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  4. Buchrezension: „The Coming Wave" von Mustafa Suleyman: Wenn Künstliche Intelligenz die Demokratie bedroht

Buchrezension
14.03.2024

„The Coming Wave" von Mustafa Suleyman: Wenn Künstliche Intelligenz die Demokratie bedroht

Foto: Montage AZ

Der Hype um Künstliche Intelligenz ist groß, doch die Folgen könnten gravierend sein. Der KI-Experte Mustafa Suleyman warnt vor einer uneingeschränkten Nutzung und sieht den Nationalstaat in Gefahr.

Seit ChatGPT online gegangen ist, kann die ganze Welt mit einer Künstlichen Intelligenz chatten. Der Sprachbot begeistert, belustigt und besorgt. Mit der Anwendung haben auch Menschen, die von Technologie wenig Ahnung haben, ein Gefühl dafür bekommen, was möglich ist und was in den nächsten Jahren auf die Gesellschaft zukommt. 

Der Hype um KI ist riesig, ihre Auswirkungen sind schwer vorherzusehen, doch genau das versucht Mustafa Suleyman in seinem Buch „The Coming Wave – Künstliche Intelligenz, Macht und das größte Dilemma des 21. Jahrhunderts“. Der britische KI-Experte wagt einen Blick in die Zukunft und stellt gleich am Anfang klar: „Ich glaube, dass diese kommende Technologiewelle die Menschheitsgeschichte an einen Wendepunkt bringt. Wenn es nicht möglich ist, sie einzudämmen, sind die Folgen für unsere Spezies dramatisch, möglicherweise sogar schrecklich. Zugleich sind wir ohne ihre Früchte ungeschützt und unsicher.“ Damit ist der Ton für die nächsten 300 Seiten gesetzt – und die Zukunftsszenarien, die Suleyman entwirft, sind düster. 

Werden die neuen Technologien nicht reguliert, droht ein Kontrollverlust

Nur am Rande verweist er auf den positiven Nutzen von KI-Systemen (sie werden helfen, die Klimakatastrophe einzudämmen, Krankheiten zu heilen oder ausreichend Nahrungsmittel herzustellen). Suleyman fokussiert sich auf ein mögliches Versagen der Technologie, denn die Gefahren durch Unfälle, Missbrauch oder Desinformation sind seiner Ansicht nach real und werden zu oft übergangen – von der Politik wie von der Wissenschaft. 

In "The Coming Wave" entwirft der britische KI-Experte Mustafa Suleyman düstere Zukunftsszenarien.
Foto: Chris Wilson/ C.H. Beck Verlag

Damit kritisiert Suleyman auch die eigene Zunft, denn er selbst kommt aus der Blase des Silicon Valley, hat die KI-Unternehmen DeepMind und Inflection AI mitgegründet und gut daran verdient. Seine größte Sorge: Werden die neuen Technologien nicht reguliert, droht ein Kontrollverlust. Doch wie schwierig die Eindämmung ist, zeigt die Geschichte. Denn jede Technologie, die erfunden wurde und sich als nützlich erwies, vom Buchdruck bis zur Fotografie, vom Telefon bis zum Flugzeug, folgte demselben Mechanismus: Sie wurde billiger, einfacher in der Anwendung und verbreitete sich massenhaft in Wellen. 

Zu den bedeutendsten Technologiewellen der Menschheitsgeschichte zählt Suleyman die industrielle Revolution mit der Erfindung des Verbrennungsmotors, des Motorflugs oder der Elektrizität. Die nächste große Welle wird dem Experten zufolge von zwei Technologien bestimmt: Künstliche Intelligenz und synthetische Biologie. In der Verbindung aus Intelligenz und Leben, aus Bits und Genen, sieht er enorme Chancen, vor allem aber eine nie dagewesene Bedrohung, denn die Technologie werde „nicht mehr nur Werkzeug sein, sondern das Leben gestalten und mit unserer eigenen Intelligenz konkurrieren – und sie übertreffen“. 

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Suleyman zeigt, was mit Biotechnologie, KI und Robotern schon möglich ist

Suleymans Buch ist eine eindringliche Warnung vor der uneingeschränkten Verbreitung der Technologien. Etwas weniger Apokalypse im Ton würde manchmal nicht schaden, denn die Szenarien, die er beschreibt, sind gruselig genug. Fast schon flehend wirkt es, wenn er schreibt: „Selbst wenn Sie mit meinem Deutungsrahmen nicht einverstanden sind und nichts davon für wahrscheinlich halten, möchte ich Sie bitten weiterzulesen.“ Auch das hätte es nicht gebraucht, denn Suleyman liefert eine durchweg spannende Lektüre. Was ihm besonders gut gelingt: Er erklärt, strukturiert, veranschaulicht und macht das komplexe Thema der KI auch Laien verständlich, die mit Begriffen wie Deep Learning, Superintelligenz, Quantencomputing oder Nanotechnik wenig anfangen können. 

In vier großen Kapiteln zeigt Suleyman, was mit Biotechnologie, Künstlicher Intelligenz und Robotern als deren Schnittstelle zur realen Welt möglich ist (Drohnen schalten gezielt Kriegsgegner aus, KI-gesteuerte Gesichtserkennungssoftware spürt Verdächtige auf, in landwirtschaftlichen Großbetrieben patrouillieren Roboter durch Gewächshäuser, Walmart hat ein Patent auf Roboterbienen angemeldet, in Bio-Laboren lassen sich DNA-Sequenzen praktisch nach Belieben generieren), was den Gesellschaften weltweit bevorsteht und welches politische Dilemma die neuen Technologien mit sich bringen. Denn durch Desinformation und Deepfake tragen sie bereits zur Destabilisierung der Demokratien bei. Langfristig könnten Gesellschaften in totalitäre Überwachungsstaaten oder autonome Splittereinheiten abdriften. Gleichzeitig ist die Menschheit auf die Technologien angewiesen, um massive Probleme wie den Klimawandel zu bewältigen. 

Eindämmung der Technik braucht Zeit, die die Weltgemeinschaft nicht hat

Ein scheinbar unausweichliches Dilemma, das sich angesichts des rasanten Tempos, mit dem sich die Technologie entwickelt, noch verschärft. Denn Eindämmung braucht Zeit, die die Weltgemeinschaft nicht hat. „Technologien sind Ideen, und Ideen lassen sich nicht auslöschen“, schreibt Suleyman. Eine der wenigen Ausnahmen, bei der sich die internationale Gemeinschaft jemals auf die Regulierung einer neuen Technologie verständigte: Atomwaffen. 

Trotz der Schwierigkeiten sieht Suleyman die Eindämmung als einzigen Ausweg und liefert einen ganzen Katalog an Maßnahmen, den Staaten, Unternehmen und Forschende umsetzen könnten. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag zu einer Debatte, die angesichts der düsteren Zukunftsprognosen viel härter geführt werden müsste.

Foto: Montage AZ

Mustafa Suleyman und Michael Bhaskar: The Coming Wave - Künstliche Intelligenz, Macht und das größte Dilemma des 21. Jahrhunderts. Aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn. C.H. Beck Verlag. 377 Seiten, 28 Euro.

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