Holzhauser drängen auf Lärmschutz
Holzhausen Ein schriftlicher Antrag war zur Bürgerversammlung Holzhausen eingegangen. Darin ging es um Lärmschutzmaßnahmen an der A 96. Vorgeschlagen wurden Flüsterasphalt, Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Lärmschutzbauwerke.
Das Thema werde in Holzhausen kontrovers diskutiert, meinte Bürgermeisterin Christl Weinmüller dazu. "Die einen wollen Ruhe, anderen ist der Blick auf die Berge wichtiger." Sie habe über die Verwaltung die zuständige Autobahndirektion Kempten angeschrieben und um eine Stellungnahme noch vor der Bürgerversammlung gebeten. Erst unmittelbar vor der Versammlung habe sich die Behörde telefonisch gemeldet und mitgeteilt, dass derzeit alle Autobahnen, die älter als 30 Jahre sind, auf Lärmwerte untersucht werden. Die A 96 sei in zwei bis drei Monaten dran, habe sie dabei erfahren. "Wir müssen also noch abwarten", so Weinmüller.
Das sehen viele Holzhauser nicht so, schließlich sei auch das 2003 von der Gemeinde in Auftrag gegebene und finanzierte Lärmschutzgutachten längst überholt. Gemeinderat Norbert Hofmuth belegte dies mit Zahlen, die er bei eigenen Messungen gemacht hat. Danach sind nachts, legt man den Richtwert 45 Dezibel zugrunde, die Lärmimmissionen generell zu hoch. "Die Richtlinie hat sich vom Südrand des Dorfes mittlerweile bis zum Friedhof im Norden vorgeschoben", erläuterte Hofmuth anhand einer Grafik.
Wirklichkeit überholt die Hochrechnungen
Der Antragsteller legte zudem Hochrechnungen der Autobahndirektion vor, die sich ebenfalls längst selbst überholt haben. So sei nach einer Verkehrszählung im Jahr 2000, bei der 37 515 Fahrzeuge in 24 Stunden ermittelt wurden, von 41 417 Fahrzeugen im Jahr 2015 ausgegangen worden. Bei der letzten Messung im Jahr 2005 allerdings seien es bereits 42 468 Bewegungen gewesen und die Zahl 47 000 als Prognose für 2020 werde vermutlich ebenfalls überrollt. "Wir müssen aktiv werden", so der Antragsteller, "wir müssen den Spieß umdrehen und die Autobahndirektion dazu bewegen, tätig zu werden." Die Verwaltung müsse die Direktion auffordern, aktuelle Zahlen zu liefern und etwas zu unternehmen. (löbh)
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