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Debatte
17.02.2023

Hogwarts Legacy und die Frage: Darf man Werk und Autorin trennen?

"Hogwarts Legacy" ist das erste größere Videospiel aus dem "Harry Potter"-Imperium seit Jahren. Doch laute Kritik dimmt die Freude der Fans.
Foto: dpa

Hogwarts Legacy ist das Spiel, auf das Fans gewartet haben. Weil J.K. Rowling aber als transfeindlich gilt, wird nun heiß darüber diskutiert.

„Alles war gut.“ Mit diesem Satz ließ Joanne K. Rowling den siebten und letzten Band ihrer Harry-Potter-Saga enden. Wobei natürlich auch damals, 2007, nicht alles gut war, sondern die Fans eine Reihe von schmerzhaften Abschieden erst mal verarbeiten mussten. Dobby, Remus Lupin, Fred Weasley ... gestorben im Kampf gegen Lord Voldemort und seine Todesser. Einige Jahre lang entschuldigte sich die britische Schriftstellerin denn auch immer am 2. Mai, das Datum der „Battle of Hogwarts“, reumütig für den Tod einer der geliebten Romanfiguren. Musste halt aber sein. 

Schmerzhaft verabschieden von der Rowlingschen Zauberwelt aber musste sich niemand, der nicht wollte. Es folgten ja die letzten Potter-Filme, ein Theaterstück entstand, dann die nächste Reihe „Phantastische Tierwesen“. Und zwischendrin noch kleine Spielereien wie „Die Märchen von Beedle dem Barden“, eine neue Website und und und ... nun also das Computerspiel „Hogwarts Legacy“, seit kurzem auf dem Markt und schon jetzt das erfolgreichste Spiel des Jahres. Wer mag, kann darin zurückkehren nach Hogwarts, in eine Vor-Potter-Zeit um 1800, Zaubersprüche lernen, auf einem geflügelten Hippogreif reiten, die Gegend rund ums Schloss erkunden, gegen Trolle kämpfen, ein Butterbier in Hogsmeade trinken.

In der Debatte um die Rechte von Transmenschen hat die Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling immer wieder für Aufsehen gesorgt.
Foto: Joel C Ryan/Invision via AP, dpa

Ist Rowling eine TERF, eine Feministin, die Transmenschen ausschließt?

Klingt fantastisch, magisch, gleichwohl: In der Potter-Welt ist schon lange nicht mehr alles gut! Und mit „Hogwarts Legacy“ hat die vor allem auf sozialen Medien ausgetragene verbale Schlacht, die seit Jahren gegen Rowlings wegen ihrer Äußerungen über Transmenschen tobt, nun eine Szene erreicht, in der doch eigentlich alle das Gleiche wollen: nur spielen! Findet sich die Gaming-Community also plötzlich mittendrin in einer in der Kunst schon lange geführten Debatte: Ob man nämlich Kunstwerk und Künstlerin trennen muss, ob man es auch darf? Wenn man also wie in diesem Fall doch damit eine TERF, Abkürzung für „Trans Exclusive Radical Feminist“, also eine Feministin, die Transmenschen ausschließt, unterstützt? 

Diesen Ruf hat sich Rowling eingehandelt unter anderem mit einer ganzen Reihe von Tweets, in denen sie mal polemisch, mal ernsthaft, sich zur Genderdebatte äußert, die Sicherheit und Rechte von Frauen durch Transmenschen gefährdet sieht – Stichwort Frauentoilette, Stichwort Quote – und immer wieder gegen das mittlerweile vom schottischen Parlament verabschiedete Transgendergesetz Stellung bezieht, das Transmenschen eine einfachere Änderung ihres Geschlechtseintrags ermöglicht. Wobei Rowling auch betont, sie liebe Transmenschen. Was, wenn man die Reaktionen der Trans-Community liest, umgekehrt definitiv nicht mehr der Fall ist. 

Boykottaufrufe gingen dem Spiel voraus, das nun Rekorde bricht

Boykottaufrufe gingen dem Spiel voraus und begleiten es seitdem, wobei rein zahlenmäßig die Schlacht für Trans-Aktivistinnen natürlich längst verloren ist. Zu den Rekorden, die das Spiel gerissen hat, zählt auch der: 1,2 Millionen Zuschauer gleichzeitig verfolgten im Livestream auf der Plattform Twitch, wie andere spielten. Auf YouTube, Twitter und anderen Kanälen bekannten sich Spielende zerknirscht, der Versuchung nicht widerstanden zu haben. Jessica L. Conditt, eine britische Videospiel-Journalistin, begründete, warum sie eine Rezension über das Spiel verfasse, und beschrieb ihr persönliches Dilemma in einem Satz so: „Ich bin bisexuell und habe ein großes Harry-Potter-Tattoo neben einem Anti-TERF-Tattoo.“ Wenige Tage später twitterte sie entsetzt: „Das Ausmaß an Hass in meinem Feed heute Morgen ist herzzerreißend.“

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"Bin ich ein schlechter Mensch, wenn mir J.K. Rowling egal ist?"

