Dem Bau einer Kindertagesstätte und von elf Reihenhäusern am Reischer Talweg steht zumindest baurechtlich nichts mehr im Wege: Der Landsberger Stadtrat hat jetzt den dafür notwendigen Bebauungsplan beschlossen. Wenngleich das Vorhaben an sich politisch völlig unstrittig ist, entbrannte über die Planung eine lebhafte Debatte im Stadtrat. Henrik Lüßmann (Grüne) bemängelte, dass die Anbindung der neuen Kita und Wohnhäuser ausschließlich über den Reischer Talweg geplant sei.
Weitere Zufahrten vorzusehen, wäre jedoch nur möglich, wenn das gesamte künftige Wohngebiet am Reischer Talweg überplant werden würde, wandte Oberbürgermeister Mathias Neuner (CSU) ein. Solche weiteren Erschließungen könnten auch jetzt noch nicht geplant werden, fügte Stadtbaumeisterin Birgit Weber an. Dafür müssten erst die planerischen Grundlagen für die weitere Bebauung vorliegen, zum Beispiel wo Geschosswohnungsbau und wo Einfamilienhäuser errichtet werden sollen. Grundsätzlich müsse auch der Reischer Talweg für die Erschließung herangezogen werden, allein schon, um die Anbindung an eine Bushaltestelle oder den Supermarkt an der Weilheimer Straße sicherzustellen.
Oberbürgermeister Neuner sagte, der Reischer Talweg werde als Spielstraße ausgewiesen und erst einmal nur von den Bewohnern von elf Reihenhäusern und den Eltern genutzt, die ihre Kinder zur Kindertagesstätte bringen. Die Frage sei aber, wie das in der weiteren Zukunft sein werde, entgegnete Lüßmann. Er befürchtete, dass aus der Spielstraße dann eine Tempo-30-Straße werde.
Dr. Wolfgang Weisensee (Landsberger Mitte) warnte vor einer „Salamitaktik“ nach dem Motto, jetzt stehe schon mal die Kindertagesstätte und dann biete sich ja der Reischer Talweg als Erschließung des Wohngebiets an.
Am Ende hielt der Oberbürgermeister fest, dass es drei Zufahrtsmöglichkeiten gebe: den Reischer Talweg, den Ziegelanger und die Geierstraße. „Da wohnen überall Leute und keiner wird davon begeistert sein.“ (ger)