
Der Schondorfer Paul Piendl segelt einmal um die Welt

Plus Die erste Etappe seiner Weltumseglung hat der Schondorfer Paul Piendl bereits gemeistert. Das Wetter sorgte gleich für eine Überraschung.
Der große Traum des Schondorfers Paul Piendl wird Realität. Mit seiner „Wasa“, einem „klassischen Einmaster“ (9,15 Meter lang und 3,20 Meter breit), hat der 22-jährige Bootsbauer zusammen mit seinen Freunden Leon Heinrich und Moritz Nick (beide ebenfalls aus Schondorf) die erste Etappe seines „Abenteuers Weltumsegelung“ gemeistert. Und sie haben auch schon die ersten Probleme gelöst.
Nach rund 550 Seemeilen, das sind etwas mehr als 1000 Kilometer, auf dem Atlantik haben die drei Jungs vom Ammersee nach dem Start an Silvester in Lagos (Portugal) Lanzarote erreicht. Dort liegt die Wasa aktuell in der Marina der Hauptstadt Arrecife. Um Kosten zu sparen, geht’s aber gleich weiter zu einem Ankerplatz in der Bucht. „Es geht uns gut, die erste Segelrunde lief perfekt“, erzählt Piendl im Gespräch mit dem Landsberger Tagblatt.
Die Segler müssen ohne Strom auskommen
Zwei Probleme gab’s allerdings: Zum einen ist der Stromgenerator defekt. „Da müssen wir jetzt hier einige Ersatzteile auftreiben“, erzählt Piendl. Zum anderen machten der Crew starker Seegang und schlechtes Wetter mit Böen bis zu acht Windstärken zu schaffen. Folge: Er und Leon Heinrich wurden am Anfang „so richtig seekrank“, mussten sich ein paar Mal übergeben. „Damit hatten wir überhaupt gerechnet“, sagt Piendl. Zum Glück blieb Moritz Nick fit: „Er hat uns Nudeln mit Tomatensoße gekocht. Das hat uns gerettet . . .“

Eigentlich war geplant, dass die 1978 gebaute Wasa schon im November ausläuft. Aber dann machten sich doch die vier Jahrzehnte, die das Schiff schon auf dem Buckel hat, bemerkbar: „Das Boot wurde zehn Monate lang komplett saniert. Es war wie bei einem alten Haus – wenn man ein Loch aufmacht, kommen zwei weitere hinzu. Aber jetzt ist die Wasa echt schön geworden“, erzählt Pauls Mama Susanne stolz. Sie, ihr Mann Markus und die 18-jährige Tochter Hanna haben ihren Weltumsegler beim Start in Lagos höchstpersönlich verabschiedet. „Echt cool, dass das Tschüss-Sagen geklappt hat“, blickt Paul Piendl zurück. Mittlerweile ist die Familie wieder daheim in Schondorf – und in Quarantäne. „Die haben wir gerne auf uns genommen“, erzählt die Mutter.
Wegen Corona müssen die Eltern in Quarantäne
Und wie geht’s den Eltern, wenn der Sohn in einem relativ kleinen Boot auf den „sieben Weltmeeren“ unterwegs ist? „Solange er in Portugal war, war’s nicht so schlimm. Jetzt ist es schon ein bisschen beunruhigend. Klar, dass man als Eltern leidet und sich erst an die Situation gewöhnen muss. Aber man muss halt loslassen können“, sagt Susanne Piendl. Ihre erste Reaktion, als ihr Paul von seinen großen Plänen erzählt hat? „Um Gottes Willen“, gibt sie zu. „Noch dazu, wo er ursprünglich vorhatte, die Weltumsegelung als Einhandsegler zu machen.“

Das Verständnis für Paul sei aber letztlich immer dagewesen: „Es gibt doch nichts Schöneres, als sich seinen großen Traum erfüllen zu können. Da wollen wir ihm doch nicht im Weg stehen.“ Etwa drei Jahre hat Piendl für seine Reise eingeplant. Sobald an der Wasa wieder alles in Ordnung ist, folgt der „große Schlag“ über den Atlantik: Von den Kanaren in drei Wochen in die Karibik.
Wer Paul Piendls Weltumsegelung verfolgen will: Auf dem Blog www.sv-wasa.de oder über Instagram als the_nosy_sailman
Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Mast- und Schotbruch, Paul Piendl
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