Klassiker mit Handy und Internet
Landsberg (löbh) - Pause, Semesterferien im Landsberger Stadttheater? Für Besucher schon, doch auf und hinter der Bühne, im Theatersaal, regt sich derzeit nicht wenig. Auch wenn draußen eine klare Wintersonne zum Spaziergang einlädt - die Mitglieder der "landsberger bühne" hält das nicht von ihrer Leidenschaft ab. Täglich meist mehrere Stunden proben die Theaterbegeisterten hier ihr neuestes Stück, das am Freitag, 8. Januar, um 20 Uhr Premiere feiern soll. Noch ist die Souffleuse, wenn auch kaum sichtbar, eine der wichtigsten Personen im Stück; bis in die Nacht hinein wird deshalb an einzelnen Szenen gefeilt.
Wenn sich am Freitag der Vorhang öffnet, soll schließlich dem Publikum perfekt einstudiertes Theater präsentiert werden. Bei einigen der Mitwirkenden beginnen die Nerven schon ein wenig zu flattern, die Zeit wird ihnen langsam knapp. Regisseur Florian Werner hingegen hat die Ruhe weg. "Ich mach' mir da keinen Stress", sagt der künstlerische Leiter des Stadttheaters dazu, "bis Freitag sitzt alles." Von Tag zu Tag mehr laufen die Dialoge locker und flüssig. Waren Masken- und Kostümbildner am Werk, scheinen sich die Darsteller noch ein Quäntchen sicherer zu fühlen und mit der Kleidung auch die jeweiligen Charaktere übergestülpt zu haben.
Das für die Winterproduktion ausgesuchte Stück ist ein Klassiker, dem antike Patina anhaftet: George Bernard Shaws "Pygmalion" kommt fast in der originalen Übersetzung auf die Bühne. "Geändert sind lediglich zwei Dinge", sagt Regisseur Werner dazu. Das eine ist die technische Geschichte. "Natürlich benützt Professor Higgins aktuelle Medien wie Handy, Computer, Internet, um Eliza zu überwachen und sie perfekt in Sprache und Benehmen zu machen." Und: Der Phonetikforscher Higgins möchte bei der Tochter eines Müllkutschers weder Cockney, wie im englischen Original, noch breites Berlinerisch, wie in der Übersetzung, ausmerzen, sondern die aktuelle Jugendsprache mit ihren Kürzeln und Insider-Ausdrücken, in der sich das Mädchen artikuliert.
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