampf, den sie zwar ideell gewinnt, aber existenziell verliert.

Mehr noch als Christof Loy ist der Erfolg dieses Festspielauftakts jedem einzelnen beteiligten Musiker zu verdanken. Was an Empfindsamkeit, Intimität, Innigkeit, kurz an "kleinen", "leisen" Gesten geleistet wurde, das sammelte sich zu ganz Großem, eben zu Ernst und (chorischer) Würde.

Fingerspitzenkünstler und Traumsolisten

Das Freiburger Barockorchester und der Salzburger Bachchor spielte bzw. sang unter Ivor Boltons behutsamer Leitung feingewirkt und kostbar; die Ästhetik dieser Fingerspitzenkünstler beglaubigte Händels kontemplative Musik.

Und Bejun Mehta, Christine Schäfer sowie Johannes Martin Kränzle ergänzten sich distinguiert zu einer Traum-Solistenbesetzung: Mehta mit geschmeidigem, konzentriert geführtem, klangreinem Counter-Tenor (Didymus), Schäfer mit ihrem das Herz berührenden Sopran (Theodora), Kränzle mit sonorem Bariton und enorm präsenter schauspielerischer Leistung.

Wiederholungen am 31. Juli, 6., 9., 16., 21. und 28. August

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