Kreuzretter und Ritter der Tafelschokolade
Dießener Musikverein dreht beim Rosenmontagsball in der Mehrzweckhalle die Zeit zurück
Dießen Am Hügel über Dießen, dort, wo die Mehrzweckhalle steht, thronte am Montagabend eine Ritterburg. Die Musikanten des Marktes haben wieder zum Ball geladen und Prinzessinnen, Prinzen und Ritter folgten dem Ruf der Herolde. Herbert I. ist mit eigener Truppe angereist, das Wappen derer zu Dießen und Andechs ziert die Brust der edlen Kämpen. Und der Erste der Gemeinde verrät unter dem Wams, was ihn wirklich bewegt: „Mach schon Platz, ich bin der Landvogt.“ Und auch Herren und Damen des Rates zeigen sich, betriebsam als Zuträgerinnen von Speis Trank im Heer der fleißigen Geister des Musikvereins (Hanni Baur, Marianne Scharr) oder im groben Gewande des Mittelalters wie Robert Behl und Jürgen Zirch. Als Little John, mächtiger Mitstreiter von Robin Wood, will Volker Bippus erkannt werden. Aus dem Sherwood Forest sind einige angereist, unauffällig mischen sie sich unter das bunte, seltsame Völkchen, welches sich zu den Klängen der Barden der „Happy Jack“-Musik im Kreise drehen. Wer sich dabei etwas tut oder gar in ein blutiges Händel kommt mit anderen rauen Gestalten, braucht um seine Gesundheit keine Sorge haben. Die Damen und Herren von BRK und Wasserwacht sind als „Kreuzretter“ unterwegs. Wer sich wundert über Herren in neuzeitlichem Tarngrün, wird über einen Schriftzug am Rücken der jungen Männer belehrt, dass es sich um eine ganz besondere Truppe handelt: Es sind die „Ritter von und zu GuttenBERG“, der Dr. ist bereits durchgestrichen. Aus Ritterau (Riederau) sind die „Ritter der Tafelschokolade“ angeritten gekommen mit ihren schönen Damen: „Edel-Ritter“ nennen sie sich, „Gaukler Mandel“, „Edel-von-Knilch“ oder „Maid Marzipan“.
Und wie es sich gehört, mischt sich das Volk mit den Edlen in dieser fünften Jahreszeit: Prinzessinnen, Mönche, Narren, Nonnen, Prinzen, Könige, Edeldamen, Knappen und Ritter drängen sich beim Tanz, in der Ritterschwemme oder stärken sich im Café Eulenspiegel. Doch auch die Gestalten aus den Zwischenwelten sind gekommen: Zwerge verprassen ihren Goldschatz, Teufel mit rotschwarzen Gesichtern halten nach Seelen Ausschau, um sie hinabziehen zu können in ihre Abgründe und Marianne Renner und die Dießener Frauen vom Buffet haben sich in gefährliche Hexen mit spitzkegligen Hüten verwandelt. Ihre aufgestellten Besen bilden am Tisch einen höhnischen Strauß. Auch der ein oder andere Drache streicht durch den Saal, wagt aber angesichts der vielen tapferen Ritter nicht, seinen Feueratem in die Menge zu hauchen. Ein einsamer Froschkönig nebst neckischem Krönchen wartet darauf, geküsst zu werden und ein Gespenst rasselt mit der Kette.
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