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Premiere
05.07.2023

Kritik zu "Mein fabelhaftes Verbrechen": François Ozon im komödiantischen Flow

Der Film "Mein fabelhaftes Verbrechen" kommt in die Kinos: Nadia Tereszkiewicz als Madeleine Verdier (links), Rebecca Marder als Pauline Mauléon (rechts) und Isabelle Huppert als Odette Chaumette in einer Szene.
Foto: Carole Bethuel

Wie in der Theatervorlage belässt der Regisseur den Film „Mein fabelhaftes Verbrechen“ in den 1930er-Jahren: Drei starke Frauen wirken darin wie Vorreiterinnen der MeToo-Bewegung.

Wenn zu Beginn von François Ozons „Mein fabelhaftes Verbrechen“ nicht das Haus selbst, sondern dessen Spiegelbild auf dem Wasser des Swimmingpools zu sehen ist, darf das als Warnung verstanden werden. Denn nicht um die Wahrheit wird es in diesem Film gehen, sondern um deren unstete Reflexion, die ihre eigene Wirkung entfaltet. 

Die Villa am Pariser Stadtrand gehört dem Theaterproduzenten Montferrand, der es in den 1930er-Jahren zu Macht und Wohlstand gebracht hat. Als dieser tot aufgefunden wird, gerät Madeleine (Nadia Tereszkiewicz) ins Visier der Ermittlungen von Staatsanwalt Rabusset (Fabrice Luchini). Schließlich war die junge, wenig erfolgreiche Schauspielerin kurz zuvor zum Casting-Gespräch eingeladen, bei dem der Produzent über sie hergefallen ist. Sie konnte den Übergriff abwehren und die Flucht ergreifen. Ein Revolver in ihrer Wohnung unter dem Dach, in der sie mit ihrer Freundin Pauline (Rebecca Marder) lebt, reicht für den Ermittler als Indiz aus. 

In „Mein fabelhaftes Verbrechen“ reklamieren zwei Frauen einen Mord für sich

Madeleine weist die absurden Anschuldigungen zurück, bis ihre Mitbewohnerin und angehende Rechtsanwältin eine kühne Idee hat: Sie solle das Verbrechen gestehen und vor Gericht auf Notwehr gegen sexuelle Belästigung plädieren. Die Geschworenen werden ein Einsehen haben, dass eine junge Frau gegen einen aufdringlichen Mann ihre Unschuld verteidige. Durch den aufsehenerregenden Prozess, so der Plan, soll Madeleines Schauspielkarriere und Paulines Renommee als Strafverteidigerin beflügelt werden. 

Auch wenn der Staatsanwalt die Geschworenen davor warnt, dass bei einem Freispruch eine ungedämmte Männermordwelle über das Land hinwegfluten wird, und die Todesstrafe fordert, kommt die Angeklagte frei – und kann sich danach vor Theater- und Filmangeboten nicht retten. Aber gerade als die beiden Freundinnen sich an das neue Leben aus Erfolg und gesichertem Einkommen zu gewöhnen beginnen, rauscht Odette Chaumette (Isabelle Huppert) „höchstpersönlich“, wie sie sich vorzustellen pflegt, heran. 

Die frühere Stummfilmdiva, deren Erscheinen ältere Herren in Ekstase versetzt, während jüngere Menschen nicht einmal ihren Namen kennen, reklamiert den Mord an dem Filmproduzenten für sich und erhofft sich durch ein Revisionsverfahren nun ebenfalls einen Karrierekick. Natürlich würde sie sich gegen Bezahlung einer entsprechenden Entschädigung von der Selbstanzeige absehen. 

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Das Œuvre von François Ozon ist von großer Diversität gezeichnet

Seit Ende der Neunziger bringt François Ozon jedes Jahr einen Film heraus und kann damit, was die eigene Produktivität angeht, mittlerweile mit Woody Allen konkurrieren. Aber im Gegensatz zu dem New Yorker Regieveteranen, der Zeit seines Lebens immer Woody-Allen-Filme gemacht hat, ist das Œuvre Ozons von einer großen Diversität gekennzeichnet. Das Spektrum reicht von dem Divenspektakel „8 Frauen“ (2002), der mit seiner Starbesetzung immer noch zu seinen größten Erfolgen zählt, oder der befremdliche Wunderkind-Story „Ricky“ (2009) bis hin zu dem Weltkriegsdrama „Frantz“. 

Zuletzt waren von Ozon der engagierte Politfilm „Gelobt sei Gott“ (2018) über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche, die nostalgische, schwule Liebesgeschichte „Sommer 85“ (2020) und das Fassbinder-Remake „Peter von Kant“ (2022) im Kino. Mit „Mein fabelhaftes Verbrechen“ adaptiert Ozon nun ein Theaterstück von Georges Berr und Louis Verneuil, das bereits 1937 mit Carole Lombard verfilmt wurde. Vor der erlesenen Historienkulisse von Paris der 1930er-Jahre entfaltet Ozon eine federleichte Krimikomödie, in der die Frauenfiguren mit sanfter Ironie zu Vorreiterinnen der MeToo-Bewegung gekürt werden.

Den komödiantischen Flow hält Ozon über die ganze Filmlänge aufrecht

Vom komödiantisch-dramatischen Drive und der Verve der weiblichen Charaktere erinnert „Mein fabelhaftes Verbrechen“ an die Komödien Billy Wilders. Dabei entwickelt der Film sichtbare Freude daran, die Männer, welche mit peinlicher Verzweiflung die Zügel des Patriarchats in den Händen zu halten versuchen, als chauvinistische Knallchargen oder gutmütige, verliebte Dussel dastehen zu lassen. Die Anspielungen auf den Weinstein-Skandal werden mit souveräner Beiläufigkeit eingeflochten. Schließlich ist sexueller Machtmissbrauch kein neuzeitliches Phänomen, sondern war stets ein Teil des Showgeschäftes. Aber trotz der offensichtlichen aktuellen Bezüge strebt Ozon keine angestrengte Modernisierung des Stoffes an und hält den komödiantischen Flow über die ganze Filmlänge aufrecht. 

Nadia Tereszkiewicz und Rebecca Marder verleihen ihren jungen Frauenfiguren eine tiefenentspannte, feministische Lässigkeit, die historisch glaubwürdig, aber ebenso ganz gegenwärtig wirkt. Eine helle Freude sind die Auftritte von Isabelle Huppert, die hier in auserlesener Kostümierung als mörderische Filmdiva mit ungezügeltem Rampensau-Modus glänzen darf. Immer wieder fragt man sich bei Madame Huppert, die jedes Jahr zwei bis vier Filme dreht: Gibt es irgendetwas, was diese Frau nicht spielen kann? Von erlesener Güte ist in diesem Film auch die Ausstattung, die mit einem eher bescheidenen Budget und großem Geschick das Paris der 1930er-Jahre auferstehen lässt und ins Schwärmerische überzeichnet. 

Der Film läuft am 6. Juli in den Kinos an.

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