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Interview
27.03.2024

Stefan Steinemann: "Eine schöne Auszeichnung für die Domsingknaben – und ein Ansporn!"

Stefan Steinemann, Chorleiter der Augsburger Domsingknaben.
Foto: Ulrich Wagner

Die Augsburger Domsingknaben sind nun immaterielles Kulturerbe von Bayern. Domkapellmeister Stefan Steinemann erzählt, wie es dazu kam und wie er die Zukunft von Mädchen im Chor sieht.

Herzlichen Glückwunsch dafür, dass die Augsburger Domsingknaben – und die Regensburger Domspatzen, der Tölzer sowie der Windsbacher Knabenchor – zum immateriellen Kulturerbe Bayerns erklärt wurden. Kam das unerwartet über Sie, waren Sie informiert, dass dies passieren könnte, oder haben Sie sich in konzertierter und sozusagen konzertierender Aktion darum beworben?

Stefan Steinemann: Letzteres ist der Fall. Die vier Chöre standen natürlich immer im Austausch miteinander, wir haben uns auch immer wieder gegenseitig besucht, doch durch die Corona-Epidemie sind wir mit den anderen drei Knabenchören noch enger zusammengerückt. Und es gab in dieser Zeit in allen Chören auch Führungswechsel auf der musikalischen Ebene. So entstand die Idee, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen sollten und uns für das immaterielle Kulturerbe bewerben.

Was bedeutet die Ernennung Ihnen – und ideell für den Chor?

Steinemann: Das ist erst einmal eine schöne Auszeichnung, was unsere Arbeit in den letzten Jahren, ja Jahrzehnten betrifft. Und das ist für uns ein Ansporn, die Tradition, in der wir stehen, weiterzutragen, voranzubringen – und in der Verantwortung mit den uns anvertrauten Kindern eben allen Domsingknaben etwas mit auf den Weg zu geben – nicht nur auf musikalischer Ebene, sondern auch im Umgang miteinander.

Im Haus St. Ambrosius gegenüber dem Augsburger Dom ist der Sitz der Augsburger Domsingknaben.
Foto: Silvio Wyszengrad

Gibt es zur Auszeichnung des immateriellen Kulturerbes womöglich noch materielle Folgen?

Steinemann: Also, es ist so, dass die Domsingknaben wie auch die anderen drei Chöre schon ministeriell gefördert werden. Letztendlich bedeutet die Auszeichnung, dass das auch weiterhin so sein wird. 

Vielleicht in erhöhter Form?

Steinemann: Das bleibt abzuwarten. Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Dies war aber auch gar nicht Hintergedanke unserer Bewerbung. Doch kann es natürlich sein, dass sich durch die Auszeichnung eine größere Aufmerksamkeit gegenüber den Domsingknaben generiert und demzufolge Konzertanfragen kommen und Menschen sagen: "Ja, das wollen wir mit unterstützen und fördern". Aber wie gesagt: Die wirtschaftliche Ebene war für uns nicht Ansporn zur Bewerbung. 

Mittlerweile gibt es 82 Eintragungen hinsichtlich des bayerischen immateriellen Kulturerbes. Sie befinden sich auch in Gesellschaft der Bierbrauertradition und – jetzt ebenfalls neu hinzugekommen – des Schweinfurter Schlachtschüsselessens. Fühlen Sie sich wohl dabei?

Steinemann (lachend): Mit dem Bierbrauen kann ich mich vielleicht noch eher identifizieren als mit dem Schlachtschüsselessen, aber grundsätzlich muss man das voneinander trennen; das sind alles Dinge, die eine große Geschichte haben – und darauf kommt es an. Auch die Augsburger Domsingknaben stehen ja in einer Tradition, die älter ist als die Wiedergründung 1976 durch meinen Vorgänger Reinhard Kammler. Wir kommen wohl nicht auf die 1050 Jahre Bestand, den die Regensburger Domspatzen nächstes Jahr feiern können, aber wenn man die ersten Augsburger Quellen liest und prüft, ist es wahrscheinlich so, dass auch wir wahrscheinlich eine jahrhundertealte Tradition besitzen – wiedergeboren vor knapp 50 Jahren. Es geht um Tradition und Erhalt von Tradition. 

Was folgt nun? Werden Sie sich oder stellvertretend Bayern auch um die Aufnahme der Knabenchöre in die Bundesliste bemühen?

Steinemann: Ja, nach der Aufnahme in das Bayerische Landesverzeichnis möchten wir zu viert als bayerische Knabenchöre mit großer nationaler Strahlkraft auch in das bundesweite Verzeichnis aufgenommen werden.

In Ev. Heilig Kreuz führten die Augsburger Domsingknaben 2024 Bachs Matthäuspassion auf.
Foto: Eda Leguin

Die Tradition der Knabenchöre beruht auf deren besonderer Stimmlage. Nun sah es jüngst bei Ihrer Aufführung von Bachs "Matthäuspassion" so aus, als ob auch ein Mädchen mitgesungen hätte, was ja zumindest hinsichtlich Gleichstellung nicht zu monieren wäre. Widerspruch aus der Hörerschaft kam umgehend. Wie war es tatsächlich?

Steinemann: Also, wir haben nur Jungs – wie man ja unschwer schon am Namen erkennen kann, und zwar im Alter zwischen zwei Jahren in Eltern-Kind-Gruppen und etwa 25 Jahren bei den Männerstimmen. Das ist die Laufbahn bei den Domsingknaben – und dementsprechend sind es nur Jungs. 

Dann bitte ich um Entschuldigung für die Berichterstattung in diesem Punkt in unserer Zeitung! Das war weder provokant noch böse gemeint. Gleichzeitig indes teilte das Heimatministerium bei seiner Bekanntgabe der Kulturerbe-Auszeichnung mit, dass die Institution der Augsburger Domsingknaben künftig auch Mädchen aufnehmen wird. Wie steht es damit?

Steinemann (lachend): Das war uns auch neu. Tatsächlich kam es da wohl zu einer Verwechslung. Es ist so, dass die Regensburger Domspatzen bereits Mädchen aufgenommen haben, wobei das aber differenziert betrachtet werden muss: Das Aufnehmen von Mädchen erweckt im ersten Moment den Anschein, dass da jetzt ein gemischter Chor auftritt, dies aber ist nicht der Fall. Es gibt nach wie vor die Regensburger Domspatzen und zusätzlich einen Mädchenchor der Regensburger Domspatzen. 

Was hindert Sie daran, ebenso zu handeln? Zumal ja speziell die fundierte Ausbildung mit den Folgen sozialer Kompetenz und emotionaler Intelligenz hervorgehoben werden.

Steinemann: Wir befassen uns intern damit. Für mich persönlich ist es Wunsch, dass es auch bei uns einen Mädchenchor gibt. Aber das braucht auch eine Grundlage. Wir können bei uns Synergien schaffen, personell und räumlich, aber das braucht zusätzlich noch einen finanziellen Background, damit dies auch funktioniert. Ich kann es alleine nicht entscheiden, nur befürworten – unter der Prämisse getrennter Chöre.

Welche Passion werden die Domsingknaben 2025 singen?

Steinemann: Die Johannespassion in ihrer selten zu hörenden zweiten Fassung, uraufgeführt 1725, vor dann genau 300 Jahren.

Zur Person: Stefan Steinemann (*1992), ehemaliger Domsingknabe seiner Geburtstadt Augsburg, übernahm im Januar 2020 nach seinem Münchner Studium von Gesang, Chordirigieren und katholischer Kirchenmusik die Position des Augsburger Domkapellmeisters. (rh)

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