Kulturinitiative Egling-Huaschhof: Der Hergang ist recht schön und klar

Der „Jedermann“ wird in der Originalfassung aufgeführt

Heinrichshofen Nach einer intensiven halbjährigen Probenzeit wird an den kommenden beiden Wochenenden in Heinrichshofen wieder Theater gespielt. Die Kulturinitiative Egling-Huaschof intakt hat sich mit dem „Jedermann“ in der Hofmannsthalschen Originalfassung einen bekannten Bühnenklassiker herausgesucht und ihn nach dem Grundsatz „immer wieder was Besonderes“ in Szene gesetzt.

Die offene zweistöckige Bühne im Bergwirtstadel wurde von den mittlerweile erfahrenen Bühnenbauern um Thomas Bartl mit einer weiträumigen Spielfläche ausgestattet, damit den rund 30 Darstellern ausreichend Platz für das „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ zur Verfügung steht. Der „Jedermann“ ist neben dem „Rosenkavalier“ Hugo von Hofmannsthals populärstes Werk. Er hat es als ein Stück voller volkstümlicher Weisheit geschrieben, in dem die Trennung von Gesellschaftsklassen und Bildungsstufen aufgehoben scheint. Das Drama sollte alle berühren. Als Vorlage diente ihm eine englische Erzählung, die aber auch in anderen Sprachen und Kulturkreisen in ähnlicher Weise überliefert ist: der reiche Jedermann, ein oberflächlicher und weltzugewandter Charakter, wird mitten im Leben vom Tod ereilt: Er soll vor Gott Rechenschaft ablegen für seine „Tat und Werk auf Erden“. Im Verlauf einer Frist, die der Tod ihm gewährt, bittet er verzweifelt Freunde, Verwandte, Bedienstete und seinen Reichtum, den Mammon, um Begleitung auf seinem letzten Weg; niemand jedoch folgt ihm.

Landsberg Egling