Musiker müssen Stühle schleppen
Sicher mit freudigen Gefühlen haben die Ascher Musiker noch wenige Minuten vor ihrem Auftritt Stapel an Stühlen in die Fuchstalhalle geschleppt. Denn der Andrang zu ihrem traditionellen Frühjahrskonzert am Ostersonntag überstieg wieder einmal alle Erwartungen.
Am Ende waren es deutlich über 300 Musikfreunde, die mit großer Begeisterung den zehn Hauptstücken und drei Zugaben folgten, die Dirigent Xaver Wiedenmann zusammengestellt hatte.
Durch das Programm führten Stefan Löffler und Katharina Wiedenmann als Moderatoren des Abends. „Zugspitz Zauber“ hieß der Konzertmarsch von Karl Safaric zur Eröffnung. Bei „Ein Tag im Allgäu“ von Georg Stich wurde musikalisch in fünf Episoden ein wunderschöner Tag beschrieben, der vom Sonnenaufgang, dem Erwachen in den Bergen, einer Morgenmesse bis hin zu einem Gewitter und einer Schlussouvertüre reicht. Das schwungvolle „Walzerblut“ von Huby Mayer schloss sich an. Von Jörg Bollin, dem Leiter des „Mährischen Feuers“, stammte die Polka „Windrosen“. In „Bayrische Polka“ von Georg Lohmann kamen die Posaunisten Sebastian Ostner und Martin Nirschl mit ihrem Solo beim Publikum gleich so gut an, dass Wiedenmann einen Ausschnitt daraus nochmals wiederholen ließ.
Kein Ascher Konzert ohne Freek Mestrini: So eröffnete seine böhmische Polka „Causidica Musica“ den zweiten Teil des Abends. Auf eine sehr abwechslungsreiche und abenteuerliche Zugfahrt durch den Nordwesten Amerikas entführte das anspruchsvolle „Oregon“ von Jacob de Haan. Erinnerungen an die Kindheit weckte das Medley „Bugs Bunny and Friends“, das von Erwin Jahreis arrangiert wurde. Hinter den „Freunden“ verbargen sich dabei Titelmelodien von weiteren bekannten Fernsehsendungen wie etwa „Bezaubernde Jeannie“, „Sendung mit der Maus“ oder „Paulchen Panther“. Aus dem populären Western „Die glorreichen Sieben“ stammte die Filmmusik „The Magnificent Seven“ von Elmar Bernstein, die von Scott Richards für Blasmusik arrangiert wurde. Dem Patron der Brauer und Winzer gewidmet war der Marsch „St. Vitus“, der zum Abschluss des abwechslungsreichen Konzertabends vor den drei Zugaben erklang.
Mit dem Ausspruch des Schriftstellers Berthold Auerbach „Die Blasmusik ein jeder liebt, weil sie uns Lebensfreude gibt“ hatte Robert Mayer, der Vorsitzende des Musikvereins, den Abend eröffnet. Neu in den Kreis der nun 44 Musiker auf dem Podium eingetreten waren Johanna Dachs mit der Klarinette und Florian Greiter am Schlagwerk. Ludwig Lang vom Bezirk Kaufbeuren des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes freute sich über die heimatorientierten Werke zum Auftakt, die es einem „warm ums Herz“ werden lassen. Er lobte die gute Nachwuchsarbeit in Asch und überreichte die Abzeichen nach bestandener Bläserprüfung. Die langjährigen Mitglieder der Kapelle, die Lang ebenfalls ehrte, bezeichnete er als die Vertreter, die beim Bezirksmusikfest im Jahr 2019 in Asch die Verantwortung tragen werden.
„Von Freund zu Freund“ hieß die letzte der drei Zugaben, die sich das Publikum in der liebevoll geschmückten Fuchstalhalle am Ende des gelungenen Abends erklatscht hatte. Diese Polka von Martin Scharnagl kann man auch als Sinnbild dafür auffassen, wie sich die Ascher Musiker eine große und treue Anhängerschaft erworben haben. So ist die Begeisterung für das Frühjahrskonzert und die anderen Veranstaltungen seit Jahren ungebrochen.
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