Es gerät ja immer mehr Literatur unter die Lupe. Mit Folge von Warnung, Verbannung, Überarbeitung. Nach Pippi Langstrumpf und Shakespeare ist einer der jüngsten Fälle Michael Endes Kinderbuch „Jim Knopf“; der schwarze Knabe, den sein Verlag nun optisch aufhellt und mit schmaleren Lippen zeigt. Da wäre verwunderlich, wenn nicht auch Bühnenwerke der Prüfung auf Diskriminierung unterzogen würden. Tatsächlich: Die Initiative Critical Classics (Köln) tut es. Mit dem Ergebnis, dass nun ein Opern-Hit in mal gekürzter, mal erweiterter, jedenfalls redigierter Fassung als rechtefreie Grundlage für interpretatorische Arbeit vorliegt: Mozarts „Zauberflöte“. Sie will ohne Diskriminierung auskommen – unter Aufwertung der Tatkraft Paminas und Papagenas.
Klassik