Ähnlich erging es Eric Range alias Gronkh, einem der bekanntesten deutschen Gamer, der sich gegen den Boykott entschieden hatte. Rowling sei ihm doch egal, bekannte er auf Twitch: „Bin ich dann ein schlechter Mensch, wenn mir J. K. Rowling egal ist?“ Was dann auch so beantwortet wurde: Wenn er sich nicht klar gegen das Spiel positioniere, unterstützte er „aktiv den Genozid an trans- und nicht-binären Menschen“. Er selbst äußerte sich dann zwischenzeitlich für kurze Zeit erst einmal nicht mehr, auch um „fleißig Drohmails und Beleidigungen aus meinem Posteingang“ zu löschen. 

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Die Herausgeber des Spiels hatten sich auf der Website bereits vorsichtig von der Schriftstellerin distanziert. Rowling sei nicht an der Entwicklung des Spiels beteiligt, aber man habe eng mit ihrem Team zusammengearbeitet, „um sicherzustellen, dass es den magischen Erfahrungen entspricht, die Fans erwarten“. Finanziell profitieren wird Rowling vom Hype also auf jeden Fall. 

Den Pub "Three Broomsticks" führt eine transgeschlechtliche Hexe

Im Spiel kann man sich im Übrigen auch einen Transgender-Charakter erstellen, männliche Stimme, weibliche Figur, und selbst entscheiden, ob man als Zauberer oder Hexe angesprochen werden möchte. Und auch diese Entdeckung war sofort eine Meldung wert: Es gibt ein transgeschlechtliche Hexe namens Sirona Ryan, die führt den Pub „Three Broomsticks“ in Hogsmeade. 

Und nun? In den sozialen Medien höhnen oder beklagen die einen, der Boykott sei krachend gescheitert. Dem Spiel habe man dadurch nur mehr Aufmerksamkeit verschafft – und der Schriftstellerin auch. Andere halten dagegen, mehr Aufmerksamkeit sei durch die Debatte auch auf die Anliegen der Transgemeinschaft gelenkt worden und habe dafür sensibilisiert, wie Rowling die Transfeindlichkeit durch ihre TERF-Rhetorik fördere, durch ihren enormen Einfluss normalisiere. 

Transaktivistin Lillischote: "Kämpft mit uns"

Sagt zum Beispiel Trans-Aktivistin „Lillischote“ in ihrem differenzierenden und auch berührenden Fazit zum Boykott auf YouTube: Was sich auf den ersten Blick wie eine Niederlage anfühle, sei ein Erfolg. Sie und andere hätten in Medien die Möglichkeit bekommen, um ihren Standpunkt einmal darstellen zu können. Mit der Debatte habe man Menschen erreicht, die man davor nie erreicht habe. Und ja, neben viel Hass habe sie auch viel Solidarität erlebt. „Kämpft mit uns, seid da, das muss das Einzige sein, das wir aus der ganzen Debatte mitnehmen.“ 

Und was sagt Joanne K. Rowling? Erst einmal nichts, zumindest aktuell zum Spiel. Die letzten Tweets der 57-Jährigen beziehen sich unter anderem auf den in den Schottland hohe Wellen schlagenden Fall von Isla Bryson, die als Mann zwei Frauen vergewaltigt hatte, sich im Verfahren als Frau identifizierte und in einem Frauengefängnis, wenngleich in einem separaten Flügel, inhaftiert wurde. Mittlerweile ist Bryson verlegt worden. Rowling twitterte: „Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber Frauen aus Frauengefängnissen auszuschließen, nur weil sie einen Penis haben, eine männliche Glatze und ein paar Vergewaltigungen begangen haben, erscheint mir furchtbar TERFy.“ 

Rowling im Podcast: "Ich hatte nie die Absicht, jemanden zu verärgern"

Am 21. Februar erscheint nun ein Podcast. Titel: „The Witch Trials of J.K. Rowling“. Die Hexenprozesse der J.K. Rowling. Im kurzen Trailer hört man Rowling, wie sie erklärt: „Ich hatte nie die Absicht, jemanden zu verärgern. Allerdings war es mir nicht unangenehm, von meinem Podest herunterzukommen.“ Zu den Fans, die von ihr enttäuscht seien und ihr vorwerfen, ihr Erbe ruiniert zu haben, sagt Rowling: „Ihr hättet mich nicht gründlicher missverstehen können.“ Klingt auch bei ihr jedenfalls ganz sicher nicht so, als sei alles gut. 

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