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Weltnaturkonferenz
27.12.2022

Warum Völker der Ureinwohner auf ihre Rechte pochen – und feiern

Stammesführer aus dem brasilianischen Amazonas-Regenwald haben sich versammelt, um die ständige Zerstörung des größten Waldes der Welt anzuprangern.
Foto: Remon Haazen, dpa

Das Montrealer Abkommen zum Artenschutz betrifft auch Millionen von Menschen: Die indigenen Völker sind am stärksten vom Klimawandel betroffen - und ihre Lebensräume wichtig für die Zukunft des Planeten.

Es wurde als "Weihnachtsgeschenk für den Planeten" gefeiert und fand weltweite Beachtung - das nach wochenlangem Ringen auf der Weltnaturkonferenz in Montreal von fast 200 Staaten vereinbarte Artenschutz-Abkommen. 30 Prozent der Land- und Meeresflächen sollen bis zum Jahr 2030 unter Schutz gestellt werden. Weniger beachtet wurde, dass in der Vereinbarung noch mehr steckt: Die Ureinwohnervölker haben auf ihrer Beteiligung an allen Bemühungen bestanden, die Artenvielfalt zu sichern und die Natur zu schützen. „Wir haben gesprochen und ihr habt uns gehört. Lasst uns nun diese Worte in Handlungen umsetzen“, erklärte das Internationale Indigene Forum zu Biodiversität (IIFB). „Es ist historisch. Es ist ein Augenblick zum Feiern“, sagte Jennifer Corpuz vom Volk der Kankana-ey Igorot auf den Philippinen. 

Der Raubbau an der Natur muss aufhören, fordern die Völker in den Regenwäldern.
Foto: Martin Mejia, dpa

„Der Amazonas ist das Herz unseres Planeten“, unterstreicht Uyunkar Domingo Peas Nampichkai von der Nation der Achuar aus dem Amazonasgebiet Ecuadors gegenüber unserer Redaktion. „Wir sind nicht allzu viele, aber wir indigenen Völker schützen 80 Prozent der weltweiten Biodiversität.“ Die Ureinwohnervölker wollten „Teil der Allianz sein, die die Natur schützt zum Wohl der ganzen Menschheit.“ Deshalb haben sie auf mehr Beteiligung bestanden. 

Artenreichste Gebiete am stärksten vom Klimawandel betroffen

Zwar gibt es seit dem Jahr 2007 eine UN-Deklaration zu den Rechten indigener Völker (UNDRIP), die die individuellen und kollektiven Rechte definiert, einschließlich der Eigentumsrechte an ihrer Kultur, Identität, Sprache, Arbeit, Gesundheit oder Bildung. Die Deklaration verlangt einen Konsens bei wirtschaftlicher Nutzung oder Erschließung ihrer Lebensräume durch außenstehende Unternehmen. Aber die Vorgaben werden oft missachtet. Und damit müsse nun Schluss sein. Perry Bellegarde von der Vereinigung der "First Nations" in Kanada nennt noch einen weiteren Grund für das Erstarken des Bewusstseins: „Wir sind am stärksten von Klimawandel und Verlust an Biodiversität betroffen.“ 

300 Millionen Menschen leben in Waldregionen

Die artenreichsten Gebiete der Erde sind oft die Regionen, die traditionell die Siedlungsgebiete und Lebensräume indigener Völker sind. So leben nach Angaben des „Forest Peoples Programme" allein rund 300 Millionen Menschen – Angehörige indigener Völker und Bewohner lokaler Gemeinden – in Waldregionen, etwa im Amazonasbecken, in der Kongoregion, in Indien und in Südostasien, deren Lebensgrundlage die Wälder sind. Die arktischen und subarktischen Regionen Nordamerikas, Sibiriens und Nordeuropas haben eine zahlenmäßig starke indigene Bevölkerung – Inuit, indianische Völker, Saami und die Völker Sibiriens. Vielfach sind diese Menschen von der Abholzung der Wälder, von Raubbau an Naturressourcen und Vertreibung bedroht. Die Verschmutzung der Meere beschleunigt die Zerstörung mariner Ökosysteme wie Korallenriffe und Fischvorkommen und raubt den Menschen, die von den Ozeanen abhängen, ihre Lebensgrundlagen. Auf indigenen Territorien wird Öl gefördert und Holz geschlagen.

Das Montrealer Abkommen legt nun also mit dem Schutzziel für 30 Prozent der Land- und der Meeresflächen auch die Teilhabe der indigenen Völker fest. In UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatten diese ein en starken Fürsprecher. Ihre Kenntnisse etwa über die Heilwirkung von Pflanzen werden schon heute bei der Entwicklung von Medikamenten weltweit genutzt, aber der wirtschaftliche Nutzen kommt ihnen nur selten zugute. 

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Indigene Völker wollen die Möglichkeit haben, ihre traditionelle Lebensweise zu pflegen. Sie wollen nicht aufgrund einer kolonialen Naturschutzpolitik unter dem Vorwand von Naturschutz aus ihren Gebieten vertrieben werden. Aslak Holmberg aus Finnland nannte ein weiteres Bespiel: Das Verbot von Fischfang für indigene Völker sei eine Kriminalisierung traditioneller Praktiken und nachhaltiger Nutzung von Naturressourcen gewesen. Auch in Kanada gibt es immer wieder Konflikte, wenn indigene Gruppen beim Jagen und Fischen Rechte haben, die die nicht-indigene Bevölkerung nicht hat.

Frauen demonstrieren mit "Tacuaras"-Stöcken für das Recht auf angestammtes indigenes Land.
Foto: Jorge Saenz, dpa

"Wir wollen keine Freizeit- und Erlebnisparks"

Nun sei es umgekehrt: Die traditionelle nachhaltige Nutzung von Naturreserven werde geschützt - und unterstützt. Staaten und indigene Völker müssten nun zusammenarbeiten, um dies Realität werden zu lassen, sagt Holmberg. Pazifik-Vertreterin Chrissy Grant aus Australien stellt klar: "Wir wollen Naturschutz und Management von geschützten Gebieten, nicht Freizeit- und Erlebnisparks, in denen wir nicht leben könnten." 

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