Klänge widerstehen klirrender Kälte
Schnee liegt zwar (noch) keiner, die eisigen Temperaturen außen wie innen gereichten dem traditionsreichen Weihnachtskonzert der Städtischen Sing- und Musikschule Landsberg in der Heilig-Kreuz-Kirche allerdings schon zur Ehre.
Das Blechbläserensemble unter der Leitung von Hans-Günter Schwanzer eröffnete das Konzert aus dem rückwärtigen Teil der Kirche mit strahlend-festlich intonierten Weihnachtsliedern. Die Abendklasse unter Ludmilla Wachs ließ es ruhig angehen, mit Max Regers "Unser lieber Frauen Traum", "Maria an der Wiege" und "Süßer Jesu" (mit Streich- und Flötenensemble), in Bearbeitungen von Johannes Hatzfeld beziehungsweise Hans Humpert sowie "Jesus my Jesus" von J. Kirk. Der vielköpfige Chor präsentierte sich als homogener, rücksichtsvoller Klangkörper, der den Anordnungen seiner Leiterin dynamisch folgt. Lediglich hinter "Ding, dong, merrily on high" von Thoinot Arbeau hätte man sich ein wenig mehr Kraft und dadurch pulsierende Freude gewünscht.
Eine respektable Leistung zeigte der Jugendkammerchor unter der Leitung von Isabella Hahn. Zehn Mädchen und zwei Jungen hatten keine Scheu vor der großen Kirche und den vielen Besuchern, füllten vielmehr das Kirchenschiff mit glockenrein, kräftig, aber auch spannend gesungenem "In dulci jubilo" aus der Weihnachtskantate von Dietrich Buxtehude. Verlässlicher Begleiter war ein Solistenensemble mit Andrea Heilrath, Johanna Völkl, Theresa Wagner, Leo Schild, Philipp Windecker sowie der für die kranke Lucia Skudlik eingesprungenen Karin Hering an der Orgel.
Keine Scheu zeigten auch Isabel Schreiner und Franziska Leupold: Die beiden jungen Damen spielten gemeinsam mit dem Streichorchester unter der Leitung von Elisabeth Schmidt ein Violinkonzert von Johann Sebastian Bach - sehr gefühlvoll und doch in der Exaktheit, die Bach mit seinen Kompositionen einfordert. Das Orchester hatte sich zuvor bereits mit zwei Sätzen aus der Sinfonie Nr. 5 d-moll von Alessandro Scarlatti präsentiert.
Gewohnt zuverlässig zeigte sich das Vocalensemble unter der Leitung von Matthias Utz mit weihnachtlichen Chorsätzen aus Romantik (Felix Mendelssohn-Bartholdy - "Frohlocket", Edvard Grieg - "I Himmelen") und Moderne. Es gefiel besonders das "O magnum mysterium" des Zeitgenossen Laif M. Lauridsen, bei dessen fließenden Läufen die ganze Musikalität des Chores zum Tragen kam. Zum Schluss- und Höhepunkt des vorweihnachtlichen Musiknachmittags, zwei Chorälen aus der Bach-Kantate "Wachet auf, ruft uns die Stimme", versammelten sich alle mitwirkenden Sänger noch einmal im Chorraum der Kirche.
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