Das sind die Pläne für die Ortsmitte von Seestall
Die Vereine in dem Fuchstaler Gemeindeteil dürfen sich auf neue Räumlichkeiten freuen. Das Millionenprojekt soll bald in Angriff genommen werden. Auch bezahlbare Wohnungen beschäftigen den Gemeinderat.
Nach jahrelanger Vorarbeit liegt nun ein Plan für die Sanierung der Seestaller Dorfmitte mit Gemeinschaftshalle, ehemaliger Schule und Hoferhaus vor. Der Baubeginn könnte bereits Mitte nächsten Jahres erfolgen. Für die Gemeinde Fuchstal ist es ein weiteres Millionenprojekt, aber man rechnet mit Zuschüssen. Planer Franz Xaver Lutz vom Schongauer Architekturbüro „Baldauf – Prill – Lutz“ bezifferte die Kosten für die Maßnahme auf 4,7 Millionen Euro, die aber voraussichtlich zu 60 Prozent aus dem „integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK)“ gefördert werden. Lutz bezeichnete die Planung als das maximal Mögliche.
Hierzu waren die sechs Seestaller Vereine gefragt worden, von denen die zur Sanierung anstehenden Einrichtungen vorrangig genutzt werden. Nach außen sichtbar ist die Verlängerung der Wiederkehr auf der Westseite der Gemeinschaftshalle auf insgesamt 15 Meter. Darin werden die Haustechnik, Toiletten, Duschen und Umkleiden für den Sportbetrieb sowie ein Lagerraum untergebracht. Für die Pelletheizung wird ein tiefer gelegtes Lager für das Brennmaterial angelegt.
Größeres Platzangebot für den Sportbetrieb
In der Halle wird die zu hohe Bühne entfernt. Stattdessen wird eine Hebebühne „ohne große technische Spielereien“ eingerichtet, sodass es bei abgesenktem Zustand ein wesentlich größeres Platzangebot für den Sportbetrieb gebe. Erforderlich ist eine neue Dachkonstruktion und wie in den anderen Gebäuden eine Verbesserung der Statik. Das Hoferhaus bezeichnete Lutz als ein Kleinod. Die Sanierung, für die 470000 Euro eingeplant sind, könne jedoch nur in Absprache mit dem Landesamt für Denkmalschutz erfolgen. Verbesserungen betreffen die neue Schule und das Schützenheim.
Konzept ist zudem, dass alle drei Gebäude einzeln oder zusammen genutzt werden können. Hierzu wird im Hof ein einfacher, nicht beheizter Verbindungsgang vom Hoferhaus zur Halle geschaffen, der auch Garderoben aufnimmt. Von der Halle zur neuen Schule ist bereits ein Durchgang vorhanden, hier werden allerdings die „nicht mehr zeitgemäßen“ Toiletten entfernt. Durch eine Anhebung des Innenhofes wird für die Gebäude Barrierefreiheit geschaffen, die Anbindung an die Ortsstraße erfolgt über eine Rampe.
Die Seestaller Vereine können mitreden
Bürgermeister Erwin Karg betonte, es handle sich um keinen Bau auf grüner Wiese, sondern man wolle den Bestand nutzen, was die Sache nicht einfacher mache. Die Planung müsse man noch mit der Regierung von Oberbayern absprechen. Dritter Bürgermeister Dr. Walter Reitler (FWG Seestall) erklärte, das Vorhaben sei nicht übertrieben und kein Luxus. Rat Fritz Kratzer (FWG Seestall) meinte, es gebe am Ort keine Ausweichmöglichkeiten und der Bestand stoße an seine Grenzen. Beschlossen wurde vom Gemeinderat zudem, im Bauausschuss weitere Vorstellungen der Seestaller Vereine zu behandeln. Die Gemeinschaftshalle wurde 1972 von der damals noch selbstständigen Gemeinde Seestall kurz vor der Eingemeindung mit Asch und Leeder zu Fuchstal gebaut. Das Hoferhaus war vor rund zehn Jahren vom letzten Besitzer Anton Hofer der Gemeinde vermacht worden. In ihm war ab 1823 die erste Schule des Ortes untergebracht.
Die schräg gegenüberliegende größere „neue“ Schule wurde 1891 erbaut und 1949 durch einen Anbau erweitert. Bis Ende 1978 wurden hier zwei Klassen des Fuchstaler Schulverbandes unterrichtet. Nach deren Auszug wurden Räume für die Trachtenjugend und die Feuerwehr geschaffen, im Obergeschoss befindet sich das Schützenheim.
Neue Mietwohnungen werden geschaffen
Auf Zustimmung stieß in der jüngsten Fuchstaler Gemeinderatssitzung die Planung für einen Neubau, der sechs Wohnungen aufnehmen soll, die, so Bürgermeister Erwin Karg, zu einem fairen Preis vermietet werden sollen. Das Vorhaben ersetzt einen ortsbildprägenden leer stehenden Bauernhof in der Seestaller Ortsmitte direkt an der Friedhofsmauer, der vor einigen Jahren von der Gemeinde erworben worden war. Nach Einschätzung des Gemeinderats kommt aber eine Sanierung unter anderem wegen der niedrigen Raumhöhe nicht infrage.
Das Konzept für den Neubau stellte Architekt Alexander Guggemos vom Büro Barbist aus Lech-aschau in Österreich vor. Er rückt das Gebäude ein Stück von der Friedhofsmauer ab. Die Parkplätze sollen von der Straße abgewandt entstehen. Der Baukörper ist in zwei Teile gegliedert, die versetzt zueinander angeordnet sind. Der vordere Teil wird verputzt, der rückwärtige erhält eine Holzfassade.
Zwei Wohnungen sind barrierefrei
In das Erdgeschoss kommen zwei barrierefreie Wohnungen, von dort aus führen Treppen in das Obergeschoss mit ebenfalls zwei etwa 100 Quadratmeter großen Einheiten. Eher für jüngere Leute geeignet seien die beiden Wohnungen unter dem Dach mit je 60 Quadratmetern. Da eine Unterkellerung wegen der Grundwassersituation nicht infrage kommt, entsteht ein eingeschossiges Nebengebäude mit Abteilen für jede Wohnung. Die Balkone im Obergeschoss und die Terrasse im Erdgeschoss sind in die Fassade integriert.
Beheizt wird das Gebäude mit einer Wärmepumpe. Übereinstimmend bezeichnete das Gremium den Vorschlag als gelungene Planung. Man werde sich nun mit dem Zuschussgeber absprechen, ob auch dort Einverständnis besteht, so Karg. Danach könnten die Kosten ermittelt werden.
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