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Performance
18.05.2022

Je dunkler der Putin, desto heller der „Pussy Riot“: russische Aktivistinnen in München

Aljochina (links) mit Olga Bordisova auf der Bühne.
Foto: Johann Groder, Expa/APA

Eine rundum abenteuerliche Sache: Die Star-Aktivistinnen von Pussy Riot sind auf Europa-Tour. Eine kühne Flucht aus Russland hat dies ermöglicht.

Das soll wohl ein Witz sein! Was für einen dramatischen Weg nämlich hat diese Maria Aljochina hinter sich, um unter anderen nun auch an diesem Dienstagabend auf der Bühne der Münchner Kammerspiele zu stehen. Als Essenslieferantin verkleidet ihren Bewachern entkommen und damit filmreif aus dem vom Regime verordneten Hausarrest in Russland, womit sie dort dann wohl endgültig zu langjähriger Lagerhaft verurteilt sein dürfte, geflohen Richtung Europa also, um eben dort, von Zagreb bis Lissabon, nun mit dem berühmt berüchtigt Kollektiv Pussy Riot zu touren … Und dann scheitert der Berichterstatter an einem Stau auf der A8? Unfall, Feierabendverkehr, Lkw umgekippt, nichts geht mehr. Die Ironie der schnöden Wohlstandswirklichkeit ist mitunter allzu albern und bitter.

In Sturmhauben protestierten Pussy Riot vor zehn Jahren in der Moskauer-Erlöser-Kirche gegen Putin

Aber im Gegensatz zu dem, was die Aktivistinnen an unangekündigten Protestaktionen in den vergangenen Jahren unternommen haben, ist ihr Bühnenprogramm ohnehin fast klassisch. Mit dem elektronisch aufgemotzten Punk leben in ihnen die Wurzeln der „Riot Grrrl“-Bewegung fort, die mit Bands wie Bikini Kill und L7 vor gut 30 Jahren, von den USA ausgehend, dem Patriarchat und den klassischen Rollenbildern den Kampf angesagt hat. Aber erst diese russischen Vertreterinnen, die das Label der Aufruhr-Mädels zu dem provokativeren des Muschi-Aufruhrs verschärft haben, sind darüber zu regelrechten Popstars geworden. Und für die öffentliche Wahrnehmung ausschlaggebend war eine Aktion in ihren ikonisch gewordenen Sturmhauben vor jetzt zehn Jahren, bei der sie in der Moskauer-Erlöser-Kirche gebetsartige Parolen gegen Putin vom Altar schmetterten – das fand Nachahmerinnen bis in den Kölner Dom.

Als normale Frauen auf der Straße in München: Maria Aljochina (rechts) mit Diana Burkot.
Foto: Matthias Balk, dpa

Und während die damaligen, unter anderem von feministischen Superstars wie Madonna oder Yoko Ono gepriesen und in Ausstellungen und Filmen thematisierten Aktionen der zweifellos mutigen Frauen durchaus auch zwiespältige Reaktionen auslösten – nun, unter den Vorzeichen des russischen Angriffs auf die Ukraine, erscheinen sie unweigerlich als Heldinnen. Was im Schwarz-Weiß-Kontrast des Krieges ihren Gegner Putin als das Böse wirken lässt, lässt Pussy Riot umso heller strahlen. Bei ihrer Tour nun, die Konzertelemente mit Performances und Reden vereinen, bekennen sich die Frauen nun natürlich auch mal mit Sturmhauben in Gelb-Blau oder mit dem Plakat „Stand with Ukraine!“ zum Feind des Präsidenten ihrer Heimat. Wie auch die Einnahmen Kriegsopfern zugutekommen sollen. Das ukrainische Kalush Orchestra gewinnt den ESC, das Kyiv Symphony Orchestra wird auf Konzertreise durch Deutschland gefeiert – und Pussy Riot sind auf europaweiter „Anti-War-Tour“.

Pussy Riot rufen zu Engagement und Revolution auf

Dabei macht sich das Kollektiv vor allem selbst zum Thema. Maria Aljochina, die nach dem Moskau-Coup (neben der schönen Nadezhda Tolokonnikova) zu einem seiner öffentlichen Gesichter wurde, inszeniert mit zwei Begleiterinnen und einem Saxofonisten ihr eigenes Buch „Riot Days“ (Tage des Aufstands) über die zehn Jahre Pussy Riot. Und während dabei zu wuchtiger Begleitung in Bild und Ton also wie zuvor in Tirol und Berlin und danach in Amsterdam oder Barcelona nun eben in München Aufrufe zum Engagement, zur Revolution von der Bühne dröhnen, geht auf der Autobahn langsam wieder was. Aber es ist zu spät, der Weg führt nur noch zurück.

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