Büdenbender und Nagel: "Der Tod ist mir nicht unvertraut" - so ist das Buch
Die Frau des Bundespräsidenten Elke Büdenbender und der befreundete und prominente Arzt Eckhart Nagel über Tod und Sterben.
Da ist zu Beginn ein doppeltes Befremden. Hier sprechen nämlich zwei Prominente miteinander: Elke Büdenbender, Richterin und Frau des Bundespräsidenten, und Eckhard Nagel, Transplantationschirurg und mit philosophisch-theologischem Hintergrund namhafte Stimme in Debatten. Und dann sprechen sie zum einen (wenn auch deutlich und manchmal etwas zu arg nach Drehbuch) sehr vertraut, offen und persönlich – zum zweiten auch noch über den Tod und das Sterben.
Über die verschiedenen Facetten des Tods: "Der Tod ist mir nicht unvertraut" von Büdenbender und Nagel
Sie haben Eindrückliches zu erzählen: Nagel, weil er mit 30 plötzlich vor dem Tod stand, und als Vater gleich zweimal den Horror des plötzlichen Kindstods erlebte; Büdenbender, unter anderem weil sie, gerade frisch Mutter, fast an plötzlichem Nierenversagen gestorben wäre. Daher auch der Titel dieses mutigen und ermutigenden Bandes: „Der Tod ist mir nicht unvertraut“.
Ermutigend deshalb, weil neben manch Interessantem – etwa die auch hier auftretende Kontroverse über Sterbehilfe, den Einschnitt Corona oder den Wandel im Umgang mit dem Tod generell (Nagels Vater blieb noch drei Tage zu Hause offen aufgebahrt, die Mutter schlief an seiner Seite) – dieses öffentliche Sprechen zeigt: Was wir über den Tod denken, wie wir auf das Sterben blicken, das ist nicht nur wichtig für unser Leben; es ist auch notwendig, offen mit Vertrauten darüber zu reden – vorbeugend und nachsorgend. Ein nicht durchweg überzeugendes, aber bedeutsames Buch zweier Glaubenden.
Das Buch: Elke Büdenbender, Eckhard Nagel: Der Tod ist mir nicht unvertraut. Ullstein, 224 Seiten, 24 Euro
Die Diskussion ist geschlossen.